AW: Der heutige Medienkonsum und seine Auswirkungen
Luxusthema...Da hast Du recht. Sehe ich ähnlich.
Ich sehe das Thema Medienkonsum aber nicht nur auf TV bezogen...
Da gehört für mich alles dazu Buch, Radio, TV, Computer, Internet, Mobile etc....
Unsere Gesellschaft schimpft sich aber auch Wissensgesellschaft. Wissenschaftlich betrachtet gibt es sogar eine Wissenkluft-Hypothese(Knowledge Gap) bzw. deren Erweiterung der Theorie der Digitalen Kluft.
Die Digitale Kluft entspricht ungefähr dem, was Brandy meint - glaube ich zumindest. Industriestaat - dritte Welt Gefälle.
Während das mit der Wissenkluft durchaus auch hier im Industriestaat durch die Bevölkerungsgruppen gehen kann.
Und hier sind wir wieder am Ausgang. Wie gehen unterschiedliche Konsumentengruppen mit der Vielzahl der Medienangebote um?
Da gibt es Medien die werden von einzelnen Gesellschaftskreisen verteufelt...z.B. die Debatte um die bösen bösen "Killerspiele".
Oder es gibt Medien die arg ums Überleben kämpfen (z.B. Tageszeitungen)...
Oder Medien die mit enormen Werbeaufwand crossmedial in den Öffenlichkeitfokus gepresst werden (DSDS)...
Die Frage auf Konsumentenseite ist doch - was tue ich mir an und was nicht?
Hier sind vor allem Eltern wirklich nicht zu beneiden...müssen Sie doch den Medienkonsum Ihrer Kinder mitsteuern. Und auf der anderen Seite steht eine Hippness und Coolness Industrie, die täglich das nächste neue tolle Teil propagiert (iphone, Apps, Klingelton, Casting etc......)
Wie man einen mediengerechten Umgang erlernt?...keine Ahnung. Verbieten ist jedenfalls der falsche Weg. Verbote ziehen erst recht an. Das war z.B. schon bei Büchern so, oder in der DDR wenn man Westfernsehen geschaut hat
Da wir hier aber nicht nur Medienkonsumenten sind, sondern vor allem auch Medienproduzenten (Hörspiel Hurra!!!) sind, versuche ich mal eine etwas andere Fragestellung in diese Diskussion hinein zu bringen.
--------------------------------
Wie bewusst sind sich Medienproduzenten der Wirkung Ihrer Werke?
oder anders:
Wie gehen wir mit den für uns doch relativ unkontrollierbaren Auswirkungen unserer erzeugten Medien um?
Können wir damit überhaupt irgendwie umgehen?
Wie schlägt der unkontrollierbare Medienkonsum auf uns als Macher zurück?
Mal ein paar fiktive Beispiele was ich theoretisch meine:
Bsp 1: Konsumenten interpretieren Medien auf Ihre Art
Nehmen wir an, wir haben da dieses ultracoole Dark Noir Hörspiel gemacht mit dieser sehr intensiven Geschichte. Es geht um die Probleme die Jugendliche halt so haben. In dem Hörspiel bringt sich die Hauptfigur am Schluss um. Cooles Drama, Coole Story...
Nun gibt es in der Realität u.U. Hörer die das Hörspiel ernster nehmen als beabsichtigt. Im schlimmsten Fall gibt es Trittbrettfahrer, die wie bei Goethes Werther das Hörspiel als Auslöser zum Suizid nehmen (Werther Effekt).
Ich vermute mal, da würden wir kollektiv ganz schön schlucken. Doch können wir so etwas verhindern? Ich glaube nicht.
In der Geschichte gibt es immer wieder Beispiele wie Medienkonsumenten die Medien nach Ihrer eigenen Meinung/Erfahrung usw. auslegen. Da kann man bei Orson Welles und der "angeblichen" Krieg der Welten - Panik anfangen, über diverse angebliche Songbeeinflussungen (z.B. Helter Skelter) gehen und bei krassen Amokläufern aufhören.
Der Medienerzeuger kann der Interpretation seines Werkes und damit den Folgen nur schwer beikommen. Und da hilft auch ein P18 Schild eher selten...
Bsp 2: Medienerzeuger in der Öffentlichkeitswahrnehmung
Nehmen wir an, Du hast ein nettes unverfängliches CC Hörspiel (Komödie) gemacht. Das Hörspiel läuft prima. Auch auf diversen Internetplattformen. Und prompt kommt Dein Freund/Arbeitgeber und sagt, das hätte er jetzt aber nicht von Dir nicht gedacht. Er ist entsetzt schüttelt den Kopf. Du verstehst gar nicht was er will. Bis Du mitbekommst, Dein Hörspiel läuft auf der Webseite XY der Partei Blubberproll oder der religiösen Vereinigung ABC im CC Internetstream. Prompt bekommst Du den ganzen Weltanschaulichen Ballast dieser Seite in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit übergeholfen.
Auch hier würde ich ganz schön schlucken. Doch können wir so etwas verhindern? Weiß nicht...
Die eben beschriebenen Beispiele sind natürlich extrem. Aber wenn wir über Medienkonsum und Folgen diskutieren, sollten wir nicht nur die Konsumentenseite betrachten- Oder?
LG
Sorry für das lange Posting
hat mich nur gerade beschäftigt
:wink:
Ich hoffe allen hier ist klar das über ein Luxusthema gestritten wird.
