Hoppla!
Bin grad "aus Versehen" über diesen Thread gestolpert ...
Eigentlich habe ich eine (leider nur raumakustische) Karriere ähnlich wie die von
MikelDelGaudio (dem so wunderherrlich verrückten
BoothJunkie aus dem Video oben) hingelegt.
Ich habe einen ähnlich großen Raum wie
@Tschänn
Zu groß. Damit fängt es schon mal an.
Letztlich habe ich den Raum "verkleinert", indem ich rund um meinen Schreibtisch eine "Sprecherlounge" gebaut habe:
- 2 Seiten Molton-Vorhang (300g/qm) ab Decke hängend, 2,5x Faltenwurf (
Was ist Molton?).
- An den (2 x) Wandseiten Basotect Platten (5cm),
diese zusätzlich mit Baumwoll -Tagesdecken (recht dick) behangen.
Ich habe außerdem einen recht dicken
Schlingenteppich verlegt.
Zusätzlich verwende ich je nach Erfordernis auf den
Tischplatten vom Schreibtisch
recht dünne
Basotectplatten (0,5-1,5cm) als Unterlage (hatte ich noch übrig, Kissen reichen ggf. auch), diese werden von wiederum Tagesdecke bedeckt. Manchmal verwende ich auch (dicht gefüllte) Kissen. Und/oder häufe locker drapierte, schön mit Weichspüler geflauschte Handtücher drauf.
Oft hängt das Mikro daher vom Galgen kopfüber nach unten.
Zusätzlich habe ich mir ein
Deckensegel gebaut (BasoTect gefüllt, mit Baumwolltuch bespannt), dass ich für Aufnahmesessions knapp über meinen Kopf herunterlassen kann. Bzw. danach wieder nach oben.
Ich hatte mir sowieso mal vorgenommen, davon ein paar Fotos einzustellen (die ich jetzt nicht zugriffsfähig habe, außer dem einen oben)
Dann aber im entsprechenden Thread. Leider bisher nicht dazu gekommen.
OK, also ...
Ich habe mir einen solchen
Handtuchabsorber aus dem Video von
@Phollux aus Post #2 letztes Jahr gebaut, nachdem ich meine Noppen-Pyramiden-Akustikschaum-Experimente für gescheitert erklärt hatte (vor dem Bau der "Sprecherlounge").
Fazit: Bringt nicht viel - jedenfalls nicht in meinem Szenario. Besser sind locker drapierte Handtücher, die man rund unterhalb des Mikros drapiert (wie oben erwähnt). Das mache ich sogar noch jetzt, innerhalb meiner Lounge.
Nach der Enttäuschung mit dem Handtuchabsorber, habe ich mir in einem weiteren Rahmen statt Handtücher BasoTect Platten verbaut und mit einer leicht aufgerauhten Baumwolldecke bespannt.
War jetzt auch nicht so der Knüller, aber deutlich absorbierender. Ist aber ggf. nur ein Add-On.
(Anm: mit Molton 160g/qm2 bespannen, wäre wahrscheinlich besser .... noch nicht probiert).
Den o.g.
Alctron PF8 gibt es ähnlich bei dem großen "M" in Köln für 39,00. Dort heißt er "Mobile Mic Booth". Hat mir ähnlich nichts gebracht wie Mike. Also: Retour.
Meine Erfahrung
heute, nach der Vollendung meiner Sprechkabine/Sprecherlounge veranlasst mich zu folgendem Rat:
- Sorge für einen
Teppich (Schlinge ist gut, aber Hauptsache: dick

Ggf. reichen in einem abgetrennten Bereich auch
dicke Läufer.
Denke auch an die Decke! Stichwort:
Deckensegel.
-
Verkleinere den Raum auf den gewünschten Sprechbereich, indem Du Molton von der Decke bis zum Boden hängen lässt.
An der Stelle sozusagen als Raumteiler.
Grundsätzlich gilt: Die Breite sollte min.das 2,5fache, besser jedoch das 3fache der tatsächlichen
benötigten Breite betragen. Es bringt sonst nicht viel, wenn du es einfach nur flach herunterhängen lässt.
Es braucht hier unbedingt Faltenwurf. Ich habe dies damals nicht hingekriegt und habe nur ca 1,5-2x
Plane Deine "Kabine" (ich nenne es
Lounge) nicht zu groß, aber eben auch nicht nur auf das blanke Minimum.
Man (DU!) muss(t) noch "Raum" zum Atmen haben - außerdem fusselt Molton enorm, was sich erst nach einigen Wochen gibt.
Auch deshalb mach es nicht zu eng! Eine Seite sollte man auf jeden Fall öffnen können, zur Lüftung.
Molton gibt es auch mit Ösen, so dass man diese auf eine "Gardinenstange" einfädeln kann.
Diese sollte aber deutlich stabiler/massiver sein, denn auch Molton mit "nur" 300g/qm ist schwer!
Die
Ösenvarianten sind recht teuer.
Für die Seite deiner Lounge, die man öffnen können muss, allerdings obligatorisch.
Die andere

Seite

kannst Du z.B. auf eine Dachlatte (bzw. Holzleiste, das Auge isst ja mit ;-))), die die vorher an der Decke angebracht hast, antackern und ggf. ösenfreie Ware verwenden.
BasoTect-Platten an den Wänden innerhalb dieses verkleinerten Raumes
können hilfreich sein.
Ich würde es versuchsweise zunächst nur mit Molton Vorhängen probieren - die schon ganz toll absorbieren, wenn man an den Faltenwurf denkt!
Vorsichtshalber an den Wänden die Vorhänge zunächst so anzubringen, dass sie einfach wieder abzunehmen sind ....
[EDIT]: Und vielleicht einen Mund-/Nasenschutz tragen beim Aufhängen! Wie gesagt, frischer Molton F U S S E L T!!
Basotect ist ein geiles Zeug, aber kein Wundermittel. Vor allem verstärkt es die Bässe, bei männlichen Sprechern eher nachteilig, wenn es auf kleiner Fläche bzw. in der
Nähe des Mikros eingesetzt wird.
Ich habe in meiner Sprecherlounge verschiedene "Klimazonen" mit minimalen Raumhall und eben auch ohne,
muss jedoch aufpassen, dass ich dem Basotect nicht zu nahe komme.
Wenn ich nochmal so etwas ähnliches bauen würde, dann würde ich BasoTect - wenn überhaupt -an der Wand jedenfalls nicht vollständig, sondern nur partiell einsetzen, und
statt Tagesdecke lieber Molton mit einem Abstand von ca 5cm zum dahinterliegenden BasoTect anbringen.
Kann sogar sein, dass ich das noch mache.
Nur dann geht die Fusselei wieder los.... ;-(
Puh ... jetzt ist das doch ein ganz schön langer Vortrag geworden!
Um mit Mike del Gaudio's Worten schnell abzuschließen:
I hope this helps!
LG, Rob
PS: Molton ist auch nicht ganz billig. Es gibt aber auch hier Discounter. Einer davon sitzt in der Nähe der holländischen Grenze. Dort war ich auch schon vor Ort und habe mein Zeug abgeholt.
Bei Bedarf per PN.