Poldi
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Die Falle (Melanie Raabe)
Erster Eindruck: Perfekter Plan – mit kleinen Fehlern
Völlig zurückgezogen lebt die Autorin Linda Conrad in ihrer Villa, seit vielen Jahren hat sie keinen Fuß mehr vor die Tür gesetzt. Die Außenwelt bekommt von ihr nur ihre neuen Romane zu Gesicht. Das ändert sich, als die im Fernsehen ein bekanntes Gesicht sieht: Der neue Reporter ist der Mörder ihre Schwester. Ihren Tod hat sie nie verkraftet und entwickelt einen Plan, um sich an dem erfolgreichen Journalisten zu rächen...
Melanie Raabe hat mit „Die Falle“ ihren viel beachteten Debutroman veröffentlicht, der selbstverständlich auch als Hörversion erschienen ist – hierfür zeichnet sich der Hörverlag verantwortlich. Schnell findet man sich in der Handlung zurecht, der Verlauf scheint vorgezeichnet, die Charaktere leicht stereotyp. Zudem werden viele Szenen sehr schnell heruntergespult, sodass hier nur schwerfällig Atmosphäre aufkommt. Doch dieser erste Eindruck täuscht, denn es steckt noch mehr in dem Roman als man in den ersten Kapiteln vermuten könnte. Es entwickeln sich im Laufe der Zeit ganz andere Verdachtsmomente, sodass man gegen Ende völlig verwirrt ist, nicht mehr weiß wem zu trauen ist und wem nicht. Dies wird durch zahlreiche überraschende Wendungen erzeugt, die sich sehr gelungen in die Handlung einfügen und für viel Spannung sorgen. Die schlichte Sprache mit den oft kurzen Sätzen passen sehr gut zur Hauptfigur und spiegeln ihr Innenleben sehr gut wieder, lassen einen lebendigen Eindruck entstehen. Besonders gelungen ist der in die Geschichte eingebaute Roman von Linda, der eine zweite Zeitebene darstellt und die schrecklichen Erlebnisse aus ihrer Kindheit erlebbar macht. Nur die Charaktere können über die Handlung hinweg tatsächlich keinen wirklichen Tiefgang entwickeln und wirken wie aus anderen Romanen herausgeschrieben. Das trübt die packende Handlung und den gut leserlichen Schreibstil jedoch nur unwesentlich, sodass ein kurzweiliger Roman entstanden ist.
Die Handlung wird zwischen zwei Sprechern aufgeteilt, wobei Birgit Minichmayr der größere Part zukommt. Sie kann mit ihrer lebendigen Sprechweise und der gelungenen Betonung für eine angenehme Stimmung sorgen und den Spannungsbogen gut nachzeichnen. Besonders die dramatischeren Szenen setzt sie mit viel Energie um und versteht es auch, die Hörer auf die Folter zu spannen. Devid Striesow kann ebenso viel Atmosphäre erzeugen und bildet mit seiner markanten Stimme einen gekonnten Kontrast.
Bläulich grüne, energetisch wirkende Linien ziehen sich über das Cover, das natürlich von der Buchvorlage übernommen wurde und lediglich auf das fast quadratische Format angepasst wurde. Auf dem schwarzen Hintergrund wirkt dies reichlich mysteriös und geheimnisvoll, die schlichte Schrift hebt sich in weiß gut hiervon ab. Auch die restliche Gestaltung ist übersichtlich und ansehnlich, wobei die üblichen Infos zu Autorin und Sprechern vorhanden sind.
Fazit: Trotz des schwerfälligen Anfangs entwickelt sich eine spannende und kurzweilige Handlung, die mit unvorhersehbaren Wendungen für Überraschungen sorgt. Die Rückblenden in Form des fiktiven Romans sind abwechslungsreich eingebaut, nur die Charaktere wirken manchmal etwas flach und stereotyp. Lesenswert und kurzweilig.
