Poldi
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Eifel-Krimi – 2. Requiem für einen Henker
Erster Eindruck: Der zweite Fall für Siggi Baumeister
Siggi Baumeister soll eigentlich ein etwas pikantes Interview über die scheinbar eingekaufte asiatische Frau eines Forschers führen, gerät aber unversehens in einen anderen Fall, als ein Obdachloser tot aufgefunden wird. Baumeister will sich nicht mit der recht einfachen Erklärung des diensthabenden Ermittlers abfinden und stößt bei seinen Recherchen bald auf erste Ungereimtheiten...
Winterzeit hat mit der „Eifel-Krimi“-Serie die äußerst erfolgreiche Buchreihe von Jacques Berndorf als Hörspiel umgesetzt, schon kurze Zeit nachdem der erste Teil erschienen ist, wurde nun auch „Requiem für einen Henker“ veröffentlicht. Die Romanvorlage ist schon etwas älter und ist erstmals 1990 erschienen, der Umsetzung ist dies aber nur in Spuren anzumerken. Schon hier ist viel Lokalkolorit mit eingebaut, die winterliche Landschaft und die leicht schrullige Art der Menschen prägen die Stimmung des Hörspiels mit und verleihen ihm diese besondere Aura, die mir auch im ersten Teil schon so gut gefallen hat. Die Story kann da glücklicherweise mithalten und baut sich von einem fast alltäglichen Todesfall immer weiter auf, fügt neue Facetten hinzu, bringt Baumeister mal wieder ordentlich in Bedrängnis und spart nicht mit actiongeladenen Szenen, die jedoch niemals den Vortritt vor der Handlung erhalten, sondern diese nur in ihrer Wirkung unterstützen. Toll auch, dass ein ernstes Thema, fast schon eine Verschwörung, so pointiert und realistisch dargestellt wird. Die vielen Eigenheiten des Hautcharakters, wie seine Liebe zu Katzen und die vielen flotten Sprüche, sorgen für eine sehr gelungene Grundstimmung, sodass mir auch diese Folge sehr gut gefallen hat.
Santiago Ziesmers Stimme ist unverkennbar und sticht hier als Kommissar Guttmann deutlich heraus, aber es ist unglaublich, welche Wandlung seine Stimme hier genommen hat. Er streicht große Teile seines Witzes heraus und lässt sie dunkel, abgeklärt und kühl wirken, was er sehr authentisch zu vermitteln versteht. Die wunderbare Giuliana Jakobeit ist als Elsa zu hören, auch sie steigert die Atmosphäre der Folge und sorgt mit ihrem starken Ausdruck für einige gelungene Momente. Torsten Sense ist als Rolf Schmitz zu hören, auch er verleiht seiner Stimme eine eigene Dynamik und schafft so einen sehr individuellen Charakter. Weitere Sprecher sind Bert Stevens, Tobias Nath und Anke Reitzenstein.
Akustisch ist die Folge sehr sorgfältig umgesetzt worden, insbesondere die vielen eingebauten Geräusche sorgen für mehr Lebendigkeit in den Szenen, überdecken aber auch nie die Dialoge. Musik ist vorrangig während der Szenenübergänge im Einsatz, doch auch einige besonders dramatische Momente sind mit stimmungsvollen und dynamischen Melodien umgesetzt.
Nach dem kühlen Blau der letzten Folge ist das Cover – mit Ausnahme des schwarzen Rahmens natürlich – in Rottönen gestaltet, die die schlichte Darstellung einer Statue in den Mittelpunkt rückt. Das ist ebenso schlicht wie passend. Die beiden CDs befinden sich in einer einfachen Doppel CD-Hülle, das zudem noch ein Booklet mit vielen weiteren lesenswerten Informationen enthält.
Fazit: Auch der zweite Teil der Eifel-Krimis konnte mich nicht nur wegen der interessanten Charaktere und dem fein eingewobenen Humor überzeugen. Vielmehr hat mir auch die Handlung sehr gut gefallen, die sich in immer weitere Höhen schraubt und eine durchaus politische Aussage trifft, die in eine spannende Handlung eingebettet ist. Sehr hörenswert!
