Poldi
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Themenstarter/in
Big Fish
Erster Eindruck: Hungrige Karpfen und eine Ziegenherde
Altmeyer und Rachel haben gemeinsam in ihrem Job Großes geleistet und sich ein ansehnliches Vermögen zusammengetragen, doch nun wollen sie dem Waffenhandel abschwören und ihren frühen Ruhestand mit dem Züchten von Ziegen genießen. Doch als sie Bucky kennenlernen, der tief in Drogengeschäfte verwickelt ist und wegen eines abtrünnigen Geschäftspartners um sein Leben fürchten muss, legen sie eine Pause von ihrem Ruhestand ein...
Pidax hat sich ganz den alten Radiohörspielen gewidmet und veröffentlicht dabei auch immer wieder kleine Perlen, denen bisher nicht die ganz große Aufmerksamkeit zuteil geworden ist. Dazu gehört eindeutig auch „Big Fish“, eine dreiteilige Produktion um das Gangsterpärchen Altmeyer und Rachel, das sich sehr launig und spannend präsentiert. Besonders gelungen ist dabei der Clou, dass eben mal nicht aus der Sicht eines unfehlbaren Detektivs oder eines strahlenden Superhelden erzählt wird, sondern von zwei ehemalogen Verbrechern handelt, die es faustdick hinter den Ohren haben und sowohl Konventionen als auch Gesetze nicht immer beachten. Ihr skrupelloses Vorgehen und die intriganten und vorausschauenden Ideen der beiden machen richtig Spaß, zumal auch die Handlung sehr gelungen ist. Die gibt es immer wieder kleine Wendungen, actiongeladene Szenen oder packende Gedankenansätze, sodass eine sehr kurzweilige Handlung entstanden ist. Das erinnert vom Stil her wegen der etwas langsamen Erzählweise, der coolen Attitüde und der spannenden Handlung oftmals an Paul Temple, bringt aber ganz andere Facetten mit ein und macht neben aller Dramatik vor allem richtig viel Spaß!
Reinhardt Firchow ist in einer der Hauptrollen des Altmeyer zu hören, den er mit einem ganz speziellen Charme und mit viel Dynamik umsetzt, er kann die Spannung über die gesamte Laufzeit halten und auch immer wieder für Überraschungen sorgen. Angelika Thomas ist als Rachel zu hören, ihre angenehme Stimme nimmt hier mal einen heiteren, mal einen harten Klang an und kann so in jeder Szene mit einer glaubhaften Sprechweise überzeugen. Horst Mendroch ist als Bucky zu hören, der ebenfalls eine ganz eigene Note mit einbringt. Weitere Sprecher sind Manfred Steffen, Volker Bogdan und Jörg Gillner.
Die Produktion stammt aus dem Jahr 1987 und klingt deshalb insgesamt etwas dumpf, was wohl auf das Alter der Masterbänder zurückzuführen ist. Das ist aber noch völlig in Ordnung, da die akustische Vielfakt bestechend ist und eine sehr gelungene Atmosphäre erzeugt. Die Musik ist vielfältig eingesetzt und unterstreicht insbesondere die humorvolle Seite der Miniserie, aber auch die Geräusche sind präzise eingebaut und lassen die Szenen lebendiger wirken.
Pidax hat seine Coverstruktur vor kurzem umgeändert, sodass nun auch hier oben ein blauer Balken mit dem Namen des Labels zu sehen ist, während das eigentliche Motiv die Wolke einer riesigen Explosion zeigt. Die Farbgebung in rot, gelb und orange sorgt dabei für genügend Aufmerksamkeit, sodass das Bild dieses mal tatsächlich im Mittelpunkt steht und nicht von den reichlich vorhandenen Schriftzügen überdeckt wird.
Fazit: „Big Fish“ hat viel Potenzial, allein schon wegen des gelungenen Kniffs, mal aus der Perspektive von zwei Gaunern zu erzählen, die auf ihre ganz spezielle Weise Gutes tun. Ergänzt durch eine humorige und spannende Geschichte wird daraus ein sehr gelungenes Hörspiel, das auch heute noch bestens funktioniert.
