Dagmar

I'm not weird, I'm gifted
Sprechprobe
Link
AW: Ohnmacht

Danke fürs Lob, Jeln.
Die langen Pausen hab ich nicht in meinen Takes bemängelt sondern in den Übergängen, weil ich beim ersten Hören über Lautsprecher da nur lange Stille gehört habe. Das hat sich aber durch das zweite Hören über Kopfhörer geändert, denn da konnte ich die Atmo hören, und dann waren die Pausen gefüllt :)
 

Vetter Balin

Martin Beyerling
AW: Ohnmacht

Mit der permanent aggressiven Ausrichtung des Vaters konnte ich mich nicht so anfreunden. Hier hätte auch ein ruhigerer Part in der Mitte mehr Tiefe hineingebracht.

Finde ich auch. Es schickt sich natürlich nicht in einem Feedback die eigene Rolle zu erwähnen, aber tatsächlich bleibt der Vater als Person recht unbeleuchtet. Als ich dann am Ende 6-7 cholerische Takes hatte, kam es mir auch seltsam vor. Liegt aber hauptsächlich daran, dass man den Vater in nur zwei Situationen erlebt: als er von der Polizei fortgeführt wird und als er seine Tochter verprügelt. Beides Situationen, in denen man wenig Ruhe erwartet. :D
Zu meinem vorigen Feedback noch folgende Anmerkung: Das Familienleben (vor allem Mutter + Vater) hätte noch ein, zwei Szenen gebrauchen können. Das schreib ich aber nur, weil ich sonst am Buch nix zu meckern hatte. :)
 

Jeln Pueskas

Michael Gerdes
Teammitglied
Sprechprobe
Link
AW: Ohnmacht

@Dagmar: Ok. Dann sind wir uns ja einige :D
@Vetter Balin: Vielleicht kam das bei mir auch zu negativ rüber. Rein stimmlich und vom Spiel her war Deine Rolle schön umgesetzt. Aber ich denke auch, dass hier eine Szene mehr für den Einblick in die Familie der Figur mehr Leben eingehaucht hätte. Zeit wäre da noch genug gewesen. Letztendlich aber tut das dem Hörspiel keinen Abbruch. Ansonsten meckere ich hier auch nur auf hohem Niveau.

Viele Grüße.
 

Atreya

Mitglied
AW: Ohnmacht

Mir hat dieses Hörspiel-Drama sehr gut gefallen, ernstes und vor allem am Leben orientiertes Thema gekonnt und einfühlsam herübergebracht, Kompliment an den Autor und für die gelungene Umsetzung. Die Atmosphäre war durchgehend stimmig und wurde von der Musik richtig gut hervorgebracht bzw. begleitet. Die Sprecher haben ihre Sache sehr gut und authentisch herübergebracht. Das einzige was mich ein klein wenig irritiert hatte war die junge Stimme der Mutter gegenüber der älteren Stimme des Vaters, die Stimme der Mutter klang für mich nicht wesentlich "älter" als die anderen Stimmen der weiblichen Sprecher. Das "Lispeln" hab ich auch gehört, aber das war glaub ich nur an einer Stelle, wurde ja hier schon erklärt, tat meinem Hörvergnügen und der Stimmung aber keinen Abbruch. Jeder hat hier eine tolle Leistung erbracht und ich hab mich sehr gut unterhalten gefühlt. Auf die anderen technischen Sachen hab ich eher weniger geachtet, weil ich da "meinen Film" im Kopf hab laufen lassen und da bin ich dann beim 1. Hören viel zu nah am Geschehen als auf Pausen, Betonung, Höhen, Tiefen, Entfernungen usw zu achten. Das Cover ist ein toller Blickfang und ist mir vorweg auch schon positiv aufgefallen, hat mich noch neugieriger gemacht, so wie sein sollte :). Auch der Verweis auf die Homepage zur Hilfe betroffener Personen am Ende des Hörspiels finde ich gelungen und wichtig.

Ich bin beeindruckt, vielen Dank!
 

