@Volker : Das mit der ProTools Gruppe würde tatsächlich Sinn machen. Schliesslich ist die Zahl der (potentiellen) ProTools-Nutzer in der letzten Zeit hier merklich gewachsen. Sprich doch mal mit unserem Admin darüber.
@Mantroba : Wenn Du gerne Cutter werden willst, empfehle Ich dir generell folgendes:
(1) Lerne Dein Programm kennen
Der wichtigste Schritt: Mach Dich mit der Dokumentation von ProTools vertraut. Grobes durcharbeiten reicht für den Anfang. Lerne was Deine Software für Möglichkeiten bietet. Und vor allem: Wo man die Tastatur-Kommandos durchsuchen und einstellen kann.
(2) Bearbeite kurze Projekte
Such Dir einen kurzen Shortie mit nicht zu vielen Rollen. Zu einigen Shorties gibt es bereits eingesprochene Takes. Die Alternative, falls Du nicht erst lange Sprecher suchen möchtest: Du sprichst alle Rollen selber ein.
(3) Den Dialog-Schnitt üben
Ein wichtiger Teil des Hörspiels ist ein "richtig" klingender Dialog. Im ersten Schritt muss man die Pausen zwischen Worten und Sätzen so hinbekommen, dass sich der Gesprächsfluss natürlich anhört. Im zweiten Schritt macht man sich dann an das Finetuning der Pausen. Schon geringe Änderungen (im Bereich von Zehntel-Sekunden) können die Wirkung eines Satzes deutlich verändern. Im Dialog-Schnitt geht es, grob gesagt darum, die Samples richtig anzuordnen. Die grobe Ausrichtung bekommt man noch mit der Maus hin. Das Finetuning meistens nicht. Hier wird es wichtig, dass Du folgendes kannst: Den Bearbeitungs-Bereich zoomen, das Positionierungs-Raster konfigurieren, Samples nach verschiedenen Kriterien markieren, Samples in kleinsten Einheiten verschieben.
(4) Geräusche hinzufügen
Hier macht es Sinn sich eine eigene, lokale Geräusche-Datenbank oder eine entsprechende Linkliste anzulegen. Nicht jedes Geräusch muss man schliesslich selber haben. Einig Listen gibt es hier:
http://www.hoer-talk.de/forums/soundeffekte.86/
Selber aufnehmen oder aus anderen Geräuschen zusammenmischen ist auch eine mögliche Option.
Wenn der Dialog steht, musst Du die passenden Geräusche finden und platzieren. Kann sein, dass Du dafür nochmal das Dialog-Timing ändern musst.
(5) Verortung der Klangquellen
Ob man jetzt zuerst (4) und dann (5) macht, oder umgekehrt, oder beides gleichzeitig, ist persönliche Vorliebe. Wie es bei Dir am besten funktioniert, wirst Du mit der Zeit herausfinden. Was Du hier zumindest können solltest ist folgendes: Wissen wie Panning, Reverb und Volume funktioniert und es einsetzen und automatisieren können. Als Fortgeschrittener kannst Du auch noch Tiefenstaffelung einsetzen. Aber das heb Dir bitte für später auf, wenn tatsächlich fortgeschritten bist.
(6) Musik hinzufügen
Musik dient dazu, Lücken im Hörspiel zu füllen und die Dramaturgie zu unterstützen. Technisch gesehen weisst Du hier durch die vorangegangenen Schritte schon alles notwendige. Wichtig ist allerdings, dass die Musik "hinter" dem Hörspiel liegt und den Dialog nicht "erdrückt". Was automatisch zum nächsten Punkt führt.
(7) Mixing
Beim Mixing werden die Lautstärken der einzelnen Komponenten aneinander angepasst. Normalerweise ist es immer der Dialog, der am besten zu verstehen sein sollte. Dramaturgisch gesehen gibt es da natürlich Ausnahmen, z.B. Kampf- oder Kriegsszenen. Beim Mixing ist es wichtig, systhematisch vorzugehen. Fang mit der Spur an, die Deiner Meinung nach am wichtigsten ist. Daran orientiere dich mit den Lautstärken anderen Spuren. Genauer will ich das hier erst mal nicht ausführen. Das Thema Mixing ist dafür einfach zu umfangreich.
Das soll an dieser Stelle erst mal als Starthilfe reichen. Das Thema Cutten ist noch wesentlich umfangreicher als meine kurzen Hinweise. Das Wichtigste ist: Fang erst mal an und cutte. Alles weitere wird sich Dir nach und nach erschliessen.