Poldi

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Insignium – 4. Die Madonna von Fátima

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Erster Eindruck: Heldenhafter Kirchenmann auf neuer Mission

Im Kongo wird eine Ordensschwester bestialisch ermordet. Sante della Vigna reist mit einigen Vertrauten in das afrikanische Land, um die Tat aufzuklären. Schnell stößt er bei seinen Nachforschungen auf die Lord's Resistant Army und ihren mächtigen Anführer. Doch auch der Angriff der geheimnisvollen Shirat beschäftigt bald die popstlichen Ermittler...

Lange Zeit war es ruhig um das Label Maritim, doch nach der Wiederbelebung geht es mit zahlreichen neuen Produktionen weiter. Mit „Insignium“ wurde nun sogar eine alte Serie fortgeführt, die quasi noch in den Kinderschuhen steckte – von Insignium sind gerade einmal drei Folgen entstanden, mit „Die Madonna von Fátima“ ist nun der vierte Teil hinzugekommen. Auch ohen Vorkenntnisse aus den Vorgängern fällt der Einstieg hier leicht, da sich die Grundsituation mit der Zeit erschließt, auch die Charaktere werden noch einmal kurz eingeführt und enthalten schnell ihren individuellen Ausdruck – und das, obwohl schnell in die Handlung gestartet wird. Schon wenige Momente nach dem Start erfährt der Hörer mit einigen grausigen Details versehen vom Tod der Ordensschwester, auch bei der Reise in den Kongo und den ersten Ermittlugen wird keine Zeit verloren. Mutet die Handlung zunächst noch recht gradlinig an, kommen immer weitere Nebenarme hinzu, sodass insgesamt ein komplexes Gesamtwerk entsteht. Durch das langsame Hinzufügen von neuen Details kann der Hörer dennoch gut folgen und alles aufnehmen. Dabei wird nicht nur eine spannende Geschichte und der Kampf gegen den gefährlichen Bund erzählt, sondern auch von Konflikten innerhalb der katholischen Kirche. Das ist in sich sehr stimmig, der Neustart ist gelungen und macht Lust auf weitere Folgen – zumal sich gegen Ende deutlich ein roter Faden, eine Rahmenhandlung abzeichnet.

Dietmar Wunder ist in der Hauptolle des Sante zu hören, was er mit einer interessanten Mischung aus kirchlicher Würde und coolem Heldentum, was er sehr professionell und mit passender Attitüde umsetzt. Klaus Dieter Klebschs prägnante Stimme ist wieder die ideale Wahl für die Rolle des Kaminski, mit seiner ausdrucksstarken Sprechweise gestaltet er auch diesen Charakter mit Inbrunst und präziser Betonung. Maud Ackermann ist als Shirat als ungewöhnliche Femme Fatal zu hören, sie klingt mal verführerisch, mal kämpferisch und kann so jede Szene sehr eindringlich umsetzen. Weitere Sprecher sind Florian Halm, Bernd Vollbrecht und Helmut Krauss.

Diese Folge ist sehr auf die Handlung fixiert, hier ist immer viel los – und das gilt auch für die akustische Gestaltung, die sich angenehmerweise jedoch nie zu sehr in den Vordergrund drängt. Die Actionszenen sind zwar mit einigen lauten Sounds versehen und gewinnen so an Dramatik, ansonsten wird aber auf stimmige Hintergrundmusik und eine passende Geräuschkulisse gesetzt.

Passend zur Neuausrichtung der Serie hat auch das Cover einen neuen Anstrich bekommen. Das realistische Foto des Vatikan ist einem stilisierten Palast gewichen, das dem Schriftzug in altertümlich wirkenden Lettern einen Raum bietet. Als Motiv wurde neben einem Rosenkranz noch die Abbildung einer Madonna gewählt, die im Stil einer alten Zeichnung in Sepia gehalten ist.

Fazit: Der Neustart der Serie nach so langer Zeit ist geglückt: Die Handlung ist clever angelegt und steigert sich immer weiter, führt neue Elemente langsam ein und gewinnt so an Komplexität – und an Spannung, denn alle Zusammenhänge zu durchschauen ist ziemlich interessant. Auch wenn einige Stereotypen auftauchen, sind auch die Charaktere gut zusammengestellt.

VÖ: 8.Juli 2016
Label: Maritim
Bestellnummer: 978-3-960660-11-8
 
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