Poldi

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Hanni & Nanni – 48. und das große Vermächtnis

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Erster Eindruck: Ein Versteck auf dem Lindenhof

Um sich Geld für eine Klassenfahrt nach Florenz zu verdienen, haben sich Hanni, Nanni und ihre Freunde angeboten, den Dachboden des Lindenhofs aufzuräumen. Dabei stoßen sie auf einen alten Brief, der von den vorigen Besitzern des alten Gebäudes stammt. Sie erfahren, dass irgendwo auf dem Gelände ein Schatz versteckt sein soll, haben aber nur einige kryptische Rätsel als Hinweise...

Die beiden wohl bekanntesten Zwillinge der Hörspielwelt sind in ihren letzten Abenteuern oft in der Ferne unterwegs gewesen, Folge 48 mit dem Titel „Hanni & Nanni und das große Vermächtnis“ spielt aber nur auf dem Lindenhof. Mehr noch, das Gebäude selbst spielt eine sehr wichtige Rolle in dem Hörspiel. Schon die Einleitung ist in typischer Manier der Serie locker und kurzweilig geraten, geht zudem recht schnell vonstatten, sodass mehr Zeit für den Hauptteil bleibt. Hier verstecken sich gleich mehrere Rätsel in der Handlung, die jedoch mit etwas Allgemeinwissen und Kombinationsgabe gelöst werden können – schön dass auch der Zuhörer hier etwas Zeit hat, um mitzurätseln. Hinzu kommen einige merkwürdige Ereignisse, denn bei den Schatzsuchern geht einiges schief. Das führt zu einer gelungenen Kombination und stellt auch immer wieder die Charaktere in den Vordergrund, plädiert dafür, Fehler einzugestehen und zu verzeihen, auf Vorurteile zu verzichten und nicht aufzugeben - hübsche kleine Botschaften, die nicht mit dem erhobenen Zeigefinger vermittelt werden. So ist wieder eine runde und unterhaltsame Folge entstanden, die mir wirklich gut gefallen hat.

Regine Lamster und Mauela Dahm sind natürlich wieder als Hanni und Nanni mit dabei, sie ergänzen einander sehr gut und geben ein glaubhaftes Zwillingspaar ab, wobei jeder durchaus seine speziellen Eigenschaften vermitteln kann. Linda Fölster hat als Sinje wieder eine recht große Rolle, sie wirkt sehr authentisch und kann das Teenagermädchen mit vielen Facetten gekonnt in Szene setzen. Die großartige Judy Winter ist hier erneut als Frau Lemansky zu hören, ihre Stimme nimmt hier einen recht rauen und manchmal abweisenden Klang an, doch auch Herzenswärme und Bedauern kann sie gekonnt darstellen. Weitere Sprecher sind Kerstin Draeger, Susanne Wulkow und Reinhilt Schneider.

Das einprägsame Titellied ist hier gleich zweimal zu hören – am Ende sogar noch etwas länger. Gerade für die angesprochene Zielgruppe der eher weiblichen Zuhörerschar wird hieran durchaus Gefallen finden, auch wenn das Lied etwas überstrapaziert wird. Die restliche akustische Gestaltung wirkt recht reduziert, einige gut eingebaute Geräusche sorgen dabei für eine glaubhafte Atmosphäre.

Die Aufmachung ist – natürlich – in fröhlichen Pink- und Rosatönen gehalten, viele kleine verzierende Motive sind auf dem Hintergrund zu sehen. Das Titelbild zeigt Hanni und Nanni samt Taschenlampe, die durch den nächtlichen Lindenhof streifen und recht besorgt dreinschauen. Kleinere Ausschnitte hieraus werden wie auf einem Fotostreifen noch einmal wiederholt.

Fazit: Ein spannendes Abenteuer auf dem Lindenhof um einen versteckten Schatz, bei dem es einiges zu rätseln gibt. Das ist sehr kurzweilig erzählt und fordert auch den Zuhörer zum miträtseln auf, alles ist schlüssig zusammengefügt und hält einige Stolpersteine für die Mädchen bereit.

VÖ: 11.September
Label: Europa
Bestellnummer: 888750571724
 
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