Spirit328

Everything - GO!
Teammitglied
Manchmal steht man vor folgendem Problem:
Man möchte eine Stimme (Mono) mit einfachen Mitteln aus einer lärmenden Hintegrundkulisse stärker herausstellen bzw. den Hintergrundlärm stärker reduzieren, als die Stimme:

Als Tonmeister bekommen Sie die Aufgabe, ein Interview (Mono) in einer lärm-erfüllten Maschinenhalle aufzunehmen. Wie muss man vorgehen, damit die Sprache viel und der Lärm wenig aufgenommen wird?
Man nimmt zwei gleiche Mikrofone, (gleichen Typ und gleiche Richtcharakteristik) und hält sie in einem Abstand von etwa 10 cm. Man nimmt beide Mikrofone in eine Hand, eins zeigt nach oben, das andere nach unten. In das obere Mikrofon wird nah gesprochen, das nach unten zeigende Mikrofon wird verpolt (gegenphasig) mit gleichem Pegel dazugemischt.
Dabei löscht sich der an beiden Mikrofonen vorhandene gleiche Lärmpegel besonders bei den tiefen Frequenzen zum größten Teil aus.

QUELLE: Sengpiel - Unterpunkt 10

Was der große Sengpiel hier ein bißchen knapp beschreibt könnte man noch mit Folgendem ergänzen:
Am besten nimmt man Mikrofone mit Nierencharakteristik, Kleinmembraner sind leichter zu handlen.
Der Trick dabei ist, dass Mikrofone mit Nierencharakteristik nach "hinten" nahezu taub sind. Sprich auf dem nach unten gerichteten Mikrofon ist ziemlich wenig Sprache zu hören! Folglich ist der Lärm dort lauter und da er gegenphasig hinzugemischt wird, "löscht" er quasi den Lärm aus der Sprachaufnahme heraus. Nicht vollständig, aber immerhin ganz brauchbar.
 

Nightblack

Meinhard Schulte
Sprechprobe
Link
Was ich nicht verstehe ist warum man für die Sprachaufnahme - also das zum Mund ausgerichtete Mikro nicht ein Richtmikro nehmen kann. (Nebengeräuschen würden dadurch ja auch ein wenig gedämpft)

Mein Verdacht eines Nichtfachmanns ist da höchtens das zwei unterschiedliche Mikros evtl. doch zu unterschiedliche Frequenzgänge hätten und das Auslöschen durch Gegenphasigkeit dann nicht soo gut funktionieren könnte. Oder wären bei gleichen Mikros durch die unterschiedliche Ausrichtung die Frequenzgänge eh schon sehr unterschiedlich?
 

Spirit328

Everything - GO!
Teammitglied
@Nightblack Es kommt ja schon mal vor, dass kein Richtmikrofon zur Hand ist. ;)
Die Auslöschung durch Gegenphasigkeit ist NICHT 100%, es wird also immer etwas "Restlärm" zu hören sein.
ABER ... der Umgebungslärm wird dadurch schon beachtlich reduziert.
Natürlich spielen, wie Du schon angemerkt hast, die leicht unterschiedlichen Parameter zweier, selbst baugleicher Mikrofone, eine Rolle und liefern dem entsprechend leicht unterschiedliche Resultate.

Worum es hier geht, ist eine ... unter den gegebenen Umständen, möglichst gute Unterdrückung des Umgebungslärms. Das er durch noch so geschickte Anordnung der Mikrofone verschwände, wäre mir neu. Aber man lernt ja immer dazu ;)
 

Telliminator

Sample-Collector
Sprechprobe
Link
Mein Tipp, gar nicht erst in der Lärmquelle aufnehmen.

Alternativ Motorradhelm aufsetzen, Klappe zu und mit einem integriertem Mikrofonfunksystem im Helm die Aufnahme machen. Ausrichtung ganz dicht am Mund.
 
Zuletzt bearbeitet:

Spirit328

Everything - GO!
Teammitglied
@Telliminator ... :D :D :D :D :D

SOOO geht es natürlich auch :D

Manchmal ist man froh so ein "Ass" im Ärmel zu haben und ich stimme Dir völlig zu, dass es am Besten ist erst gar nicht in einer lärmenden Umgebung aufzunehmen ;)
 
Oben