VÖ: 14. Juli 2017
Label: Winterzeit
Bestellnummer: 978-3-945624-57-9
Erster Eindruck: Der zweite Fall für Siggi Baumeister
Siggi Baumeister soll eigentlich ein etwas pikantes Interview über die scheinbar eingekaufte asiatische Frau eines Forschers führen, gerät aber unversehens in einen anderen Fall, als ein Obdachloser tot aufgefunden wird. Baumeister will sich nicht mit der recht einfachen Erklärung des diensthabenden Ermittlers abfinden und stößt bei seinen Recherchen bald auf erste Ungereimtheiten...
Winterzeit hat mit der „Eifel-Krimi“-Serie die äußerst erfolgreiche Buchreihe von Jacques Berndorf als Hörspiel umgesetzt, schon kurze Zeit nachdem der erste Teil erschienen ist, wurde nun auch „Requiem für einen Henker“ veröffentlicht. Die Romanvorlage ist schon etwas älter und ist erstmals 1990 erschienen, der Umsetzung ist dies aber nur in Spuren anzumerken. Schon hier ist viel Lokalkolorit mit eingebaut, die winterliche Landschaft und die leicht schrullige Art der Menschen prägen die Stimmung des Hörspiels mit und verleihen ihm diese besondere Aura, die mir auch im ersten Teil schon so gut gefallen hat. Die Story kann da glücklicherweise mithalten und baut sich von einem fast alltäglichen Todesfall immer weiter auf, fügt neue Facetten hinzu, bringt Baumeister mal wieder ordentlich in Bedrängnis und spart nicht mit actiongeladenen Szenen, die jedoch niemals den Vortritt vor der Handlung erhalten, sondern diese nur in ihrer Wirkung unterstützen. Toll auch, dass ein ernstes Thema, fast schon eine Verschwörung, so pointiert und realistisch dargestellt wird. Die vielen Eigenheiten des Hautcharakters, wie seine Liebe zu Katzen und die vielen flotten Sprüche, sorgen für eine sehr gelungene Grundstimmung, sodass mir auch diese Folge sehr gut gefallen hat.
Santiago Ziesmers Stimme ist unverkennbar und sticht hier als Kommissar Guttmann deutlich heraus, aber es ist unglaublich, welche Wandlung seine Stimme hier genommen hat. Er streicht große Teile seines Witzes heraus und lässt sie dunkel, abgeklärt und kühl wirken, was er sehr authentisch zu vermitteln versteht. Die wunderbare Giuliana Jakobeit ist als Elsa zu hören, auch sie steigert die Atmosphäre der Folge und sorgt mit ihrem starken Ausdruck für einige gelungene Momente. Torsten Sense ist als Rolf Schmitz zu hören, auch er verleiht seiner Stimme eine eigene Dynamik und schafft so einen sehr individuellen Charakter. Weitere Sprecher sind Bert Stevens, Tobias Nath und Anke Reitzenstein.
Akustisch ist die Folge sehr sorgfältig umgesetzt worden, insbesondere die vielen eingebauten Geräusche sorgen für mehr Lebendigkeit in den Szenen, überdecken aber auch nie die Dialoge. Musik ist vorrangig während der Szenenübergänge im Einsatz, doch auch einige besonders dramatische Momente sind mit stimmungsvollen und dynamischen Melodien umgesetzt.
Nach dem kühlen Blau der letzten Folge ist das Cover – mit Ausnahme des schwarzen Rahmens natürlich – in Rottönen gestaltet, die die schlichte Darstellung einer Statue in den Mittelpunkt rückt. Das ist ebenso schlicht wie passend. Die beiden CDs befinden sich in einer einfachen Doppel CD-Hülle, das zudem noch ein Booklet mit vielen weiteren lesenswerten Informationen enthält.
Fazit: Auch der zweite Teil der Eifel-Krimis konnte mich nicht nur wegen der interessanten Charaktere und dem fein eingewobenen Humor überzeugen. Vielmehr hat mir auch die Handlung sehr gut gefallen, die sich in immer weitere Höhen schraubt und eine durchaus politische Aussage trifft, die in eine spannende Handlung eingebettet ist. Sehr hörenswert!
VÖ: 14. Juli 2017
Label: Winterzeit
Bestellnummer: 978-3-945624-57-9