Poldi

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Mord in Serie – 19. Countdown – Gegen die Zeit

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Erster Eindruck: Drama im Hauptbahnhof

Jan Simon hetzt durch den Kölner Hauptbahnhof, um den Zug zu seinem Blind Date noch zu bekommen. Doch ein unheimlicher Anruf bringt seine Pläne völlig durcheinander, denn ein Erpresser hat seine Verabredung entführt und fordert von ihm, innerhalb von 45 Minuten eine Aufgabe für ihn zu lösen. Ein mörderisches Spiel beginnt, während die Forderung des Erpressers immer mehr Nachdruck verliehen wird...

45 Minuten am Kölner Hauptbahnhof – zeitliche und örtliche Begrenzung der 19. Folge von „Mord in Serie“ sind von Anfang an klar abgesteckt, lediglich wenige Minuten nach der Handlung sowie die Introsene spielen sich nicht hier ab. Anfangs ist nicht so recht klar, was es mit dem Einstieg auf sich hat, der neun Monate vor den aktuellen Ereignissen spielt. Erst im Laufe der Zeit erschließt sich dies – wie langsam immer weitere Einzelheiten offenbart werden. So rätselt man lange Zeit mit, was es mit dem mysteriösen Anruf auf sich haben könnte, was die Ziele des Erpressers sind. Der Hörer wird dabei auf einige falsche Fährten gelockt, die Spannung steigt dabei immer mehr. Das gefällt und überrascht mit einigen Wendungen, von denen einige unvorhergesehen kommen, während man andere bereits ein wenig vorhersehen konnte. Die Auflösung des Ganzen ist dann packend umgesetzt, in der prägnanten Schlussszene nimmt die Handlung noch einmal ganz andere Bahnen an – was in der mittlerweile typischen Abschlusssequenz noch einmal unterstrichen wird. Gelungen ist auch wieder der Verzicht auf einen Erzähler, nur durch Dialoge und die Telefongespräche wird die Handlung vorangetrieben. Die wenigen inneren Monologe von Jan Simon wirken allerdings etwas hölzern.

Mathis Landwehr gehört zwar nicht zur Riege der bekanntesten Sprecher, kann hier aber eine sehr saubere Leistung abliefern. Er wirkt sehr glaubwürdig und verleiht seiner Figur den nötigen Druck, um die Handlung zu tragen. Marion von Stengel ist als Polizistin Corinna Koch eine ebenso gute Besetzung, mit ihrer ausdrucksstarken Stimme kann sie Jan Simon gekonnt unterstützen. Frank Otto Schenk ist als Dr. Ziegler zwar nur in wenigen Momenten zu hören, ist dort aber sehr überzeugend und schafft mit seiner präzisen Stimmverwendung einen starken Charakter. Weitere Sprecher sind Christian Stark, Martin May und Uta Dänekamp.

Neben den überzeugenden Sprechern kann insbesondere die sehr gelungene akustische Gestaltung punkten. Das trubelige Leben am Hauptbahnhof wird sehr gekonnt eingefangen, einzelne Gesprächsfetzen, Geräusche und Hintergrundkulissen sorgen für eine sehr lebendig wirkende Umsetzung, die von einigen gut gewählten Melodien unterstützt werden, die zusätzliche Spannung aufbauen.

Der rennende Mann, der auf dem Cover zu sehen ist, könnte tatsächlich durch einen Bahnhof laufen, er ist nur als dunkle Silhouette auf dem von bläulichen Tönen dominierten Motiv zu sehen. Die stilisierte Uhr, die den Mann umgibt, passt dabei sehr gut zur Folge. Die zahlreichen Sprecher dieser Folge wurden gewissenhaft in dem kleinen Booklet aufgeführt.

Fazit: Aus dem interessanten Setting hat Markus Topf eine packende und temporeiche Handlung geschaffen, die bestens umgesetzt wurde. Engagierte Sprecher und eine sehr gelungene Kulisse betonen die dynamische Geschichte, die verschiedene Wendungen zu einem sehr fesselnden Hörspiel kombiniert.

VÖ: 2.Oktober 2015
Label: Contendo Media
Bestellnummer: 978-3-945757-12-3
 
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