Poldi

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John Sinclair – 63. Tokatas Todesspur

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Erster Eindruck: Japanischer Dämon mit neuem Plan

Die Mordliga ist geschwächt, doch Geisterjäger John Sinclair kann sich auch jetzt keine Pause gönnen. Tokata hat einen neuen, teuflischen Plan ausgeheckt, der Sinclair und seinen treuen Gefährten Suko auf eine einsame Insel vor der japanischen Küste führt, auf der Tokata die Macht an sich reißen will – wird die tödliche Falle gelingen?

„Ein Hörspiel für Erwachsene“ steht auf der 63. Folge der Urmutter aller Geisterjäger-Serien. Aber dass gerade hier John Sinclair von seiner gewohnt harten und actiongeladenen Machart abweicht, wird wohl kaum jemand ernsthaft angenommen haben. Und auch in sämtlichen anderen Belangen weicht die Geschichte kaum vom Standard der Serie ab: Zuerst ein mysteriöses Intro, das großen Unheil ankündigt und einen schnellen Start in die Handlung bietet, dann ein John Sinclair in einer gewöhnlichen Alltagssituation, der dann zu der neuen Bedrohung beordert wird und diese schließlich mit Hilfe seines Teams abwenden kann. Das ist alles unterhaltsam, gut gemacht und schließlich auch das, was die meisten Fans von der Serie erwarten dürften. Allerdings wäre ein wenig mehr Innovation, eine neue Nuance sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung gewesen. Ebenfalls auffällig ist, dass sich die Folge stark an den schrecklichen Vorfällen orientiert und den roten Faden der Serie oder Johns Privatleben fast vollständig vernachlässigt. Auch hier hätte ich mir etwas mehr vorankommen gewünscht. „Tokatas Todesspur“ ist keine schlechte Folge der Serie, sondern sogar eher eine recht gute und spannende, das Hören macht wie immer großen Spaß und bietet unterhaltsame Minuten. Es fehlt lediglich der letzte Funken, eine Überraschung oder ein wenig mehr Tiefgang, um mich wirklich zu begeistern.

Karsten Gausche spricht auch hier wieder den mächtigen japanischen Dämon Tokata auf seine ganz eigene, unverkennbare Weise. Seine feste und ausdrucksstarke Stimme passt nicht nur sehr gut zu der Figur, die er verkörpert, sondern auch in das gesamte Ambiente der Serie. Martin May ist selbstverständlich wieder als Suko zu hören und liefert eine gewohnt solide Leistung ab, zumal man sich mittlerweile stark an den Charakter gewöhnt hat. Rainer Fritschze leiht seine unverwechselbare Stimme hier Ishimo Tagashi, der dadurch eine ganz eigene Note bekommt. Weitere Sprecher sind beispielsweise Martin Keßler, Tobias Kluckert und Thomas Nero Wolff.

Um der Geschichte noch mehr Leben zu verleihen und die Sprecher in ihrer Wirkung zu unterstützen, wurde jede Menge am Musik und Sounds eingefügt. So sorgen effektvolle und meist sehr laute Geräusche für Schockmomente und lassen insbesondere die Kampfszenen plastischer und gehaltvoller erscheinen, während die Musik mit ihren harten Gitarrenklängen für die richtige Stimmung sorgt.

Tokata ist der Blickfang auf dem Cover zu dieser Folge, sein japanischer und bunter Samurai-Dress fällt direkt ins Auge, ohne zu fröhlich zu wirken. Der Hintergrund mit den Bergen und den fliehenden Menschen wirkt hingegen recht düster. Die restliche Aufmachung ist wie immer sehr schlicht.

Fazit: Eine spannende und gut produzierte Folge, aber leider nichts Besonderes. Für Fans der Serie wird aber gute Unterhaltung geboten.

VÖ: 14. Januar 2011
Label: WortArt / Lübbe
Bestellnummer: 978-3-7857-4383-6
 
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