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Mord in Serie – 20. Gekauftes Glück

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Erster Eindruck: Packender Showdown, solide Handlung

Schon lange versuchen Nadine und Tobias Schäfer ein Kind zu bekommen, doch Nadines Arzt muss ihr mit seinen neuen Untersuchungsergebnissen die Hoffnung auf eigenen Nachwuchs zunichte machen. Von einer Sprechstundenhilfe erfährt sie von einer Adoptionsagentur, die schnell und unkompliziert Waisen aus Krisengebieten vermittelt. Nach einigem Zögern setzen sie sich mit der Agenturchefin in Verbindung...

Mord in Serie hat in den bisherigen Geschichten bewiesen, dass die Thriller-Serie aus der Feder von Markus Topf immer wieder überraschen kann. „Gekauftes Glück“ setzt zwar auch auf die Stärken der Reihe, immer wieder neue Szenarien zu schaffen, ist aber leider recht schnell zu durchschauen – der Hörer kann sich von Anfang an denken, dass die Adoptionsagentur nicht allzu viel Gutes im Schilde führt, und auch dass das Ehepaar eigenständig Nachforschungen anstellt, dürfte kaum überraschen. Dafür gibt es im Laufe der Folge immer wieder kleine unerwartete Momente oder Offenbarungen, wirklich stark wird die Geschichte aber am Schluss, als sich in einer dramatischen (und glücklicherweise recht langen) Szene die Ereignisse überschlagen und der große Showdown mit durchaus heftigen Momenten vollzogen wird. Sicherlich sind einigen Handlungen der Protagonisten nicht vollkommen nachvollziehbar und der Steigerung der Spannung geschuldet, doch der guten Unterhaltung tut dies nur wenig Abbruch. So ist mit „Gekauftes Glück“ eine solide Folge entstanden, die mit einem recht sensiblen Ausgangspunkt und einem packenden Finale punkten kann.

Ela Paul ist als Nadine Schäfer zu hören, ihre sanfte Stimme nimmt hier sehr verschiedene Klangfarben an und kann so in jeder Situation eine glaubhafte und stimmige Performance abliefern. Michael-Che Koch spricht ihren Gatten Tobias, auch er kann sofort die Sympathien der Zuhörer wecken und mit einer konstant guten Leistung von sich überzeugen. Tatjana Auster ist als Agenturchefin Lola Bernier zu hören, ihre Wandlungsfähigkeit ist beeindruckend und sorgt immer wieder für intensive Momente. Weitere Sprecher sind Robert Missler, Wolfgang Hartmann und Daniel Wandelt.

Das Team um Christoph Piasecki hat wieder eine passende und eingängige akustische Gestaltung geschaffen, das als Kulisse für die Geschichte dient und diese in ihrer Ausstrahlung bestärkt. So ist die punktuell eingesetzte Musik sehr gut an die jeweilige Szenerie angepasst, während die Geräusche alles lebendiger und mitreißender wirken lassen.

Ein fröhliches Puppengesicht, vom Körper getrennt und mit Blutspritzern besudelt, liegt auf einem mit Laub bedeckten Waldboden – schon das Cover stimmt den Hörer auf die packende Schlussszene ein, ohne allzu viel vom Inhalt zu verraten. Die restliche Gestaltung ist wie immer sehr ansehnlich und professionell, wobei das Booklet größtenteils Werbung für andere Contendo-Produkte bereithält.

Fazit: „Gekauftes Glück“ gehört wegen der recht vorhersehbaren Handlung nicht zu den stärksten Folgen der Reihe, sorgt aber für eine recht spannende Geschichte und einen wirklich packenden und gelungenen Showdown, der auch für den Hörer nicht einfach zu schlucken ist. Produktion und Sprecher sind mal wieder lobenswert zu erwähnen.

VÖ: 15.Januar 2016
Label: Contendo Media
Bestellnummer: 978-3-945757-21-5
 
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