Poldi
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Geister-Schocker – 59. Tagebuch des Grauens
Erster Eindruck: Rückkehr eines Albtraums
Als der Autor Lionel Roberts von seinem guten Freund Jonathan von einem geheimnisvollen Tagebuch erfährt, dass dieser auf dem Dachboden eines verstorbenen ungarischen Künstlers gefunden hat, ist er gleich Feuer und Flamme für das Thema. Um mehr zu erfahren sucht er selbst das alte Anwesen auf und trifft dort auf die charmante Linda. Beide verstehen sich auf Anhieb sehr gut – bis ein verzweifelter Hilferuf von Jonathan bei Lionel eingeht...
Es gibt Romanfiguren, die wohl fast jedem bekannt sind. Doch es gibt auch eine Reihe hinter diesen „Superstars“ der Literatur, die zumindest einem eingeweihten Kreis, Fans eines bestimmten Genres ein Begriff sind. Und genau um eine solche dreht sich vieles in der 59. Geister-Schocker-Folge, die nicht lange fackelt und recht schnell in die Handlung einsteigt. Der Mythos um die grausame Sagengestalt wird in einer gelungen erzählten Rückblende vorgestellt, zieht seine Kreise aber bis in die Gegenwart und eröffnet damit ein durchaus reizvolles Spiel mit Wahrheit und Illusion. Nur leider schleichen sich in diesem sehr ansprechenden Grundsatz auch einige Stolpersteine ein, die die Folge ins Stocken bringt. Einige Szenen verarbeiten viele Informationen in sehr kurzer Zeit, die so sehr gedrungen wirken und in ihrer Wirkung verkappt wurden. Das ist schade, weil hier sicherlich noch mehr Atmosphäre hätte herausgeholt werden können. Auch scheinen einige Momente nicht so recht in die Handlung zu passen, immer wieder muss sich der Hörer umgewöhnen, ich persönlich konnte mich deswegen nicht so recht in die Geschichte einfinden und die durchaus vorhandene Atmosphäre genießen.
Martin Kautz ist in der Hauptrolle des Lionel Roberts zu hören, er hat eine sehr dynamische Stimme, die er immer vorteilhaft einzusetzen weiß und so aus den Szenen viel herauskitzeln kann. Auch Anita Hopt hat mir an seiner Seite gut gefallen. Als Linda DuQuesne hinterlässt sie einen recht vielfältigen Eindruck, ist mal geheimnisvoll und düster, mal energetisch und kämpferisch, sodass viele Facetten glaubhaft herüberkommen. Robert Wolff ist als Jonathan eine sehr gute Wahl und kann die durchaus anspruchsvolle Rolle mit der krassen Wandlung sehr intensiv nachzeichnen. Weitere Sprecher sind Andrea Aust, Dorette Hugo und Tino Kießling.
Akustisch wurde auch diese Folge – wie schon die anderen Titel der Reihe – sehr solide und rund produziert. Der gut abgemischte Klang bietet wieder einige stimmungsvolle Melodien, die die Handlung in ihrer Wirkung unterstützen und sich gelungen an die verschiedenen Szenen anpassen. Insbesondere die Momente in der Vergangenheit und die Schlussszenen transportieren dabei eine sehr bedrohliche Grundstimmung.
Eine Vampirin, die von hochgeschlossener Kleidung anscheinend nicht allzu viel hält und mit leicht geöffneten Lippen ihre spitzen Zähne zeigt, wird von hinten von zwei blauen Händen zärtlich am Kopf gefasst, während der Hintergrund fast schon selbstverständlich einen vollen Mond und ein herrschaftliches Schloss offenbart – ein durchaus stimmungsvolles Cover, welches aber nicht unbedingt zur Handlung passt.
Fazit: Das Auftauchen der blutigen Sagengestalt ist zwar reizvoll und die Geschichte hat viele reizvolle Momente. Aber leider wirkt das Hörspiel in sich nicht ganz stimmig, denn einige wichtige Szenen werden zu schnell heruntergespult, und kommen nicht so recht zur Geltung. Solide erzählt und gut produziert konnte mich diese Folge leider nicht so sehr begeistern wie andere Episoden der Serie.
