Poldi

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John Sinclair Classics – 22. Der See des Schreckens

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Erster Eindruck: Schlag auf Schlag

Bill Conolly stößt bei seinen Recherchen als Reporter auf merkwürdige Vorgänge im Umfeld eines Sees, das Verschwinden eines jungen Campers ist da nur die Spitze des Eisberges. Schnell wird Geisterjäger John Sinclair zu dem Fall hinzugezogen, sodass ihm nach seinem letzten Kampf kaum Zeit zum Verschnaufen bleibt. Bald ahnt er, wer hinter den Angriffen stecken könnte...

Hinterließ der Start der John Sinclair-Classics-Reihe noch den Eindruck von Einzelhörspielen, hat sich dies mittlerweile deutlich gewandelt. Vielmehr hat sich eine zweite, parallele Serienhandlung als Ergänzung zu der eigentlichen Reihe entwickelt, sodass „Der See des Schreckens“ nahtlos an die vorige Folge anschließt und zahlreiche Ereignisse und Informationen aufgegriffen werden. Das vermag zu gefallen, zumal dies in einer sehr spannenden und packenden Handlung verpackt ist. Schon kurz nach dem Start geht es hier richtig zur Sache, der manchmal sonst eher gemächlich wirkende Aufbau weicht hier einer schnellen und temporeichen Geschichte. In typischer Sinclair-Manier deckt der Geisterjäger langsam die Hintergründe auf, wobei Bill Conolly hier als Katalysator dient und die Handlung schnell vorantreibt. Viele spannende und teilweise atmosphärische Szenen reihen sich aneinander und sorgen für einen sehr flüssigen Verlauf, wobei sich die Handlung am Ende noch einmal deutlich zu steigern weiß. Das „Monster der Folge“ wirkt dann aber insgesamt doch recht konventionell, wobei der Aspekt mit den tätowierten Rockern durchaus zu gefallen weiß und neue Würze einbringt. So entsteht ein solider und ansprechender Gesamteindruck, der von der gelungenen Produktion abgerundet wird.

Detlef Bierstedt bekommt hier als Bill Conolly mal wieder einen recht großen Part, den er wie immer routiniert und mit einer glaubhaften Gefühlsbetonung meistert. Katharina von Keller hat mir als Shirley Adams gut gefallen, sie kann die junge Frau mit viel Energie und authentischer Panik in der Stimme überzeugen. Lutz Mackensy zeigt als Huxley mal wieder eine ganz andere Seite von sich zeigen und passt wunderbar in das düstere Ambiente der Folge. Weitere Sprecher sind Torben Liebrecht, Klaus Dittmann und Tim Kreuer.

Das Team und Regisseur Dennis Ehrhardt beweist einmal mehr, dass er die Serie sehr eingängig umsetzen kann und sorgt mit einer düsteren Klangwelt für den passenden Hintergrund für die Handlung. Die Musik greift dabei die Stimmung der jeweiligen Folge auf, während die zahlreichen und stets präsenten Geräusche für mehr Dynamik und Tiefe sorgen.

Der grell-gelbe Schriftzug dominiert auch das Cover zu dieser Folge und sticht aus der ansonsten sehr düsteren Szenerie deutlich hervor. Zu sehen sind einige Leichen in verzerrten Posen, die Gesichter im Schatten verborgen. Besonders die diffus gezeichnete Hintergrund von Timo Wuerz sorgt dabei für die passende Stimmung. Das Innere ist sehr schlicht gestaltet und enthält keine zusätzlichen Informationen.

Fazit: Schön, dass die fortlaufende Handlung der Ableger-Serie hier weiter fortgeführt wird – zumal wenn es in einer solch spannenden und kurzweiligen Geschichte geschieht. Der schnelle Einstieg und viele unheimliche Szenen sorgen dabei für eine gelungene Folge, die mit zahlreichen kleinen Überraschungen punkten kann.

VÖ: 15.Mai 2015
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-4989-0
 
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