Das ist theoretisch sicherlich umsetzbar. Inhaltlich ist es weniger eine Geschichte, sondern mehr eine Stimmung die Du rüberbringen willst. Da gibt es sicherlich Leute die das auch gern umsetzen würden. Dafür ist diese Community ja da.
Was mir allerdings auffiel ist, dass Du noch etwas an der Form des Skriptes feilen solltest. Man merkt das Du es eher gewohnt bist eine Erzählung zu schreiben, als ein Dialogbuch mit Soundangaben. Ein Dialogbuch hat eine bestimmte Form. Die eben nicht nur Prosatext ist, sondern häufig auch nur technische Angaben enthält.
Damit den Sprechern eindeutig klar ist, wann Ihre Rolle was wie spricht. Darüber hinaus enthält es Angaben für den/die Cutter:in die nicht in Prosa sind sondern einfach angeben welcher Sound oder Musik hier ist.
Du hast in deinem Shortie damit zwar gut angefangen, aber Du hälst die Form nicht konsequent bis zum Ende durch.
In Deinem Shortie ist mir z.B. nicht immer klar wann der Erzähler etwas sagt oder wann es Geräusche sind:
zum Beispiel:
- Stille ( im Hintergrund weiter vorbeifahrende Autos, Motor, Vögel ) => Sagt der Erzähler hier "Stille"? Weil Soundtechnisch widersprechen sich Stille und Geräusche sonst. SOUND oder ERZÄHLER uneindeutig?
- Erzähler: Nachdem er/sie abgefahren war, wurde es etwas leiser. Ich griff nach meinem Buch. Eine romantische Erzählung. Sie hatte gute Bewertungen erhalten. Ich bin gespannt, lehne mich zurück und tauche ein in die Geschichte Ein Nachbar beginnt mit dem Hausputz. Durch ein offenes Fenster dringt der Lärm eines Staubsaugers..... => Ich vermute auf Grund der Leerzeile das "ab ein Nachbar beginnt mit dem Hausputz" das kein Erzähltext mehr ist sondern Sound? Das könntest Du mit "SOUND: "einleiten, dann wird das klarer.
Ich persönlich empfehle immer, sich an der Fountain Syntax zu orientieren. Das heißt:
- Rollennamen in Großbuchstaben
- Zeile darunter gegeben falls in Klammern die Emotion wie es gesprochen werden soll setzen
- darunter dann die eigentliche Dialogzeile, danach Leerzeile usw. usf.
- SOUND oder MUSIK auch eindeutig am Zeilenanfang benennen für Cutter
- Für Retakes und die Cut Diskussion ist es auch nett wenn man die Takes nummeriert. Muss aber auch nicht sein. Kann aber eine deutliche Erleichterung darstellen.
Das könnte dann so aussehen:
1. INNERER ZENSOR
(vorwurfsvoll)
Du bist nur am meckern Kubi!
2. KUBI
(sich rechtfertigend)
Aber das ist doch gar nicht böse gemeint.
3. INNERER ZENSOR
Du weißt doch, wie schnell man sich im Internet missverstehen kann.
4. SOUND: Türklingeln
5. KUBI
Oh die Tür!
6. SOUND: Schritte die sich entfernen
7. INNERER ZENSOR
(genervt)
Jetzt rennt der weg und lässt mich wieder im Unterbewussten zurück...
8. SOUND: Blubbergeräusche
Wie gesagt, inhaltlich ist Dein Skript sicherlich umsetzbar. Du musst halt Leute finden die das mit Dir umsetzen wollen. Dazu empfiehlt es sich ruhig etwas die Werbetrommel für ein Skript zu rühren, damit es nicht untergeht. Wichtigste Person für eine Umsetzung ist ein:e Cutter:in.
Du machst es Dir aber leichter Mitstreiter zu finden, wenn Du gewisse Formstandards einhältst, die es ihnen erleichtern zu erkennen wo z.B. ein Sprechtext zu Ende ist. Mein Tipp lies Dir einfach andere Shorties durch.
Ich hoffe Du nimmst mir die Anmerkungen nicht übel. Viel Spaß beim Schreiben. Ich hoffe es kommen noch viele Shorties von Dir.
Fröhliche Feiertage.
Mr_Kubi