Spectroflame

Cutter, Sound Designer
Krass, danke, das sind sehr wertvolle Tipps! Ich mach tatsächlich das meiste immer händisch und wundere mich, warum selbst kleinere Produktionen mehrere Wochen dauern. Obwohl ich schon ganz stolz bin auf meine letzte kommerzielle Produktion, ein kleiner Krimi mit Horror / Triller Elementen, wo ich _nur_ 2 Wochen für brauchte. Aber vielleicht gar nicht schlecht in Anbetracht dessen, dass ich blind bin und das ganze Ding trotzdem etwa 78 Minuten Spielzeit hat.
Trotzdem möchte ich natürlich noch schneller und besser werden, sonst rentiert sich das ganze Zeug auf die Dauer nicht. Aber das ist ein anderes Thema.
 

soundjob

Tontüte & Hörspielfrisör
Sprechprobe
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Also ganz großer Hut ab, Sascha. 🎩
Ich finde es immer wieder mehr als erstaunlich, sich ohnehin in allen diesen Dingen effizient zurecht zu finden, zu beherrschen und zu meistern- und das blind... und sich auch neue Sachen rauf zu schaffen.
Also da klappt meine Kinnlade mit allem Respekt immer wieder sprachlos zu Boden.
Auf alle Fälle kannste sagen, dass du es drauf hast und in 2 Wochen `ne Produktion zu fahren...ja, Top (y).

Einblicke in den Workflow anderer zu bekommen, ist immer interessant und für den eigenen Flow manchmal sogar auch was hilfreich nützliches dabei, was man bei sich vlt. optimierend unterbringen kann.
Freut mich, dass ich dir bei mir ein paar Einblicke gewähren durfte... aber da erhebe ich auch keinen Anspruch, dass mein Weg nun irgendwo der sinnvollste wäre. 😁
 

Spectroflame

Cutter, Sound Designer
Hach, da werd ich doch gleich bißchen rot, ich danke dir! <3
Ja, Hörspiele sind halt schon seit Kindesalter meine Leidenschaft gewesen und so vor 5, 6 Jahren hab ich immer mehr festgestellt, dass auch die Produktion selbiger meine Leidenschaft ist und heute darf ich das machen. Da ist wirklich ein großer Traum in ERfüllung gegangen! Jetzt muss ich nur noch daran arbeiten, meinen Sound und meine Geschwindigkeit weiter zu optimieren. Ich arbeite übrigens immer mit Kopfhörern, keine Ahnung ob man das meinen Produktionen anhört :D
 

Spectroflame

Cutter, Sound Designer
Hi ihr Lieben

Ich wollt mal ein kleines Update geben und mich nochmal insbesondere bei Marko für die vielen Tipps bedanken! Ich glaube bei meinem aktuellen Hörspiel schaffe ich es dank deiner Tipps endlich, zu hoher Lautheit zu kommen, ohne dass es zu kaputt klingt, zumindest nicht, wenn ich es nicht will!

War auch tatsächlich mega easy, Limiter auf der Sume im Pre Mix, der bei -6 DB schneidet und auch gar nicht viel macht, nur so ein ganz kleines bißchen im Notfall eingreifen, geht auch gar nicht so sehr um Lautheit an der Stelle.

Dann im Mastering der Transient Master von Native instruments auf der Summe, der ein bißchen Attack hinzu fügt und das ganze Hörspiel etwas nach vorne holt.

-Ein bißchen EQ, Mumpf absenken, Höhen leicht anheben.

- 2 Kompressoren, der eine mit Treshold bei etwa -9 DB und 3 zu 1 Ratio, der zweite Kompressor bei etwa -12 DB Treshold und knappe 1,9 zu 1 Ratio. Der macht etwa 5 DB Gain Reduction.

-Soothe 2 um nochmal aufzuräumen

-Maximizer mit noch so etwa + 2 DB Gain

-Softtube Saturation Knop, der auch nur ein bißchen sättigt.

-Und dann, vielleicht bin ich krank im Kopf aber ich hatte Bock, Izotope Vinyl auf den Master Bus zu packen, um das ganze Hörspiel noch ein bißchen dreckiger klingen zu lassen, damit es nicht so digital und stiril klingt. Funktioniert natürlich nicht bei jedem Projekt..

