Poldi

Mitglied
Mord in Serie – 23. In tödlicher Tiefe

mis-23.jpg


Erster Eindruck: Ein Tauchgang voller Schrecken

Bei einem Urlaub in Florida trifft sich das deutsche Paar Till und Anna mit Tills Freund Jamie, der ein ziemlicher Aufschneider ist und sogleich ein Auge auf die hübsche Anna geworfen hat. Bei einem Ausflug mit einem Boot entdeckt Till auf dem Meeresgrund ein liegen gebliebenes U-Boot, das direkt das Interesse der drei geweckt hat – besonders als sich herausstellt, was an Bord des kleinen Unterseebootes gelagert ist...

„Mord in Serie“ hat sich längst zu einem Markenzeichen von Contendo Medie gemausert, die Thrillerreihe präsentiert jeweils in sich abgeschlossene Geschichten aus der Feder von Markus Topf, der sich immer wieder etwas Neues einfallen lässt. Und so geht es in der 23. Folge ins beschauliche Florida, Urlaubsstimmung kommt aber nur sehr kurz auf, lieber konzentriert sich die Handlung gleich auf den aufkommenden Kampf um Anna, den sich die beiden Herren sogleich abliefern. Dieser Konflikt bringt mehr Schwung in den ersten Teil, der ansonsten etwas vor sich hin plätschert - das Tempo ist hier eher gering – aber auch die restliche Handlung bekommt dadurch zusätzliche Würze. Und mit dem ersten Tauchgang der beiden Freunde kommt dann auch mehr Fahrt auf, unter Wasser läuft es alles andere als glatt, und auch an Bord bei der zurückgebliebenen Anna stellt sich neuer Ärger ein. Der Wechsel zwischen diesen beiden Handlungen sorgt für Dynamik, wobei auch die bedrohlichen Momente die Handlung spannend halten. Ab dann ist das Hörspiel auch richtig stark und kurzweilig, die stetige Gefahr und einige überraschende Wendungen sorgen für unterhaltsame Momente, die bis zum ungewöhnlichen Ende über kleinere Ungereimtheiten hinwegsehen lassen.

Pascal Finkenauer ist als Till zu hören, er klingt sehr sympathisch und kann die steigende Panik des jungen Mannes sehr gekonnt darstellen. Jan-David Rönfeldt hat mir so gut gefallen, weil er trotz seiner aufschneiderischen und egoistischen Art schafft, dass der Hörer mit ihm mitfiebert. Katharina von Keller ist als zickige Anna ebenfalls eine gute Wahl, da sie auch die unsicheren Momente der Urlauberin einfangen kann. Weitere Sprecher sind Wolf Frass, Robert Missler und Uve Teschner.

Akustisch wird eine sehr eingängige Atmosphäre geboten, die sich inbesondere aus einer glaubhaften und realistischen Geräuschkulisse ergibt. Die Szenen auf und unter dem Wasser sind dabei gut zu unterscheiden, sodass auch trotz fehlenden Erzählers die Handlung gut nachverfolgt werden kann. Musik spielt dabei eine eher untergeordnete Rolle, doch auch diese ist stimmungsvoll eingebaut.

Dass Haie in der Handlung eine wichtige Rolle spielen, ist aufgrund des Covers keine große Überraschung für den Hörer, denn genau ein solcher ist groß darauf abgebildet. Gestaltet in kühlen Blautönen und mit zahlreichen Luftblasen wird die Stimmung des Hörspiels gut eingefangen. Die restliche Gestaltung ist bereits bekannt und enthält alle notwendingen Informationen sowie zahlreiche Produktwerbung für andere Produktionen des Labels.

Fazit: Auch wenn der Start etwas langsam ausgefallen ist, entsteht schnell eine dichte und bedrohliche Atmosphäre, die den Hörer bei Laune hält. Trotz der insgesamt etwas vorhersehbaren Handlung sind einige Überraschungen eingebaut, was durch die gut dargestellten Charaktere noch unterstützt wird.

VÖ: 16.September 2016
Label: Contendo Media
Bestellnummer: 978-3-945757-30-7
 
Oben