gruenspatz

Schreibstift-Stift
John Wyndham - Die Triffids

Science-Fiction-Hörspiel
207 Minuten
3 CDs
Der Audio Verlag (DAV)
ISBN: 978-3-89813-702-7; 22,99 €


Hörspielbearbeitung: Giles Cooper
Regie: Heinz-Dieter Köhler
Produktion: Westdeutscher Rundfunk 1968

Sprecher:
Bill Mason: Hansjörg Felmy
Josella Playton: Margot Leonard
Elsbeth Cary: Marlene Riphahn
Direktor: Paul Walter Jacob
Umberto Palanges: Enzo Calani
Bill als 15-Jähriger: Dieter Brücher
Bills Vater: Gerhard Becker
Walter Lackner: Raoul Wolfgang Schnell
Krankenschwester / Mary Brent: Annelie Jansen
Arzt: Alois Garg
Wirt: Alwin Joachim Meyer
Colonell: Heinz von Cleve
Michael Badley: Heinz Schimmelpfennig
Professor Vorless: Kurt Lieck
Coker: Alwin Joachim Meyer
Mac: Alf Marholm
Miss Durrant: Johanna Bassermann
Stephen Brenner: Wolf Harnisch
Vera Paul: Ingrid Piltz
Susan: Hildegard Krekel
Dennis Brent: Günter Kütemeyer
Ivan Simpson: Peter René Körner
u.a.


Inhalt:
Nach einem Kometenschauer über London ist die Zivilisation zusammengebrochen: Triffids, riesige, fleischfressende Pflanzen, haben die Kontrolle übernommen und bedrohen die überlebenden Einwohner.
Der Klassiker der Science-Fiction-Literatur in der legendären Hörspielinszenierung des WDR mit Hansjörg Felmy als Bill Mason führt den Hörer durch ein apokalyptisches Szenarium.


Kritik:

John Wyndham gehört mit seinen düsteren Zukunftsvisionen zur Crème der britischen SF-Autoren. Seine Geschichten faszinieren nach wie vor Leser in aller Welt. Wie viele seiner Bücher erzählen auch "Die Triffids" vom Ende der Zivilisation, wie wir sie kennen. Der Audio-Verlag präsentiert mit dem WDR-Klassiker aus dem Jahre 1968 damit einen echten Klassiker.

Die in Rückblenden erzählte Story wirkt - gemessen an heutigen Hörspielen - sehr nüchtern und hat einen spröden Charme, wie er in den Sechzigerjahren so manches Rundfunkwerk auszeichnete. Sehr leise und eindringlich wird die Chronik einer Apokalypse aufgerollt, die die Erde und den Zerfall menschlicher Sitten und Gebräuche schildert. Manchmal erscheint einem das merkwürdig unbeteiligt und abgeklärt, und die Protagonisten setzen sich mit englischer Geduld und Gleichmut mit den existenzbedrohenden Problemen auseinander, die nach einer Massenerblindung und dem damit Hand in Hand gehenden Überhandnehmen der gefährlichen wandernden Triffidpflanzen über die Erde hereingebrochen sind.

Wie jedes Endzeitszenario, so spielt auch Wyndhams mit vielen Möglichkeiten, die sich daraus ergeben: neue Gemeinschaftsformen werden durchdacht und ausprobiert, marodierende Straßenbanden ziehen durch die Lande, die Kommunikation bricht zusammen, Feudalismus und Vielweiberei machen sich breit, Epidemien grassieren - kurz: das Leben ist nicht mehr wie es war.

Der Cast dieser alten Radioperle besteht aus der alten WDR-Garde, die auch schon die meisten "Paul-Temple"-Hörspiele bestückt: Neben Hauptdarsteller Hansjörg Felmy spielen Margot Leonard, Peter Lieck, Peter René Körner, Heinz Schimmelpfennig und viele andere - und sogar René Deltgen ist in einer kleinen Rolle zu hören!

Nur wenige Geräusche finden Einsatz, und abgesehen von den seltsam-befremdlichen Triffid-Geräuschen (gut gemacht) ist das Hörspiel effektmäßig sehr spartanisch ausgestattet. Das Gleiche gilt für Musik, die kaum erwähnenswert ist. Das Hörspiel wird fast ausschließlich von der faszinierenden Geschichte und den Sprechern getragen.

Wer Interesse an gut durchdachten Science-Fiction-Geschichten mit Tiefgang hat, liegt hier goldrichtig. Action-Liebhaber werden hingegen mit den "Triffids" nicht glücklich.


Fazit:

John Wyndhams faszinierendes Endzeit-Szenario: der WDR-Klassiker ist ein echter Tipp für Fans intelligenter Science-Fiction mit Tiefgang


Infos und Hörproben gibt es hier: http://www.der-audio-verlag.de
 

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