Poldi

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Die fünf Tore – Teil 3: Schattenmacht

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Erster Eindruck: Getrennte Zwillingsbrüder

Scott und Jamie sind Zwillingsbrüder, und haben eine ganz besondere Beziehung zueinander – die können mittels Telepathie kommunizieren. Doch eines abends sollen die beiden entführt werden, und nur Jamie kann mit Hilfe der geheimnisvollen Alicia entkommen. Er macht sich auf die Suche nach Scott und erkennt erst langsam, welche Tragweite sein Handeln haben kann...

Mit „Die fünf Tore“ hat Anthony Horrowitz einen sehr modernen Mystery-Roman geschrieben, der in den ersten beiden Bänden immer wieder mit unerwarteten Wendungen zu überraschen wusste. Im dritten Teil Schattenmacht, der wie die Vorgänger von Martin Umbach gelesen als Hörbuchfassung bei Silberfisch erhältlich ist, wird zu Anfang eine große Überraschung erleben – die Handlung beginnt quasi wieder von null und schwenkt auf neue Charaktere um, der Zusammenhang zu den vorigen Bänden wird erst im Laufe der Zeit klar. Dabei ist auch dieses Szenario sehr klug durchdacht und zeigt eine neue Seite des Kampfes gegen die alten Herrscher auf. Scott, anfangs noch unsicher und sehr auf seinen Bruder fixiert, entwickelt sich hier stark weiter, wächst an den Ereignissen, und all das macht Horrowitz und klaren Worten für den Hörer erlebbar. Sehr gut – doch bei dieser fantastischen Geschichte tritt dieser Aspekt fast schon wieder in den Hintergrund. Ein spannender Wettlauf beginnt sehr schnell, der dem Hörer kaum Zeit lässt, um zur Ruhe zu kommen. Immer neue Rätsel tun sich auf, immer neuen Gefahren muss sich Scott stellen. Begeistert bin ich von der intelligenten Verknüpfung zu der bereits bekannten Geschichte und von den vielen Elementen, die dieses Buch beinhaltet, wie das Spielen auf einer weiteren Bewusstseinsebene. Manche Zusammenhänge werden erst im Laufe der Zeit klar, und ohne die Vorkenntnisse aus den ersten Bänden wird man sich hoffnungslos in diesem Roman verlieren, zu verschachtelt die Geschichte. Doch als Fortführung ist „Schattenmacht“ der stärkste Band der Serie und übertrifft die beiden Vorgänger in Sachen Spannung locker. Und der geniale Schluss mit der Überleitung zum nächsten Band macht viel Lust auf mehr.

Auch hier leistet Martin Umbach wieder Großartiges. Seine intensive Sprechweise und die angenehm dunkle Stimme sorgen für die nötige Atmosphäre, mit der er durch verschiedene Stimmlagen und Tempos spielt. So entsteht ein sehr dynamischer Eindruck, zumal er die verschiedenen Ebenen der Geschichte hörbar voneinander trennt. Die Darstellung der Charaktere ist ebenso gelungen wie in den vorigen Teilen und sorgt für einen glaubhaften Eindruck.

Die Gestaltung der Box ist insgesamt durchaus hochwertig, schwarze Glanzfolie und eine Prägung der silbernen Buchstaben machen einen guten Eindruck. Das Motiv ist selbstverständlich dem der Buchvorlage entnommen und zeigt auf schwarzem Hintergrund in grünen Farben ein mysteriöses Motiv, ein nach oben schauendes Auge als Ausschnitt eines Fotos.

Fazit: Ein neues Szenario mit neuen Charakteren, neue Aspekte des großen Geheimnisses, noch spannender und durch die temporeiche Geschichte noch unterhaltsamer als die beiden Vorgänger.

VÖ: 27. Januar 2011
Label: Goya Libre
Bestellnummer: 978-3-8337-2760-3
 
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