Poldi

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End of Time – 6. Liebe

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Erster Eindruck: Viele Entscheidungen mit Kniff

Das Ende der Welt steht kurz bevor, Kira hat mit dem USB-Stick ein Virus freigesetzt, das die Menschheit vernichten könnte. Doch es scheint noch eine letzte Rettung zu geben, wie die Spezies überleben kann, was allerdings mit großen persönlichen Opfern verbunden wäre. Und so ist es an der Zeit für Entscheidungen, die das Antlitz der Welt in jedem Fall für immer verändern wird...

Von Anfang an war „End of Time“ auf genau sechs Folgen ausgelegt, sodass nun mit „Liebe“, einem durchaus ungewöhnlichen Folgentitel, die Endzeitvision von Oliver Döring abgeschlossen wird. Während sich die ersten Teile noch auf eine actiongeladene Geschichte konzentriert haben, tritt dies hier nun etwas in den Hintergrund, viele Erklärungen um die sehr ausgeklügelte Hintergrundkonstruktion machen hier den Hauptteil aus. Langsam wird hier der Kern der Serie herausgearbeitet, immer facettenreicher dargestellt, was mir sehr gut gefallen hat – auch wenn eine recht abgedrehte Auflösung angeboten wird, die einige Hörer sicherlich ratlos zurücklassen wird. Der Science Fiction-Anteil der Serie wird hier deutlich erhöht, zudem wird eine große Portion Mystery hinzugegeben. In diesem Umfeld gibt es einige sehr reizvolle Konflikte für liebgewonnene Charaktere, harte Entscheidungen und große Herausforderungen, was sehr unterhaltsame zwei Stunden Laufzeit ergibt. Zwar wird nicht alles lückenlos aufgeklärt, für die wichtigsten Protagonisten wird aber ein abgeschlossenes Ende zu Gehör gebracht. Dass dabei das hohe Niveau der Vorgängerfolgen gehalten wird, dürfte dabei kaum überraschen.

Hervorragend ist auch wieder die Besetzung der Rollen, wobei wirklich jeder mit Leidenschaft bei der Sache ist. Katrin Fröhlich ist als Liz Shepard wieder äußerst überzeugend und verleiht ihrer Stimme einen sehr intensiven Ausdruck, der der Figur sehr viel Kontinuität verleiht. Marion von Stengel ist als Kira ebenso gut besetzt, besonders da ihre Rolle der Kira einige spannende Entscheidungen zu treffen hat, die sehr stark und glaubhaft umgesetzt wurde. Auch Gerrit Schmidt-Foß punktet erneut als Steve Parker, seine einprägsame Stimme passt bestens in das anspruchsvolle Ambiente der Handlung. Weitere Sprecher sind Joachim Tennstedt, Hans Bayer und Michael Pan.

Viel Liebe zum Detail ist in der akustischen Umsetzung herauszuhören, neben den bekannten knalligen Effekten der Vorgänger gibt es aber hier auch einige leise Momente, die feinsinnig mit leiser Musik umgesetzt wurden. Auch die Science Fiction-Komponenten kommen durch den Einsatz von opulenten Soundeffekten wieder sehr gut zur Geltung und können gerade das Ende in einer entscheidenden Sequenz mit Stimmverzerrungen überzeugen.

Die Gestaltung der beiden CDs ist ja bereits aus den vorigen Folgen bekannt, in dem stabilen Pappschuber findet sich die Doppel CD-Hülle mit dem kleinen Booklet, in dem allerdings nur die üblichen Informationen zu finden sind. Das Titelbild ist allerdings sehr ungewöhnlich und sticht aus den übrigen Titelbildern heraus, wirkt aber mit dem dunklen Wolkenhimmel noch eine Spur düsterer.

Fazit: Mit Spannung erwartet konnte mich diese letzte Folge dank zahlreicher interessanter Wendungen und eindrucksvoller Momente voll überzeugen, wobei schon einige abgedrehte Ideen eingebaut sind. Alles wurde dabei jedoch stimmig und überzeugend umgesetzt. Die Dichte der Handlung ist sehr hoch, sodass man auch dem letzten Teil volle Aufmerksamkeit widmen sollte.

VÖ: 20.November 2015
Label: Imaga
Bestellnummer: 978-3-941082-90-8
 
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