Poldi

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Eifel-Krimi – 1. Eifel-Blues

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Erster Eindruck: Ruhiger Krimi mit Lokalkolorit

Zunächst wird der Tod eines Bundeswehrsoldaten und zweier Frauen als Eifersuchtsdrama abgetan, aber der Journalist Siggi Baumeister wittert eine größere Geschichte und stellt einige Recherchen an. Dass er dabei eine heiße Spur verfolgt, wird ihm schmerzlich bewusst, als er krankenhausreif geschlagen wird. Und so muss er seine restlichen Ermittlungen aus dem Krankenhausbett erledigen...

Als Bücher sind die Eifel-Krimis aus der Feder von Jacques Berndorf schon seit Jahren sehr erfolgreich und erreichen eine große Leserschar. Und so hat sich Winterzeit nun entschieden,die Romane als Vorlage für ihre neue Hörspielserie zu nutzen. Und so ist „Eifel-Blues“ als erster Teil vertont worden – und macht richtig Lust auf mehr. In fast drei Stunden Laufzeit wird ein atmosphärisch dichter Krimi präsentiert, der sich von einem recht harmlosen Start immer weiter hochschraubt und den Hörer immer tiefer in eine Verschwörung führt. Es werden zahlreiche Nebenplätze aufgemacht, um den vorerst wenigen Spuren nachzugehen, wobei die Handlung mit zunehmender Dauer auch komplexer wird und dank der sehr gut gestalteten Charaktere dennoch eine gewisse Lockerkeit nicht vermissen. Denn durchzogen mit feinem Witz kann die Geschichte auch auf anderen Ebenen überzeugen: Allen voran natürlich mit Hauptfigur Siggi, der einen sehr guten Eindruck hinterlassen hat und mitten aus dem Leben gegriffen scheint. Die Erzählweise ist insgesamt recht ruhig und kommt ohne knallige Actionszenen aus, und dennoch ist Spannung von der ersten bis zur letzten Minute zu spüren. Ein sehr gelungener Auftakt zur neuen Serie, bei der ich mich jetzt schon auf die weiteren Geschichten freue.

Matti Klemm ist für die Hauptrolle des Siggi Baumeister ausgewählt worden, er passt wunderbar zu der Rolle und kann diese mit Leben erfüllen. Dabei schafft er es perfekt, den Bogen von lockerer und natürlicher Sprechwiese zu dem durchaus ernsten Hintergrund zu schlagen, beides hat er fest in seiner Stimme verankert. Die wunderbare Giuliana Jakobeit steht ihm in der Rolle der Elsa zur Seite, ihre ausdrucksstarke und freundliche Stimme passt sehr gut zur der jungen Frau, die so einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Bert Stevens setzt nicht nur seine ganze Professionalität, sondern auch viel Engagement ein, um den Alfred gekonnt wirken zu lassen. Weitere Rollen werden von Till Hagen, Tom Jacobs und Anke Reitzenstein.

Auch von Winterzeit ist man mittlerweile einen gewissen Sound gewohnt, der hier gekonnt variiert wird. So liegt der Fokus immer auf den Sprecher und ihren Dialogen, dazu werden zahlreiche Geräusche eingebaut, die im Hintergrund für die richtige Atmosphäre sorgen. Auch die eingesetzten Melodien kommen gut zum Tragen und beeinflussen die Stimmung der einzelnen Szenen noch weiter.

Anstatt die Cover der Buchausgabe zu übernehmen, wurde eine eigene Optik entwickelt. Neben einem schwarzen Balken am oberen und unteren Ende mit dem Logo und den anderen Angaben, während in der Mitte ein eigens entworfenes Motiv zu sehen ist. Hier ist ein stilisierter Stacheldraht vor düsterem Nachthimmel zu sehen, was eine recht dramatische Wirkung erzielt und gut zur Handlung passt. Im Inneren des kleinen Booklets gibt es neben einer Biographie des Autors noch weitere zusätzliche Informationen.

Fazit: Ein sehr guter Start in die neue Reihe, die mit einer recht komplexen Geschichte gut unterhalten kann. Dabei wird dank der ruhigen Erzählweise alles gut verständlich erzählt, sodass man einer spannenden Verschwörung auf die Spur kommt. Die sehr gut angelegten Charaktere bringen noch einen zusätzlichen Reiz mit ein. Sehr hörenswert.

VÖ: 28. April 2017
Label: Winterzeit
Bestellnummer: 978-3-945624-32-6
 
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