Joa und dann noch zuletzt der letzte True Peak Limiter.



Mit der Kette komm ich selbst bei leisen Stellen schon recht laut, da dürften die Action Szenen nochmal easy Lautheit generieren!

Ich hoffe, es funktioniert damit und selbst wenn nicht auf Anhieb, sollte es so kein Problem mehr sein, noch 2 3 DB in den Limiter oder den Maximizer zu geben. So dürfte eigentlich nichts kaputtgemacht werden, drückt mir die Daumen! :)



Der Schlüssel war übrigens, einfach bißchen mit den Inputs und Outputs der Plugins herumzuspielen. Dem ersten Kompressor + 6 DB Input gegeben und schon konnte er richtig zupacken, ohne dass es kacke klingt!

Lg
 

MonacoSteve

Dipl.-Lachfalter - und nicht ganz Dichter
Teammitglied
Donnerschnipsel, da staunt der Laie 😮! Nach einer so langen Postprozessing-Kette würde bei mir am hinteren Ende vermutlich nur noch statisches Rauschen herauskommen. Da muss man wirklich sehr genau wissen, welche Werte man jeweils einstellt. Ich bin beeindruckt.
 

Spectroflame

Cutter, Sound Designer
Danke dir🤩

Joa das hat auch tatsächlich ne Weile gedauert, das so auszuarbeiten aber ich denke und hoffe, das sollte jetzt eigentlich gut funktionieren. Auf jeden Fall merke ich jetzt, dass ich meine Lautstärken in der Mischung jetzt viel feiner justieren kann, ohne dass sie mir im späteren Mastering plattgedrückt werden.

Ich packe jetzt übrigens auch tatsächlich auf meine Stimmen immer vor und nach dem Processing ein Gain Plugin und lasse wenn möglich den internen Clip Gain in Ruhe. Und wenn doch mal was nachgeregelt werden muss, sind -3 DB halt auch wirklich -3 DB und nicht irgendein anderer Wert, weil der Clip Gain irgendwie schon auf nem anderen Wert stand und alles ist verwirrend. Wenn ich den größtenteils in Ruhe lasse, krieg ich nen viel konsistenteren Klang hin.
 

Spectroflame

Cutter, Sound Designer
Ich habe es endlich geschafft! Mein Mix kommt auf etwa -15 LUFS, ohne dass es kaputtkomprimiert klingt
Nur bei harten Impacts wie Schüssen oder Schlägen hört man noch die Regelzeiten der Dynamikgeräte. Ich kann noch nicht ganz erschließen, ob es nun die Kompressoren, Maximizer oder der finale Limiter ist der da eingreift oder alles zusammen, aber die werden zu Weilen noch stark abgeschwächt. Ich habe auch schon versucht, den Treshold des verdichtenden 2 zu 1 Kompressors zu automatisieren an der Stelle und höher zu setzen, sodass diese Impacts so gut wie nicht berührt werden, das hilft ein wenig, ist aber noch nicht ganz das, was ich mir vorstelle. Allerdings schon deutlich, deutlich besser!
Das mit dem Limiter auf der Summe beim Pre Mix werd ich mir auch wieder abgewöhnen, der begrenzt zwar den Pegel und drückt alles so ein bißchen in den Mix rein, aber der Sound wird dennoch leicht verbogen und es gehen noch mehr Decibel verloren. Das will ich nicht, weil die machen ja am Ende unter Anderem auch die Lautheit und je unbearbeiteter und lauter der Pre Mix ist, desto mehr Durchsetzungsfähigkeit sollte er auch nach dem Mastering noch behalten können.
 

Spectroflame

Cutter, Sound Designer
Hatte auch schon mit dem Gedanken gespielt, bereits in jedem Kapitel meine Masteringkette anzuwenden, sodass jede Szene ihre -16 bis -14 LUFS hat und so harte Impacts, die wuchtig sein müssen, im Gesamtprojekt abzulegen wo ich auf der Summe nichts tue, sodass diese Sachen völlig unberührt von Summenkompression etc. bleiben. aber ich fürchte das ist mega aufwändig und unübersichtlich..... hm weiß noch nicht.
 
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