Poldi

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Die drei ??? - 144. Zwillinge der Finsternis

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Erster Eindruck: Die Bücher des Teufels

Bei einer Auktion hat Titus Jonas eine Kiste mit alten Büchern ersteigert – mit ungeahnten Folgen. Nicht nur ein Antiquar interessiert sich für sie, eine vermummte Gestalt entwendet eines. Es stellt sich heraus, dass es sich um zwei Bücher, die Zwillinge der Finsternis, handelt – unschätzbare Werke in denen Zaubersprüche stehen sollen. Und dann taucht der Politiker Arthur Sinclair auf, der die Bücher für sich beansprucht...

Ein Hauch des Unheimlichen, Übersinnlichen hat der Kult-Serie „Die drei ???“, die seit 144 Folgen die Hörspielwelt mal mehr und mal weniger begeistert, immer recht gut gestanden und Würze in die Geschichten gebracht. „Zwillinge der Finsternis“ beschäftigt sich nun schon mehr als nur ein bisschen mit Magie, die Geschichte um die beiden angeblich vom Teufel selbst erschaffenen Bücher steckt von Anfang an voller merkwürdiger Ereignisse, die sich vorerst nicht logisch erklären lassen. Sofort zu Anfang kommt eine sehr mysteriöse, vermummte Gestalt vor, weiter geht es mit scheinbar lebenden Nebelschwaden, Schneefall mitten im Sommer und einem unheimlichen Feuerritual –allesamt Szenen mit sehr intensiven Stimmungen, die den Verlauf der Geschichte sehr interessant gestalten. Aus diesen Situationen zieht „Zwillinge der Finsternis“ seinen Reiz, macht den Verlauf spannend, zumal immer neue Wendungen oder Erkenntnisse für Abwechslung sorgen. Da kann man vielleicht die nicht allzu überzeugende Auflösung des Spukspektakels verkraften, die ein wenig konstruiert daherkommt. Die Überführung des Bösewichts im Anschluss kann sich hingegen wieder hören lassen und ist recht einfallsreich gelungen. Eine Folge, deren Hauptteil wirklich Spaß macht, die von Anfang an mit interessanten Elementen überzeugt, am Schluss dann aber etwas strauchelt.

Stark ist wie immer die Besetzung der Sprecher, insbesondere die wichtigen Nebenrollen dieser Folge sind sehr gut besetzt. Joachim Pukaß ist als Arthur Sinclair zu hören, seine kraftvolle und betonte Stimme passt sehr gut zu dem Politiker, er kann in jeder Situation den richtigen Ton treffen. Martin Semmelrogge spricht den zwielichtigen Jeremy Witherspoon und kann mit seiner typischen Art für einen gekonnten Eindruck des unsympathischen Mannes sorgen. Sein Bruder Barnaby wird von Achim Schülke gesprochen, auch er vollbringt einer sehr gute Leistung. Eberhard Haar, Holger Mahlich und Andre Minninger sind ebenfalls zu hören.

Die akustische Gestaltung der Serie hat sich seit langer Zeit nicht mehr verändert, hier wird auf das bewährte Konzept gesetzt. Das bedeutet, dass stimmige Musik mit vielen unterschiedlichen und passenden Geräuschen kombiniert wird, was einerseits die Geschichte gut auflockert, aber auch zusätzliche Spannung verliehen werden kann, während die Handlungen auch akustisch nachvollziehbar sind.

Die geheimnisvolle, vermummte Gestalt vom Anfang der Geschichte ziert auch das Cover der CD, was nicht nur passend ist, sondern mit seiner mysteriösen Wirkung auch viel Aufmerksamkeit auf sich zieht und die Lust aufs Hören steigert. Die restliche Aufmachung ist bereits hinlänglich bekannt, während im Inneren wieder einige Cover mit ähnlicher Farbstimmung zu sehen sind.

Fazit: Eine Folge, deren Verlauf mich sehr gut unterhalten hat, deren Ende aber nicht wirklich überzeugen konnte. Mir hat es trotzdem gut gefallen.

VÖ: 28. Januar
Label: Europa
Bestellnummer: 886978014429
 
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