Poldi

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Batman – No Man's Land – 5. Wahnsinn

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Erster Eindruck: Die Ruhe vor dem Sturm

Das Chaos hat sich in Gotham City weiter ausgebreitet, erbittert kämpfen die Rivalen um Land und Einfluss. Während Two-Face dem Untergang geweiht zu sein scheint und sich der Joker zurückhält, nutzt Bruce Wayne gemeinsam mit Oracle und Nightwing ein geschicktes Täuschungsmanöver, um an wichtige Informationen zu kommen. Und dann greift mit Marcy Graves III eine neue, undurchschaubare Protagonistin in das Spiel ein...

Langsam neigt sich auch die dritte Staffel der Batman-Serie von Highscore Music ihrem Ende entgegen, die auf sechs Folgen angelegte Geschichte „No Man's Land“ um das im Chaos versunkene Gotham City platziert in „Wahnsinn“ die Figuren in ihrer Stellung für den großen Abschluss. Die Machtverhältnisse in der einstigen Metropole haben sich zu Beginn noch weiter verschoben, zu Beginn berichtet Erzählerin Oracle, wie es den Gegenspielern Batmans ergangen ist. Die weitere Handlung handelt wieder mehrere Stationen ab, die die Serie vorantreiben und große Ereignisse ankündigen, der Sprung von Handlungsstrang zu Handlungsstrang bietet viel Abwechslung und wirkt dynamisch. Sehr gelungen ist beispielsweise ein Psychospiel, das Two-Face inszeniert hat und Renee Montoya auf eine harte Probe stellt. Die ruhige, aber bedrohliche Ausstrahlung dieser Szene steht im Gegensatz zu der oft hektischen Handlung und konzentriert sich ganz auf die anwesenden Charaktere. Auch Batman alias Bruce Wayne nutzt nicht nur seine Superheldenfähigkeiten, sondern auch seinen Geschäftssinn und seinen scharfen Verstand, während sich einige der Schurken wieder weiter nach vorn wagen und in die Geschicke der Stadt eingreifen. Das ist wie immer mit viel Schwung inszeniert und sehr kurzweilig, wobei die Spannung auf das große Finale weiter steigt.

Thomas Schmuckert gefällt mir als Two-Face sehr gut, seine intensive und ruhige Sprechweise wirkt leise bedrohlich, er kann aber auch aufdrehen und den Irrsinn des ehemaligen Anwaltes sehr gekonnt in Szene setzen. Auch Eva Michaelis punktet als Renee Montoya mit ihrer hellen und klaren Stimme, die eine sehr intensive Gefühlsdarstellungen ermöglicht. Daniela Hoffmanns unverwechselbarer Klang kommt als Mercy Graves III bestens zur Geltung, sie schafft dabei einen weiteren starken und sehr präsenten Charakter. Weitere Sprecher sind Volker Brandt, Merete Brettschneider und Wolf Frass.

Seit Beginn der Serie kommt ein einheitliches Sounddesign zum Einsatz, das auch hier wieder sehr gut funktioniert und mit düsterer Musik und zahlreichen, auch mal etwas lauteren Geräuschen für die passende Stimmung sorgt. Umso auffälliger wirkt da die oben beschriebene Szene um Two-Face und Renee Montoya, die sehr reduziert umgesetzt wurde und sich so ganz auf die hervorragenden Sprecher konzentriert.

Die Idee, die Sprecher auf der Rückseite der CD-Hülle zu nennen, erlaubt dem Hörer auch hier, sich im Vorfeld zu informieren, worauf er sich hier einlässt. Die Gestaltung wirkt wieder comichaft und düster, wobei die etwas grobschlächtige Zeichnung auf dem Cover immer wieder verwendet wird – beispielsweise auf der CD und in dem kleinen Booklet, das statt weiterer Information vor allem Werbung enthält.

Fazit: Mit sehr guten Sprechern besetzt und wie immer sehr rund in Szene gesetzt kann auch dieser Teil von Batman überzeugen, wobei das intensive Psychospiel von Two-Face im Mittelpunkt steht. Doch auch die weitere Entwicklung der zahlreichen handelnden Charaktere ist kurzweilig gelungen, auch wenn der Überblick langsam etwas leidet.

VÖ:
Label: Highscore Music
Bestellnummer: 978-3-9456-2429-6
 
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