Poldi

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Mindnapping – 20. Und es ward tiefe Nacht

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Erster Eindruck: Überraschender Besuch

Otis Langley will die verheiratete Pat, mit der er eine leidenschaftliche Affäre unterhält, an einem Freitagabend besuchen, doch stattdessen wartet deren wütender Ehemann Duke auf den Versicherungsvertreter. Es kommt zum Kampf zwischen den beiden aufgebrachten Männern, doch kurz nach der körperlichen Auseinandersetzung taucht Pat mit ihren Eltern auf, die ein Wochenende im Haus des Ehepaares verbringen wollen...

„Mindnapping“ ist fast wie eine große Spielwiese, in der ganz unterschiedliche Autoren ihre Thriller präsentieren und dabei immer ganz unterschiedliche Szenerien und Stimmungen schaffen. Folge 20 stammt dabei aus der Feder von Marc Freund und startet sehr schnell in die Handlung, indem die Begegnung zwischen Ehemann und Geliebtem ganz an den Anfang gesetzt wird und so mit Schwung und Spannung startet. Hier überstürzen sich die Ereignisse fast, während sich von diesem Grundstein aus eine etwas ruhigere, aber nicht minder spannende Handlung entwickelt. Dabei werden die Beziehungen zwischen den Charakteren besonders gut beleuchtet, denn genau auf diesem Gewirr baut die Geschichte auf, genau daraus zieht sie ihren Reiz, genau dadurch wird auch die ebenso überraschende wie überzeugende Auflösung erklärt. Während der Handlung bleibt es nicht bei einem Toten, die Handlung wird stetig mit neuen Entwicklungen vorangetrieben und bleibt sehr unterhaltsam. Von Anfang bis Ende kommt dabei auch die eindringliche Atmosphäre gut zur Geltung, in der man immer erwartet, dass bald ein neuen Geheimnis offenbart wird.

Duke Anson wird von Dietmar Wunder gesprochen, der viel Raubeinigkeit in den Charakter legt, der bestens zu dem sich immer windenden Mann passt. Dass er dies wie immer sehr glaubhaft umsetzt, muss wohl kaum dazu erwähnt werden. Seine Frau Pat wird von Uschi Hugo gesprochen, deren markante Stimme sehr gut in die Handlung passt, mit punktierter Betonung reagiert sie sehr flexibel auf die unterschiedlichen Szenen. Äußerst gut gefallen hat mir Klaus Dieter Klebschs als Pats Vater, grantig, abweisend, herrisch setzt er ihn mit seinem knarzenden Klang perfekt in Szene. Weitere Sprecher sind Rita Engelmann, Annina Braunmiller-Jest und Lutz Schnell.

Die Umsetzung dieser Geschichte ist eher zurückhalten und konzentriert sich auf die Sprecher und ihre Dialoge. Besonders Musik ist nur sehr punktiert eingesetzt, kommt aber recht stimmungsvoll daher. Geräusche sind zwar stetige Begleiter, aber nur an wenigen Stellen treten diese wirklich in den Vordergrund. Manche Szenen bleiben aber genau deswegen so sehr im Gedächtnis.

Wie immer ist das Motiv des Covers in schwarz-weiß gehalten, wobei hier die Stimmung des Hörspiels gut eingefangen wurde. Ein Mensch, die Arme nach oben gerissen, steht auf offener Straße, während ein Auto mit hellen Scheinwerfern auf ihn zurast. Im Inneren gibt es neben einer gelungenen Optik noch einige Informationen zum Autor dieser Folge.

Fazit: Wieder wird bei Mindnapping eine überraschende und spannende Geschichte erzählt, die sich in Sachen Stimmung deutlich von ihren Vorgängern unterscheidet. Die engen Verstrickungen der Charaktere und die konstante, eindringliche Entwicklung machen den Reiz dieser Folge aus, die ganz am Ende noch eine große Überraschung bietet.

VÖ: 5.Februar 2016
Label: Audionarchie
Bestellnummer: 4260147777296
 
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