Poldi

Mitglied
Mark Brandis – 13. Pilgrim 2000 (1/2)

markbrandis-13.jpg


Erster Eindruck: Verlassenes Raumschiff oder gefährliche Falle?

Commander Mark Brandis und sein Team befinden sich gerade auf einem weiteren Einsatz mitten im All, als die Kommunikation zur Erde ausfällt. Zudem entdecken sie ein riesiges Raumschiff, welches seit Jahrzehnten als verschollen gilt. Die Crew macht sich auf, die Lebensstation zu erkunden – und entdeckt eine einsame Bewohnerin...

Nach vielen Folgen, in denen politische Verstrickungen im Vordergrund standen, ist bei dem neuen Mark Brandis-Zweiteiler ein anderer Weg eingeschlagen worden, hier wird mehr Wert auf ein stimmungsvolles Ambiente und ein wenig Abenteuer gelegt. Eine willkommene Abwechslung, die neben all dem „schweren“ Stoff der Serie nun auch etwas lockerere Unterhaltung bereithält. Sehr gefällt mir die Erkundung des Raumschiffs, die sehr atmosphärisch dicht herüberkommt – ständig hat man das Gefühl, dass gleich etwas schreckliches passieren könnte. Auch dass die einzelnen Puzzlesteine vorerst nicht miteinander in Verbindung gebracht werden können ist ein gelungenes Element, welches die Stärke der Folge ausmacht. Leider kommt dieser erste Teil etwas handlungsarm daher, die komplette Geschichte ließe sich in wenigen Sätzen zusammenfassen. Und dies wiederum führt zu einigen Längen, die ungewöhnlich für die Serie sind. Etwas mehr Tempo wäre wünschenswert gewesen, um die wunderbare Stimmung, die von dieser Folge ausgeht, richtig zu würdigen. Das kommt aber erst gegen Ende auf und führt zu einem der besten Cliffhanger der Serie, der mich wirklich gepackt hat. Doch der Verlauf der Folge ist ein wenig zu träge, um mit den Spitzenreitern dieser Reihe mithalten zu können.

Den Hauptteil dieser Folge bestreitet das bereits bekannte Sprecherteam, neue Stimmen sind hier eher rar gesät. Dafür bekommt man dann der wunderbare Michael Lott als Mark Brandis wieder einen sehr großen Teil, den er mit seiner markanten Stimme und konsequentem Auftreten sehr gut gestaltet. David Nathan ist als Grischa ebenfalls Teil der Stammbesetzung und kann ihm neben all dem Bekannten und Vertrauten auch neue Facetten abgewinnen, bleibt so immer ein interessanter Charakter. Mira Christine Mühlenhofs Interpretation des immer etwas widerspenstigem Bordcomputer CORA bleibt auch nach vielen Folgen für mich noch ein kleines Highlight. Weitere Sprecher sind Martin Keßler, Wolf Frass und Martin Wehrmann.

Gerade weil die Geschichte dieser Folge ein wenig schwächer ist als gewohnt, fällt der Atmosphäre mehr Bedeutung zu. Und dies wird wunderbar mit eingängigen Musikstücken geschafft, die das Geschehen immer wieder treffend beschreiben. Insbesondere die Szenen in dem scheinbar leeren Raumschiff sind sehr intensiv untermalt worden. Auch die Geräusche fügen sich hier genau ein.

Ein Raumschiff vor dem grellroten Hintergrund der glühenden Sonne – auch auf dem Cover zu der 13 Folge wird glaubhaftes Science Fiction-Feeling verbreitet. Auch die übrige Gestaltung orientiert sich an diesem Motiv. Im Inneren sind zwar eine bebilderte Folgenübersicht und Kurzbiografien zu zwei der Charaktere zu finden, von den vorigen Folgen ist man aber etwas mehr gewöhnt.

Fazit: Der Auftakt zum neuen Zweiteiler von Mark Brandis gestaltet sich ein wenig schwerfällig, ist aber sehr stimmungsvoll gelungen und macht mit dem genialen Ende Lust auf mehr.

VÖ: 4. März 2010
Label: Folgenreich
Bestellnummer: 978-3-8291-2436-2
 
Oben