Poldi

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Foster – 4. Todeshochzeit

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Erster Eindruck: Ein Kapitel schließt sich, ein anderes öffnet sich...

Foster erholt sich im Krankenhaus von den schlimmen Verletzungen, die er sich im Kampf gegen das Böde zugezogen hat. Doch auch von seinem Vorgesetzten droht Ungemach, denn er will dem ungewöhnlichen Ermittler nicht mehr ohne weiteres vertrauen – und schickt einen Spion, der Foster auskundschaften soll. Dabei hat sein Team gerade alle Hände voll zu tun, denn die Höllenfürsten haben sich einen Weg auf die Erde gebahnt...

Mit „Todeshochzeit“ schließt Oliver Döring das erste Kapitel seiner noch recht jungen Geschichte um den unkonventionellen Geisterjäger ab – nur um gleich einen neuen Handlungsstrang aufzumachen und dabei ganz im Stil des erfolgreichen Hörspielproduzenten einen bombastischen Cliffhanger an das Ende der Folge zu setzen. Doch bis dahin kommt noch einiges auf den Hörer zu, denn die Geschichte geizt mal wieder nicht mit spannenden Szenen und dynamischen Wechseln. Dabei sollte man die Ereignisse aus den vorigen Folgen noch recht gut parat haben, sonst wird man von der Handlung, die ohne großartigen Anlauf startet, schnell überrollt. Und auch die vielen Wechseln zwischen den unterschiedlichen Handlungssträngen wollen aufmerksam verfolgt werden – was wegen der sehr unterhaltsamen Darstellungsweise aber auch nicht schwer fällt. Im Mittelpunkt steht der Kampf gegen die Höllenfürsten, aus deren Sicht auch streckenweise erzählt wird, aber auch der Konflikt innerhalb der Police Departments ist ein wichtiger und unterhaltsamer Bestandteil. Der derbe, raubeinige Witz der Serie kommt dabei auch wieder sehr gut zur Geltung, wobei die Geschichte immer mehr an Fahrt aufnimmt und sich zu einem düsteren, dramatischen und fesselnden Sturm ausweitet, der mich wieder voll in seinen Bann gezogen hat – inklusive des oben erwähnten Cliffhangers.

Thomas Nero Wolff scheint die Rolle des unkorrekten, fluchenden und angriffslustigen Foster auf den Leib geschneidert, so sehr ist er mit der Rolle verwachsen, so lebendig und eingängig agiert er, so gekonnt setzt er Akzente. Lutz Riedel ist als Wolf zu hören, mit seinem markanten Klang und seiner ganz eigenen Sprechweise sorgt er auch hier wieder für einige eindringliche Momente. Asad Schwarz beweist einmal mehr seinen Hang zu den nicht ganz glatten Charakteren, als Sniffer passt er wunderbar in das harte Umfeld, das von der Geschichte geschaffen wird. Weitere Sprecher sind Gerrit Schmidt-Foß, Frank Schaff und Wolfgang Wagner.

Oliver Döring hat sich natürlich auch hier wieder nicht lumpen lassen und hat seine Geschichte in ein sehr vielseitiges und eingängiges Soundgewand gekleidet. Die Musik ist sehr präsent und beeinflusst dabei die Stimmung, hebt die heftigeren Szenen auch dementsprechend um. Natürlich sind auch die Geräusche wieder sehr präzise eingebaut, auch diese dürfen etwas lauter sein und sorgen für kleinere Schockmomente.

Das sehr düstere Cover ist ein echter Bickfang geworden, denn aus der Dunkelheit des Hintergrundes schält sich eine dämonische Fratze heraus, den Mund mit den langen, spitzen Zähnen gefletscht, die Augen gelb und stechend, das Gesicht mit langen, dunklen Haaren bedeckt – das macht ordentlich etwas her. Das kann auch gegen den großflächigen grünen Schriftzug bestehen. Ingo Römling hat hier ein sehr ansprechendes Titelbild geschaffen.

Fazit: Oliver Döring hat sich mal wieder nicht lumpen lassen und eine perfekte Inszenierung geschaffen, wobei auch die Handlung verdammt stark ist. Die verschiedenen Stränge wechseln sich dynamisch ab und ergänzen sich wunderbar, wobei alles auf einen packenden Höhepunkt hinausläuft – sehr gelungen.

VÖ: 12.August 2016
Label: Imaga
Bestellnummer: 978-3-9410-8297-7
 
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