Poldi

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Jules Verne: Die neuen Abenteuer des Phileas Fogg – 3. Krieg in den Wolken

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Erster Eindruck: Aus dem Meer in den Himmel

Während sich Pileas Fogg und seine Freunde weiterhin Sorgen um die dunkle Bedrohungmachen, die vom geheimnisvollen Robur ausgeht, bekommt der Abenteurer eine Einladung eines alten Freundes, dem Ingenieur Philip Evans. Doch kaum in den vereinigten Staaten angekommen erhebt sich die Reisegruppe in ganz neue Höhen – und das nicht ganz freiwillig...

Wer die ersten beiden Folgen von „Die neuen Abenteuer von Phileas Fogg“ gehört hat, konnte sich schon etwas daran gewöhnen, dass hier Figuren und Elemente aus ganz unterschiedlichen Geschichten zusammengeführt und zu etwas Neuem komponiert werden, das immer den Atem von Jules Verne zu atmen scheint. Ähnlich geht es auch in „Krieg in den Wolken“ zu, dass das bestimmende Element vom Wasser in den ersten beiden Episoden hier zur Luft ändert – was leider auch mit einem Druckabfall gegenüber den Vorgänger einhergeht. Das Tempo wurde hier deutlich gedrosselt, und auch wenn der Antagonist Robur wieder seine Finger mit ihm Spiel hat und seine mysteriöse Ausstrahlung aufrecht erhält, kann auch die Spannung nicht ganz mithalten. Insgesamt gesehen ist dennoch eine sehr hörenswerte Produktion entstanden, die mit einigen packenden Szenen aufwarten kann und die Geschichte gekonnt weitererzählt und dabei insbesondere den roten Faden der Serie verfolgt. So werden mal Roburs Pläne in den Mittelpunkt gerückt, mal muss sich Phileas Fogg in einer gefährlichen Situation beweisen, sodass eine recht abwechslungsreiche Folge entstanden ist. Und ganz am Ende gibt es einen kleinen Ausblick auf die kommenden Ereignisse, in der das Mitwirken einer weiteren bekannten Romanfigur angekündigt wird.

Hartmut Neugebauer wurde für die Rolle des Robur ausgewählt und macht seine Sache ganz hervorragend. Immer mit einem unterschwelligen Anklang von Macht, gentlemanhaftem Auftreten und kraftvoller Intonierung gibt er einen sehr reizvollen Gegenspieler ab. Viktor Neumann ist in einer Nebenrolle als Philip Evans zu hören, mit seinem standfesten Klang und der glaubhaften Betonung kann er sich gut in dem abenteuerlichen Ambiente behaupten. Erzähler Christian Brückner, der als Jules Verne in Erscheinung tritt, gibt seiner einprägsamen Stimme einen ganz besonderen Klang, sodass er sofort die Aufmerksamkeit der Zuhörer sicher hat. Weitere Sprecher sind Holger Löwenberg, Norbert Langner und Dietmar Wunder.

Die Umsetzung der Geschichte ist wegen der ganz anderen Umgebung nicht ganz so düster geraten wie in den beiden Vorgängern, dafür wurde eine sehr lebendige und intensive Atmosphäre geschaffen. Durch den Einsatz zahlreicher passender Geräusche wirkt die Handlung sehr lebendig und greifbar, während die Musik einen opulenten und eindrucksvollen Klang vermittelt.

Wieder gefällt mir die Covergestaltung sehr gut. Das riesenhafte Luftschiff, das der Hauptschauplatz des Hörspiels ist, bricht darauf majestätisch durch die Wolken, was durch ein lebendiges Farbenspiel unterstützt werden. Und auch hier kommen wie in der Handlung auch leichte Steampunk-Elemente durch. Das Booklet ist wieder übersichtlich gestaltet und enthält neben den bereits bekannten Kurzbeschreibungen zweier Sprecher wieder einen kleinen einleitenden Text.

Fazit: Leider fällt diese Folge im direkten Vergleich zum Vorgänger wieder etwas ab, sie ist nicht ganz so intensiv erzählt, bringt aber den Handlungsstrang der Serie mit einigen sehr gut erzählten Offenbarungen voran. Wieder kommt dieses abenteuerliche Flair bestens zur Geltung, das die Serie ausmacht.

VÖ: 26.Februar 2016
Label: Maritim
Bestellnummer: 978-3-945624-64-7
 
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