VÖ: 9.März 2015
Label: Der Hörverlag
Bestellnummer: 978-3-8445-1813-9
Erster Eindruck: Perfekter Plan – mit kleinen Fehlern
Völlig zurückgezogen lebt die Autorin Linda Conrad in ihrer Villa, seit vielen Jahren hat sie keinen Fuß mehr vor die Tür gesetzt. Die Außenwelt bekommt von ihr nur ihre neuen Romane zu Gesicht. Das ändert sich, als die im Fernsehen ein bekanntes Gesicht sieht: Der neue Reporter ist der Mörder ihre Schwester. Ihren Tod hat sie nie verkraftet und entwickelt einen Plan, um sich an dem erfolgreichen Journalisten zu rächen...
Melanie Raabe hat mit „Die Falle“ ihren viel beachteten Debutroman veröffentlicht, der selbstverständlich auch als Hörversion erschienen ist – hierfür zeichnet sich der Hörverlag verantwortlich. Schnell findet man sich in der Handlung zurecht, der Verlauf scheint vorgezeichnet, die Charaktere leicht stereotyp. Zudem werden viele Szenen sehr schnell heruntergespult, sodass hier nur schwerfällig Atmosphäre aufkommt. Doch dieser erste Eindruck täuscht, denn es steckt noch mehr in dem Roman als man in den ersten Kapiteln vermuten könnte. Es entwickeln sich im Laufe der Zeit ganz andere Verdachtsmomente, sodass man gegen Ende völlig verwirrt ist, nicht mehr weiß wem zu trauen ist und wem nicht. Dies wird durch zahlreiche überraschende Wendungen erzeugt, die sich sehr gelungen in die Handlung einfügen und für viel Spannung sorgen. Die schlichte Sprache mit den oft kurzen Sätzen passen sehr gut zur Hauptfigur und spiegeln ihr Innenleben sehr gut wieder, lassen einen lebendigen Eindruck entstehen. Besonders gelungen ist der in die Geschichte eingebaute Roman von Linda, der eine zweite Zeitebene darstellt und die schrecklichen Erlebnisse aus ihrer Kindheit erlebbar macht. Nur die Charaktere können über die Handlung hinweg tatsächlich keinen wirklichen Tiefgang entwickeln und wirken wie aus anderen Romanen herausgeschrieben. Das trübt die packende Handlung und den gut leserlichen Schreibstil jedoch nur unwesentlich, sodass ein kurzweiliger Roman entstanden ist.
Die Handlung wird zwischen zwei Sprechern aufgeteilt, wobei Birgit Minichmayr der größere Part zukommt. Sie kann mit ihrer lebendigen Sprechweise und der gelungenen Betonung für eine angenehme Stimmung sorgen und den Spannungsbogen gut nachzeichnen. Besonders die dramatischeren Szenen setzt sie mit viel Energie um und versteht es auch, die Hörer auf die Folter zu spannen. Devid Striesow kann ebenso viel Atmosphäre erzeugen und bildet mit seiner markanten Stimme einen gekonnten Kontrast.
Bläulich grüne, energetisch wirkende Linien ziehen sich über das Cover, das natürlich von der Buchvorlage übernommen wurde und lediglich auf das fast quadratische Format angepasst wurde. Auf dem schwarzen Hintergrund wirkt dies reichlich mysteriös und geheimnisvoll, die schlichte Schrift hebt sich in weiß gut hiervon ab. Auch die restliche Gestaltung ist übersichtlich und ansehnlich, wobei die üblichen Infos zu Autorin und Sprechern vorhanden sind.
Fazit: Trotz des schwerfälligen Anfangs entwickelt sich eine spannende und kurzweilige Handlung, die mit unvorhersehbaren Wendungen für Überraschungen sorgt. Die Rückblenden in Form des fiktiven Romans sind abwechslungsreich eingebaut, nur die Charaktere wirken manchmal etwas flach und stereotyp. Lesenswert und kurzweilig.
VÖ: 9.März 2015
Label: Der Hörverlag
Bestellnummer: 978-3-8445-1813-9