Poldi

Mitglied
Geister-Schocker – 68. Die Grotte des Entsetzens

gs-68.jpg


Erster Eindruck: Schrecken in irischem Dorf...

Irland ist gerade in Aufruhr, und deswegen wird der Reporter Jack Callum, der für eine Londonder Zeitung schreibt, dorthin geschickt, um sich einen Eindruck vor Ort zu machen. Doch die merkwürdigen Todesfälle häufen sich, sodass sich auch Callum bald nicht mehr sicher fühlt. Denn es sind schon längst keine politischen Unruhen im Gange...

Auch die 68. Folge der Geister-Schocker hat wieder einen ganz anderen Ansatz als ihre Vorgänger, sodass der Hörer auch hier zu Anfang nicht so recht weiß, was ihm in den kommenden 53 Minuten erwarten wird. Und so sind gerade die ersten Minuten der Episode sehr spannend – man spürt diesen Hauch des Bedrohlichen, Übernatürlichen, kann dies aber noch nicht einordnen. Im Laufe der Zeit lichtet sich dieser Schleier dann, und leider lässt dann auch die Folge etwas nach und wird zu einem recht konventionellen Gruselhörspiel, das nur noch an wenigen Stellen überraschen kann. Das mag an dem recht klassisch angelegten Gegenspieler dieser Folge liegen, der aber auch gleichzeitig für einige wohlige Gänsehautschauer sorgt. Die ganz große Innovation steckt dementsprechend nicht in „Die Grotte des Entsetzens“, und auch im Vergleich zu einigen Vorgängern dieser Serie kann das Hörspiel nicht mithalten. Solide erzählt und kurzweilig ist es allerdings allemal, sodass Fans des Genres ruhigen Gewissens zugreifen können.

In diese Folge wurde ein klassischer Erzähler eingebaut, und dieser Part wird von Helgo Liebig übernommen. Er setzt dabei kleinere Akzente, um die Spannung noch zu steigern, sodass er den Spannungsbogen der Folge gekonnt nachzeichnet. Christian Stark ist in der Rolle des Jack Callum präsent und ausdrucksstark, zudem verpasst er ihm einige Eigenheiten, die ihn so lebensnah wirken lassen. Dirk Hardegen unterstützt ihn in der Rolle des Inspektor Murphy, beide Stimmen harmonieren gut miteinander. Weitere Sprecher sind Reent Reins, Robert Missler und Martin Sabel.

Das Buch von Markus Topf nach einem Heftroman von Andrew Hathaway wird auch akustisch gekonnt in Szene gesetzt, wobei getreu dem Titel der Serie auch einige lautere und heftigere Szenen für eine gewisse Dramatik sorgen. Die eingesetzten Melodien und die zahlreichen Geräusche ergänzen sich dabei gelungen und sorgen für einen dynamischen Eindruck der Folge.

Das kleine Booklet enthält neben einigen Produkthinweisen auch Fotos der Sprecher und Informationen zu Autor, Heftroman und Illustrator Pujolar, der für das Cover in erdigen Tönen eine düstere Szenerie geschaffen hat. Das ist nicht nur ansehnlich und passt gut in die bisherige Covergalerie, sondern ist auch gut an die Handlung angepasst.

Fazit: „Die Gritte des Entsetzens“ punktet nicht mit Innovation oder großen Überraschungen, sondern mit einer solide erzählten und phasenweise durchaus spannenden Handlung, die durch ihre dichte Atmosphäre punkten kann. Besonders der Beginn der Folge ist stark erzählt und macht richtig Spaß.

VÖ: 31. März 2017
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-226-3
 
Hoerspielprojekt.de

Neu

Discord
Oben