• Blut-Tetralogie   Dark Space

Poldi

Mitglied
Mark Brandis Raumkadett – 10. Zwischen den Fronten

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Erster Eindruck: Politischer und näher an der Ursprungsserie

Auch wenn ihr Ausbilder Lt. Eckmann alles andere als freundlich zu den Raumkadetten war, haben sie ihm einiges zu verdanken und konnten viel von ihm lernen. Deswegen verwundert es sie umso mehr, dass er anscheinend Fahnenflucht begangen hat. Sie beschließen, ihn zu suchen und zu einer Rückkehr zu bewegen. Doch ein Mitglied der Gruppe geht auf eine ganz eigene, persönliche Mission...

Wer dachte, nur weil in Mark Brandis Raumkadett die Jugend des Weltraumpiloten behandelt wird, dass dann auch lockerere Geschichten erzählt werden, wurde schon vorher vom Gegenteil überzeugt. Doch in der zehnten Folgen werden die politischen Konflikte noch deutlicher in den Vordergrund gerückt, und auch die Raumkadetten um Mark Brandis greifen noch stärker in die Geschicke der beiden Machtblöcke ein. Dabei steht das rätselhafte Verschwinden von Lt. Eckmann im Vordergrund, von diesem Ausgangspunkt entwickelt sich eine vielschichtige und sehr spannende Handlung. Das Erzähltempo ist dabei perfekt gewählt, alles kommt gut zur Geltung, nichts wirkt überstürzt, und dennoch sind keinerlei langatmige Momente auszumachen. Die Handlung verdichtet sich dabei immer weiter, die bedrückende Atmosphäre der Serie kommt wieder bestens zur Geltung. Doch noch ein anderer Handlungsstrang wird parallel erzählt, der sich um einen anderen der Raumkadetten dreht und dessen Vorgehen noch merkwürdiger erscheint, was sich aber gegen Ende durch vorige Ereignisse sinnvoll aufklärt. Insgesamt bringt dies zusätzliche Spannung und viel Dynamik mit ein, macht die Serie noch ein Stück komplexer und tiefgründiger.

Wanja Gerick spricht den mürrischen Lt. Eckmann mit seiner sehr eingängigen Stimme, immer etwas unfreundlich, immer etwas abweisend, sodass ein sehr glaubhafter Charakter entstanden ist. Sebastian Kluckert ist als Alec Delaney ebenfalls wieder sehr überzeugend, mit seinem lebhaften Klang kann er alle Situationen sehr gekonnt zur Geltung bringen. Dagmar Bittner ist als Dwipavati zu hören, sie passt sehr gut in die eindringliche Atmosphäre der Serie und kann sich mit ihrem markanten Klang in dieser behaupten.

Auch akustisch ist wieder eine sehr hochwertige Produktion entstanden, die nichts dem Zufall überlässt, sondern jede Szene in eine enge atmosphärische Stimmung einbindet. Dafür sorgen insbesondere die vielen Geräusche, die mal für den Hintergrundgestaltung, mal deutlicher im Vordergrund eingesetzt sind und für eine sehr lebendige Ausdrucksweise des Hörspiels sorgen.

Ein riesenhafter roter Planet ist auf dem Cover dunkel beleuchtet, während ein kleines Raumschiff gerade in hellen Lichtblitzen an seiner Atmosphäre zerschellt – das Cover zur Folge ist wieder sehr futuristisch und ansehnlich gelungen, was durch Schriftzug und Folgentitel noch unterstrichen wird. Auf der Rückseite ist eine kleine Trackliste abgedruckt, während im Booklet wird erneut ein Begriff aus der Serie erklärt.

Fazit: Eine beeindruckende und vielschichtige Folge, die anspruchsvoll und unterhaltsam zugleich erzählt wurde. Die beiden Handlungsstränge unterstützen sich gegenseitig in der Wirkung, und beides steuert auf ein sehr gut erzähltes Finale mit genau der richtigen Portion Action zu. Eine sehr starke Folge!

VÖ: 21.Oktober 2016
Label: Folgenreich
Bestellnummer: 0602557023138
 
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