Die neue Aufnahme klingt sehr schön. Hattest du jetzt den BassCut-Schalter am Mikro jetzt noch ein- oder ausgeschaltet? Wenn der noch aus war, vergleiche mal diese neue Aufnahme mit einer Testaufnahme mit ausgeschaltetem Bass-Cut (keine Bassabsenkung). Falls das deiner Stimme noch etwas mehr "Wärme" gäbe, wäre das noch eine Option, da die Stimme im Moment sehr neutral bis kühl wirkt. Für die meisten Fälle ist aber dieser Klang durchaus sinnvoller, wenn etwas mehr Distanz zum virtuellen Mikro in einer Hörspielszene besteht. Für die Freigabe ist diese Kleinigkeit aber nicht ausschlaggebend.
Eine minimale Resonanz ist noch zu hören und ein klitzekleiner Raumhall-Anteil. Beides ist aber auf jeden Fall im Rahmen, da der Raumhall nur bei den etwas schärferen und kurzen Vokalen angetickt wird. Das Grundrauschen ist für das Mikro auf jeden Fall auch ok. Solange man nicht zu stark entrauscht, fallen die wenigen Artefakte in der Sprache (z.B. bei leichten Klicklauten oder leisen Atmern) auch nicht auf. In einem Mix mit anderen Stimmen oder Geräuschen relativiert sich das zusätzlich, da stille Passagen, die nur Rauschen enthalten, dan leichter weggeschnitten werden können.
Die Freigabe können wir auf jeden Fall schon mal geben. Es wäre aber schön, wenn du die Emotionen der neuen Aufnahme auseinanderschneiden und als separate Dateien in den ersten Post hier im Thread stellen könntest (mit passender Beschriftung natürlich). Nimm dazu dann noch einen Erzähler in der jetzigen Qualität auf, dann hast du die Anforderungen des Mindestumfangs einer Sprechprobe auch erfüllt.
Noch ein paar Anmerkungen, die nicht mit der Freigabe zusammenhängen: Die traurige Emotion habe ich dir voll abgenommen, ebenso wie den verrückten Charakter. Die überraschte Bewunderung klang noch ziemlich, hm, neidvoll. Ich vermute, du hattest einen vorbereiteten Text? Versuche, dich bei Emotionen möglichst nicht zu sehr auf den Text zu konzentrieren, sondern fühle dich in eine vergleichbare reale Situation hinein, die du selbst erlebt oder miterlebt hast. Stelle dir die Frage, wie du dich in Wirklichkeit verhalten würdest. Der Text kommt, meist auswendig, dann beiläufig von allein.
Bei "aufgebracht bis sehr wütend" verhält es sich ähnlich. Wenn jemand wütend ist, kommen die Sätze normalerweise auch nicht wie auf einer Perlenschnur aufgereiht, sondern es gibt vielleicht zwischendurch noch ein paar Pausen des Nachdenkens. Spiele da gerne etwas mit dem Timing. Die Sätze kommen dir, gespielt, erst spontan in den Sinn. Du mußt also so tun, als wüßtest du nicht, was du als nächstes sagen willst.

Du kennst dich selbst am besten, so daß es immer schwierig ist, in einen komplett anderen Charakter zu schlüpfen. Ein bißchen von dir ist also eigentlich in jedem Charakter, den du spielst. Bist du zu weit weg von dir selbst, läufst du Gefahr, nicht mehr so glaubhaft zu wirken.
Jetzt aber erstmal viel Spaß hier, mit der Freigabe, und beim Sprechen allgemein!