Es gibt Länder in denen Kinder nicht vor dem Fernseher verblöden, sondern Turnschuhe für Nike zusammen nähen.
Insgesamt ist das hier Jammern auf sehr hohem Niveau.
Luxusthema...Da hast Du recht. Sehe ich ähnlich.
Ich sehe das Thema Medienkonsum aber nicht nur auf TV bezogen...
Da gehört für mich alles dazu Buch, Radio, TV, Computer, Internet, Mobile etc....
Unsere Gesellschaft schimpft sich aber auch Wissensgesellschaft. Wissenschaftlich betrachtet gibt es sogar eine Wissenkluft-Hypothese(Knowledge Gap) bzw. deren Erweiterung der Theorie der Digitalen Kluft.
Die Digitale Kluft entspricht ungefähr dem, was Brandy meint - glaube ich zumindest. Industriestaat - dritte Welt Gefälle.
Während das mit der Wissenkluft durchaus auch hier im Industriestaat durch die Bevölkerungsgruppen gehen kann.
Und hier sind wir wieder am Ausgang. Wie gehen unterschiedliche Konsumentengruppen mit der Vielzahl der Medienangebote um?
Da gibt es Medien die werden von einzelnen Gesellschaftskreisen verteufelt...z.B. die Debatte um die bösen bösen "Killerspiele".
Oder es gibt Medien die arg ums Überleben kämpfen (z.B. Tageszeitungen)...
Oder Medien die mit enormen Werbeaufwand crossmedial in den Öffenlichkeitfokus gepresst werden (DSDS)...
Die Frage auf Konsumentenseite ist doch - was tue ich mir an und was nicht?
Hier sind vor allem Eltern wirklich nicht zu beneiden...müssen Sie doch den Medienkonsum Ihrer Kinder mitsteuern. Und auf der anderen Seite steht eine Hippness und Coolness Industrie, die täglich das nächste neue tolle Teil propagiert (iphone, Apps, Klingelton, Casting etc......)
Wie man einen mediengerechten Umgang erlernt?...keine Ahnung. Verbieten ist jedenfalls der falsche Weg. Verbote ziehen erst recht an. Das war z.B. schon bei Büchern so, oder in der DDR wenn man Westfernsehen geschaut hat
Da wir hier aber nicht nur Medienkonsumenten sind, sondern vor allem auch Medienproduzenten (Hörspiel Hurra!!!) sind, versuche ich mal eine etwas andere Fragestellung in diese Diskussion hinein zu bringen.
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Wie bewusst sind sich Medienproduzenten der Wirkung Ihrer Werke?
oder anders:
Wie gehen wir mit den für uns doch relativ unkontrollierbaren Auswirkungen unserer erzeugten Medien um?
Können wir damit überhaupt irgendwie umgehen?
Wie schlägt der unkontrollierbare Medienkonsum auf uns als Macher zurück?
Mal ein paar fiktive Beispiele was ich theoretisch meine:
Bsp 1: Konsumenten interpretieren Medien auf Ihre Art
Nehmen wir an, wir haben da dieses ultracoole Dark Noir Hörspiel gemacht mit dieser sehr intensiven Geschichte. Es geht um die Probleme die Jugendliche halt so haben. In dem Hörspiel bringt sich die Hauptfigur am Schluss um. Cooles Drama, Coole Story...
Nun gibt es in der Realität u.U. Hörer die das Hörspiel ernster nehmen als beabsichtigt. Im schlimmsten Fall gibt es Trittbrettfahrer, die wie bei Goethes Werther das Hörspiel als Auslöser zum Suizid nehmen (Werther Effekt).
Ich vermute mal, da würden wir kollektiv ganz schön schlucken. Doch können wir so etwas verhindern? Ich glaube nicht.
In der Geschichte gibt es immer wieder Beispiele wie Medienkonsumenten die Medien nach Ihrer eigenen Meinung/Erfahrung usw. auslegen. Da kann man bei Orson Welles und der "angeblichen" Krieg der Welten - Panik anfangen, über diverse angebliche Songbeeinflussungen (z.B. Helter Skelter) gehen und bei krassen Amokläufern aufhören.
Der Medienerzeuger kann der Interpretation seines Werkes und damit den Folgen nur schwer beikommen. Und da hilft auch ein P18 Schild eher selten...
Bsp 2: Medienerzeuger in der Öffentlichkeitswahrnehmung
Nehmen wir an, Du hast ein nettes unverfängliches CC Hörspiel (Komödie) gemacht. Das Hörspiel läuft prima. Auch auf diversen Internetplattformen. Und prompt kommt Dein Freund/Arbeitgeber und sagt, das hätte er jetzt aber nicht von Dir nicht gedacht. Er ist entsetzt schüttelt den Kopf. Du verstehst gar nicht was er will. Bis Du mitbekommst, Dein Hörspiel läuft auf der Webseite XY der Partei Blubberproll oder der religiösen Vereinigung ABC im CC Internetstream. Prompt bekommst Du den ganzen Weltanschaulichen Ballast dieser Seite in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit übergeholfen.
Auch hier würde ich ganz schön schlucken. Doch können wir so etwas verhindern? Weiß nicht...
Die eben beschriebenen Beispiele sind natürlich extrem. Aber wenn wir über Medienkonsum und Folgen diskutieren, sollten wir nicht nur die Konsumentenseite betrachten- Oder?
LG
Sorry für das lange Posting
hat mich nur gerade beschäftigt
:wink:
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