VÖ: 27. November 2015
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-135-8
Erster Eindruck: Rückkehr eines Albtraums
Als der Autor Lionel Roberts von seinem guten Freund Jonathan von einem geheimnisvollen Tagebuch erfährt, dass dieser auf dem Dachboden eines verstorbenen ungarischen Künstlers gefunden hat, ist er gleich Feuer und Flamme für das Thema. Um mehr zu erfahren sucht er selbst das alte Anwesen auf und trifft dort auf die charmante Linda. Beide verstehen sich auf Anhieb sehr gut – bis ein verzweifelter Hilferuf von Jonathan bei Lionel eingeht...
Es gibt Romanfiguren, die wohl fast jedem bekannt sind. Doch es gibt auch eine Reihe hinter diesen „Superstars“ der Literatur, die zumindest einem eingeweihten Kreis, Fans eines bestimmten Genres ein Begriff sind. Und genau um eine solche dreht sich vieles in der 59. Geister-Schocker-Folge, die nicht lange fackelt und recht schnell in die Handlung einsteigt. Der Mythos um die grausame Sagengestalt wird in einer gelungen erzählten Rückblende vorgestellt, zieht seine Kreise aber bis in die Gegenwart und eröffnet damit ein durchaus reizvolles Spiel mit Wahrheit und Illusion. Nur leider schleichen sich in diesem sehr ansprechenden Grundsatz auch einige Stolpersteine ein, die die Folge ins Stocken bringt. Einige Szenen verarbeiten viele Informationen in sehr kurzer Zeit, die so sehr gedrungen wirken und in ihrer Wirkung verkappt wurden. Das ist schade, weil hier sicherlich noch mehr Atmosphäre hätte herausgeholt werden können. Auch scheinen einige Momente nicht so recht in die Handlung zu passen, immer wieder muss sich der Hörer umgewöhnen, ich persönlich konnte mich deswegen nicht so recht in die Geschichte einfinden und die durchaus vorhandene Atmosphäre genießen.
Martin Kautz ist in der Hauptrolle des Lionel Roberts zu hören, er hat eine sehr dynamische Stimme, die er immer vorteilhaft einzusetzen weiß und so aus den Szenen viel herauskitzeln kann. Auch Anita Hopt hat mir an seiner Seite gut gefallen. Als Linda DuQuesne hinterlässt sie einen recht vielfältigen Eindruck, ist mal geheimnisvoll und düster, mal energetisch und kämpferisch, sodass viele Facetten glaubhaft herüberkommen. Robert Wolff ist als Jonathan eine sehr gute Wahl und kann die durchaus anspruchsvolle Rolle mit der krassen Wandlung sehr intensiv nachzeichnen. Weitere Sprecher sind Andrea Aust, Dorette Hugo und Tino Kießling.
Akustisch wurde auch diese Folge – wie schon die anderen Titel der Reihe – sehr solide und rund produziert. Der gut abgemischte Klang bietet wieder einige stimmungsvolle Melodien, die die Handlung in ihrer Wirkung unterstützen und sich gelungen an die verschiedenen Szenen anpassen. Insbesondere die Momente in der Vergangenheit und die Schlussszenen transportieren dabei eine sehr bedrohliche Grundstimmung.
Eine Vampirin, die von hochgeschlossener Kleidung anscheinend nicht allzu viel hält und mit leicht geöffneten Lippen ihre spitzen Zähne zeigt, wird von hinten von zwei blauen Händen zärtlich am Kopf gefasst, während der Hintergrund fast schon selbstverständlich einen vollen Mond und ein herrschaftliches Schloss offenbart – ein durchaus stimmungsvolles Cover, welches aber nicht unbedingt zur Handlung passt.
Fazit: Das Auftauchen der blutigen Sagengestalt ist zwar reizvoll und die Geschichte hat viele reizvolle Momente. Aber leider wirkt das Hörspiel in sich nicht ganz stimmig, denn einige wichtige Szenen werden zu schnell heruntergespult, und kommen nicht so recht zur Geltung. Solide erzählt und gut produziert konnte mich diese Folge leider nicht so sehr begeistern wie andere Episoden der Serie.
VÖ: 27. November 2015
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-135-8