Poldi
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Der dritte Mann (Graham Greene)
Erster Eindruck: Geheimnisse in Wien
Kurz nach dem zweiten Weltkrieg wird der Autor Rollo Martins von seinem Freund Harry Lime nach Wien gerufen, wo dieser als Schieber Waren für den Schwarzmarkt besorgt. Doch noch vor seiner Ankunft wird Limes bei einem Autounfall getötet – so jedenfalls die offizielle Aussage. Doch Martins glaubt nicht an ein Unglück und recherchiert auf eigene Faust. Und dabei stößt er auf den geheimnisvollen dritten Mann...
„Der dritte Mann“, die Geschichte von Graham Greene, hat insbesondere in der bekannten Verfilmung Ruhm geerntet, der dazugehörige Roman ist eher ein wenig untergegangen. Der NDR hat dennoch nun ein Hörbuch in Auftrag gegeben, welches beim Audio Verlag als Kauf-Version erhältlich ist. Gleich zu Beginn wird das Tempo hier hoch gehalten, der Hörer landet mitten in der oben beschriebenen Sutuation, sodass man Rollo Martins als Hauptfigur erst im Laufe der Zeit besser kennenlernt. Dieser dynamische Einstieg kann sich allerdings nicht über die gesamte Laufzeit halten, da die Ermittlungen des Autors streckenweise etwas lang gezogen sind und auf der Stelle zu stehen scheinen, um dann wieder durch eine neue Erkenntnis vorangetrieben zu werden. So lernt Martins immer mehr über die Hintergründe des Ablebens seines Jugendfreundes, die vorherrschende Atmosphäre ist spannungsgeladen und mysteriös. Dabei baut sich viel Spannung durch den unbekannten dritten Mann auf, der ins Zentrum der Ermittlungen gerückt wird. Die Auflösung kommt dann durchaus überraschend und bietet einen interessanten Kniff, der die vorigen Ereignisse noch einmal in ein anderes Licht rückt.
Gelesen wird der Roman durch Hanns Zischler, der sehr professionell wirkt und mit viel Kraft die Handlung vorträgt. Er setzt gekonnt Akzente an den besonders dramatischen Szenen, kann auch eher spannungsarme Dialoge dynamisch und unterhaltsam wirken lassen und bringt den Handlungsbogen gut zur Geltung. Auch in der wörtlichen Rede überzeugt er, indem er sich nicht zu übertriebenem Overacting hingibt, sondern nur seine Sprechfarbe leicht variiert.
Zeitgleich zur Lesung ist der Roman auch erneut als Buch veröffentlicht worden, und dementsprechend ist die Covergestaltung jeweils gleich. Das tiefschwarze Cover wird von den dicken Lettern des Titels – stellenweise in orange – unterbrochen. Als Motiv wurde eine schwarz-weiß Fotografie gewählt, die einen laufenden Mann mit wehendem Mantel in einem spärlich beleuchteten Gang zeigt. Das Motiv aus dem Film ist ansprechend umgesetzt worden.
Fazit: „Der dritte Mann“ ist ein Thriller der aten Schule und setzt auf eine langsame Entwicklung der Handlung und weniger auf Schockmomente. Hierfür tritt auch der Hauptcharakter etwas in den Hintergrund, sodass man sich ganz auf den unbekannten dritten Mann konzentriert, hierdurch erhält der Roman seine geheimnisvolle Stimmung. Auch wenn sich einige Passagen in die Länge ziehen, ist ein unterhaltsames und spannendes Hörbuch entstanden.
VÖ: 18.März 2016
Label: Der Audio Verlag
Bestellnummer: 978-3-8623-1691-5
Erster Eindruck: Geheimnisse in Wien
Kurz nach dem zweiten Weltkrieg wird der Autor Rollo Martins von seinem Freund Harry Lime nach Wien gerufen, wo dieser als Schieber Waren für den Schwarzmarkt besorgt. Doch noch vor seiner Ankunft wird Limes bei einem Autounfall getötet – so jedenfalls die offizielle Aussage. Doch Martins glaubt nicht an ein Unglück und recherchiert auf eigene Faust. Und dabei stößt er auf den geheimnisvollen dritten Mann...
„Der dritte Mann“, die Geschichte von Graham Greene, hat insbesondere in der bekannten Verfilmung Ruhm geerntet, der dazugehörige Roman ist eher ein wenig untergegangen. Der NDR hat dennoch nun ein Hörbuch in Auftrag gegeben, welches beim Audio Verlag als Kauf-Version erhältlich ist. Gleich zu Beginn wird das Tempo hier hoch gehalten, der Hörer landet mitten in der oben beschriebenen Sutuation, sodass man Rollo Martins als Hauptfigur erst im Laufe der Zeit besser kennenlernt. Dieser dynamische Einstieg kann sich allerdings nicht über die gesamte Laufzeit halten, da die Ermittlungen des Autors streckenweise etwas lang gezogen sind und auf der Stelle zu stehen scheinen, um dann wieder durch eine neue Erkenntnis vorangetrieben zu werden. So lernt Martins immer mehr über die Hintergründe des Ablebens seines Jugendfreundes, die vorherrschende Atmosphäre ist spannungsgeladen und mysteriös. Dabei baut sich viel Spannung durch den unbekannten dritten Mann auf, der ins Zentrum der Ermittlungen gerückt wird. Die Auflösung kommt dann durchaus überraschend und bietet einen interessanten Kniff, der die vorigen Ereignisse noch einmal in ein anderes Licht rückt.
Gelesen wird der Roman durch Hanns Zischler, der sehr professionell wirkt und mit viel Kraft die Handlung vorträgt. Er setzt gekonnt Akzente an den besonders dramatischen Szenen, kann auch eher spannungsarme Dialoge dynamisch und unterhaltsam wirken lassen und bringt den Handlungsbogen gut zur Geltung. Auch in der wörtlichen Rede überzeugt er, indem er sich nicht zu übertriebenem Overacting hingibt, sondern nur seine Sprechfarbe leicht variiert.
Zeitgleich zur Lesung ist der Roman auch erneut als Buch veröffentlicht worden, und dementsprechend ist die Covergestaltung jeweils gleich. Das tiefschwarze Cover wird von den dicken Lettern des Titels – stellenweise in orange – unterbrochen. Als Motiv wurde eine schwarz-weiß Fotografie gewählt, die einen laufenden Mann mit wehendem Mantel in einem spärlich beleuchteten Gang zeigt. Das Motiv aus dem Film ist ansprechend umgesetzt worden.
Fazit: „Der dritte Mann“ ist ein Thriller der aten Schule und setzt auf eine langsame Entwicklung der Handlung und weniger auf Schockmomente. Hierfür tritt auch der Hauptcharakter etwas in den Hintergrund, sodass man sich ganz auf den unbekannten dritten Mann konzentriert, hierdurch erhält der Roman seine geheimnisvolle Stimmung. Auch wenn sich einige Passagen in die Länge ziehen, ist ein unterhaltsames und spannendes Hörbuch entstanden.
VÖ: 18.März 2016
Label: Der Audio Verlag
Bestellnummer: 978-3-8623-1691-5