VÖ: 8.April 2016
Label: Pidax
Bestellnummer: 4260158198271
Erster Eindruck: Hungrige Karpfen und eine Ziegenherde
Altmeyer und Rachel haben gemeinsam in ihrem Job Großes geleistet und sich ein ansehnliches Vermögen zusammengetragen, doch nun wollen sie dem Waffenhandel abschwören und ihren frühen Ruhestand mit dem Züchten von Ziegen genießen. Doch als sie Bucky kennenlernen, der tief in Drogengeschäfte verwickelt ist und wegen eines abtrünnigen Geschäftspartners um sein Leben fürchten muss, legen sie eine Pause von ihrem Ruhestand ein...
Pidax hat sich ganz den alten Radiohörspielen gewidmet und veröffentlicht dabei auch immer wieder kleine Perlen, denen bisher nicht die ganz große Aufmerksamkeit zuteil geworden ist. Dazu gehört eindeutig auch „Big Fish“, eine dreiteilige Produktion um das Gangsterpärchen Altmeyer und Rachel, das sich sehr launig und spannend präsentiert. Besonders gelungen ist dabei der Clou, dass eben mal nicht aus der Sicht eines unfehlbaren Detektivs oder eines strahlenden Superhelden erzählt wird, sondern von zwei ehemalogen Verbrechern handelt, die es faustdick hinter den Ohren haben und sowohl Konventionen als auch Gesetze nicht immer beachten. Ihr skrupelloses Vorgehen und die intriganten und vorausschauenden Ideen der beiden machen richtig Spaß, zumal auch die Handlung sehr gelungen ist. Die gibt es immer wieder kleine Wendungen, actiongeladene Szenen oder packende Gedankenansätze, sodass eine sehr kurzweilige Handlung entstanden ist. Das erinnert vom Stil her wegen der etwas langsamen Erzählweise, der coolen Attitüde und der spannenden Handlung oftmals an Paul Temple, bringt aber ganz andere Facetten mit ein und macht neben aller Dramatik vor allem richtig viel Spaß!
Reinhardt Firchow ist in einer der Hauptrollen des Altmeyer zu hören, den er mit einem ganz speziellen Charme und mit viel Dynamik umsetzt, er kann die Spannung über die gesamte Laufzeit halten und auch immer wieder für Überraschungen sorgen. Angelika Thomas ist als Rachel zu hören, ihre angenehme Stimme nimmt hier mal einen heiteren, mal einen harten Klang an und kann so in jeder Szene mit einer glaubhaften Sprechweise überzeugen. Horst Mendroch ist als Bucky zu hören, der ebenfalls eine ganz eigene Note mit einbringt. Weitere Sprecher sind Manfred Steffen, Volker Bogdan und Jörg Gillner.
Die Produktion stammt aus dem Jahr 1987 und klingt deshalb insgesamt etwas dumpf, was wohl auf das Alter der Masterbänder zurückzuführen ist. Das ist aber noch völlig in Ordnung, da die akustische Vielfakt bestechend ist und eine sehr gelungene Atmosphäre erzeugt. Die Musik ist vielfältig eingesetzt und unterstreicht insbesondere die humorvolle Seite der Miniserie, aber auch die Geräusche sind präzise eingebaut und lassen die Szenen lebendiger wirken.
Pidax hat seine Coverstruktur vor kurzem umgeändert, sodass nun auch hier oben ein blauer Balken mit dem Namen des Labels zu sehen ist, während das eigentliche Motiv die Wolke einer riesigen Explosion zeigt. Die Farbgebung in rot, gelb und orange sorgt dabei für genügend Aufmerksamkeit, sodass das Bild dieses mal tatsächlich im Mittelpunkt steht und nicht von den reichlich vorhandenen Schriftzügen überdeckt wird.
Fazit: „Big Fish“ hat viel Potenzial, allein schon wegen des gelungenen Kniffs, mal aus der Perspektive von zwei Gaunern zu erzählen, die auf ihre ganz spezielle Weise Gutes tun. Ergänzt durch eine humorige und spannende Geschichte wird daraus ein sehr gelungenes Hörspiel, das auch heute noch bestens funktioniert.
VÖ: 8.April 2016
Label: Pidax
Bestellnummer: 4260158198271