Poldi

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Die Elfen – 12. Der schwarze Ritter

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Erster Eindruck: Neuanfang in ferner Vergangenheit

Ganda, die eine entscheidende Rolle bei dem Sieg über die Yingiz gespielt hat, ist spurlos verschwunden. Bei der Suche nach der jungen Lutin entdeckt Ollowain ihr Tagebuch und beginnt zu lesen. Und er entdeckt erstaunliches über die geheimnisvolle Ganda, die bereits in ihrer Kindheit und Jugend ein wahrhaft bewegtes Leben hatte...

„Die Elfen“ sind zurück! Fast 2 Jahre nach der Veröffentlichung der elften Folge, die die zweite Staffel abgeschlossen hat, geht es nun mit „Der schwarze Ritter“ weiter. Dafür muss natürlich erst einmal ein neuer Handlungsstrang gefunden werden, wobei ein interessanter Kniff gewählt wurde: Die Serie macht einen Zeitsprung um mehrere Jahre – nur um dann weit in die Vergangenheit zurückzukehren und den Charakter der Ganda näher zu beleuchten. Die junge Lutin hat bereits in den vorigen Folgen einen bleibenden Eindruck hinterlassen, aus ihrer Sicht werden aber neue und intensive Aspekte aus dem Volk der Lutin geschildert, auch ihre Sonderrolle innerhalb der Gemeinschaft wird dabei sehr gelungen thematisiert. Da über große Teile des Hörspiels von der Kindheit und Jugend von Ganda im Zeitraffer berichtet wird, ist der Erzählanteil dieser Folge verhältnismäßig hoch, viele Szenen werden von der Hauptfigur dieser Folge im Monolog erzählt. Das ist ein bisschen gewöhnungsbedürftig und etwas starrer als gewohnt, doch durch viele kleine Kniffe hat das Produktionsteam dennoch eine lebendige Atmosphöre geschaffen: Kleine eingebaute Monologe, eine spannende Actionszene direkt zu Beginn, ein plötzlicher Schnitt zu Ollowain. Zudem gefällt mir diese charakterlastige Betonung dieser Folge, die einige Frage aus den vorigen Episoden beantwortet, Lücken schließt und so eine runde und hörenswerte Geschichte erzählt.

Laura Maire ist wieder als Ganda zu hören. Sie schafft dabei wieder einen sehr interessanten Kontrast zwischen ihrer weichen und angenehmen Stimme und dem harten Leben, das die Lutin führt und führen musste. In ihrer jüngeren Version wird sie von Christina Staats gesprochen, die viel Energie und Enthusiasmus in ihre Sprechweise legt und die Entwickling vom Kind zur jungen Frau nachvollziehbar macht. Udo Schenk spricht den titelgebenden schwarzen Ritter, wie immer mit rauen und hartem Klang, was eine sehr stimmungsvolle Szenerie generiert. Weitere Sprecher sind Philipp Drager, Daniela Hoffmann und Helmut Zierl.

Gerade weil die Actionsequenzen hier deutlich zurückgefahren sind, ist eine stimmige akustische Umsetzung umso wichtiger. Hier sind die Produzenten deutlich feinsinniger und subtiler vorgegangen und haben statt knalliger Geräusche leise, melodische Töne im Gepäck. Das ist sehr atmosphärisch gelungen, bietet aber immer noch ab und an dramatischere Szenen voller packender Momente.

Neben den beiden fuchsartigen Wesen auf dem Cover in mittelalterlicher Kleidung ist auch der sie jagende schwarze Ritter zu sehen, der dynamisch sein Schwert schwingt. Die sehr passende Fantasy-Optik setzt sich auch im Hintergrund fort, sodass es viele Details zu betrachten gibt. Lobenswert ist auch wieder der kleine, aber sehr informative Text im Inneren des kleinen Booklets.

Fazit: Die Geschichten aus der Jugend von Ganda füllen nicht nur einige Lücken, sondern sind auch sehr interessant aufbereitet. Es deutet sich ein neuer, spannender Handlungsstrang an, die Geschichte wird schon einmal in diese andere Richtung geführt – mit einer recht monologlastigen Folge, die dennoch sehr kurzweilig gelungen ist.

VÖ: 3.Juni 2016
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 978-3-9542-6972-3
 
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