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Morgan & Bailey – 7. Tot aber herzlich

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Erster Eindruck: Ein bisschen Glamour in der Küstenstadt

Wirklich erfreut ist Rose Bailey nicht, dass ihre Schwester Violet samt Gatten zu Besuch bekommt, um ihren Sohn Lia zu besuchen. Doch als die beiden auftauchen und gleich ein ganzes Filmteam mitbringen, um eine Reality-Serie über sich zu drehen, gerät ganz Heaven's Bridge in Aufruhr. Noch mehr, als plötzlich der Regisseur der Sendung tot in seinem Hotelzimmer aufgefunden wird...

Liam Fletcher, der Neffe von Rose Bailey, hat seinen festen Platz in der Krimiserie Morgan & Bailey von Contendo Media längst gefunden, doch in der siebten Folge steht nun erstmals die etwas verzwickte familiäre Situation des jungen Mannes im Vordergrund, denn seine Eltern sind recht arrogante Neureiche. Dies wird mit der Idee der Reality-Serie hier ziemlich sarkastisch aufgegriffen, Mutter und Vater von Liam sorgen mit ihrem exzentrischen Auftreten immer wieder für Lacher. Gerade der erste Teil der Handlung ist so sehr stark geraten, doch auch der eigentliche Kriminalfall kann durchaus überzeugen. Dabei wird insbesondere die Frage gestellt, wem der Tod des Regisseurs nutzen könnte, und Rose Bailey und ihr katholischer Kollege Charles Morgan stoßen dabei auf immer neue Überraschungen und müssen einige Verdächtige wieder fallen lassen. Das ist gut erzählt und wieder von feinem Humor durchzogen, sodass eine weitere starke Folge der Serie entstanden ist.

Joseline Gassen ist in der Rolle der Violet Fletcher zu hören und bringt mit ihrer überdrehten, leicht bissigen und etwas naiven Art eine ganz eigene Note in die Handlung mit ein, die immer wieder Spaß bringt. Joachim Kerzel ist da als ihr Mann deutlich raubeiniger und wirkt dabei sehr authentisch, zusammen erinnern die beiden durchaus an bekannte Glamour-Paare. Merete Brettschneider beweist, dass sie auch im Krimi-Genre eine sehr gute Figur macht und spricht die Rolle der Christine Milford mit ihrem ganz eigenen Charme. Weitere Sprecher sind Par Murphy, Tatjana Auster und Christian Rudolph.

Passend zum Verlauf der Folge ist auch die Musik eher unaufgeregt, aber sehr passend eingesetzt. Während der Szenenübergänge sorgt sie für sanftere Übergänge und ist dabei gut auf die jeweilige Stimmung Stimmung der Handlung zugeschnitten. Auch die Geräusche sind gut platziert, lassen aber immer den Dialogen und ihren Sprechern den Vortritt.

Eine Filmklappe, ein Herz aus rotem, zerknitterten Papier, der kleine Küstenort Heaven's Bridge mit seinem Leuchtturm im Hintergrund, dazu ein paar Worte in verschnörkelter Handschrift – das Cover ist schlicht gehalten, bringt den typischen Look der Serie aber gut zur Geltung. Das Innere des kleinen Booklets enthält neben den wichtigsten Angaben noch viele Produktinformationen zu anderen Hörspielen.

Fazit: Hier paaren sich meherere gute Ideen zu einer guten Folge der Reihe: So sind nicht nur die Eltern von Liam in einigen witzigen Szenen zu hören, auch der Trubel um die Fernsehshow wird gut daregestellt. Beides umrahmt einen Krimi mit flüssigem Verlauf, gekonnter Auflösung und einprägsamen Charakteren.

VÖ: 21. April 2017
Label: Contendo Media
Bestellnummer: 978-3-945757-61-1
 
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