TedMosby

Dennis T.
Sprechprobe
Link
AW: Ohnmacht

Schönes Hörspiel, allerdings hab ich mich gewundert, dass einige Sprecher (mich eingeschlossen) gelispelt haben. Hat mich an die "Special Edition" der Star Wars Filme errinnert, in der Obi Wan nicht gut abgemischt wurde und am Lispeln war. Das ist aber der einzige Kritikpunkt. Ansonsten top, weiter so :)
 
AW: Ohnmacht

und ein erneutes Dankeschön an alle, die ein Feedback gegeben haben, schön, dass dies so zahlreich bisher geschehen ist :)
@marie
Ich habe das Thema gewählt, da ich in der Vergangenheit mit ein paar Personen konfrontiert wurde, die in eben solch einer Sekte gefangen waren. Eine dieser Personen war mir sehr sehr wichtig und leider habe ich sie -bedingt durch ihr Umfeld- verloren. Mein Ziel war es, die Hörer ein klein wenig zum nachdenken zu bringen, denn die wenigsten befassen sich mit solchen Themen, da sie meist nicht direkt konfrontiert werden, obwohl allerdings jeder von uns wohl schonmal von einem Sektierer angequatscht wurde und wenn es nur auf dem Marktplatz für eine kurze Minute gewesen ist.
 
G

Gelöschtes Mitglied 1722

AW: Ohnmacht

Ich hab´s Samstag leider nicht zur Premiere in den Chat geschafft, weil ich beruflich am Wochenende nach München musste.
Trotzdem will ich jetzt noch kurz was dazu sagen: Ich finde die Stimmung im Hörspiel insgesamt gelungen, das düstere, "film-noir-ige" kommt schön zur Geltung. Die meisten Sprecher gefallen mir auch ganz gut, mich selbst und meine drei Sätze nehme ich da natürlich raus :) Den Kommissar hätte ich mir wegen der Tragweite seiner Rolle aber facettenreicher gewünscht. Ich finde nämlich, dass Nicks Stimme prinzipiell perfekt auf ihn passt, er in der Summe aber hier zu wenig draus macht, die Stimme eigentlich in jeder Szene dieselbe, leicht gepresste Farbe hat. Sein Assistent wirkt recht oft sehr blass, da ist mir nicht ganz klar geworden ob das beim Einsprechen und Produzieren "so passiert" ist oder ob der neben dem mächtigen Lubenau geplant ein eher kleines Adjutanten-Würstchen sein soll...;-)

Zu dem allgemeinen Problem der "Heterogenität" in diesem und einigen anderen der Hoer-Talk-Hörspiele:
Ich bin ja nun noch nicht so furchtbar lange dabei, hatte aber auch schon das große Glück, einige Rollen zu bekommen. Auch für mich ist das Arbeiten hier neu, weil ich es bisher nur so kannte, dass alle Sprecher im selben Studio, mit demselbem Techniker / Cutter und demselben Regisseur aufnehmen. Darin liegen - meiner Meinung nach - schon 80 Prozent der Antworten auf das Problem hier: Jeder von uns kocht, was die Aufnahmen angeht, sein eigenes Süppchen (weil es ja nun auch mal in vielen Fällen nicht anders geht). Jeder nimmt mit seinem Gerät, seinem Mirko, seinen Einstellungen und seiner Interpretation der Rolle auf. Während "zu allem Übel" der Regisseur irgendwo ganz anders hockt und auf die ersten Entwürfe / Aufnahmen wartet, auf die er dann schriftlich reagiert und einem schreibt (ist auch was anderes als "persönlich sagen"), was er gerne wie anders hätte.

Und dann ist es am Ende immer die arme Cutter-Sau, die aus diesem heterogenen Wust ein homogenes Hörspiel machen soll: stelle ich mir irre anstrengend und in vielen Fällen als nur teilweise möglich vor. Ich bin nach wie vor erstaunt, wie viele immer noch sehr gute Hörspiele aus diesem Forum kommen, trotz der Umstände, unter denen wir sie erstellen.

Als kleine Anregung für die Zukunft: Vielleicht ergibt es sich ja mal, dass man ein innerstädtisches Hörspiel auf die Beine kriegt. In Berlin sind wir ziemlich viele, die Hamburger Fraktion ist doch auch ganz gut vertreten, soweit ich weiß. Und vielleicht macht sich dann irgendwann mal wer den Spaß, und castet auch nach Städten sodass man zusammen, in einem Studio, mit einem Regisseur einspricht. Wer weiß... ;-)

Grüße in die Runde,
Tom
 

joe adder

Karsten Sommer
Sprechprobe
Link
AW: Ohnmacht

Das "Schoene" fuer mich an dem Hoerspiel ist die Einfachheit mit der diese Geschichte rueberkommt. Denn wie koennte man auch mit einem solch schwierigen Thema anders umgehen? Es wurde schon einige Male zuvor das Merkmal "Radiohoerspiel" erwaehnt und das trifft es sicherlich sehr gut. Die Dialoge sind sehr einfach und direkt, man laeuft vielleicht keinem grossen Geheimnis hinterher, aber man ist trotzdem gebannt und hoert zu.
Das, glaube ich, liegt vor allem an zwei besonderen Faktoren:
Dagmar und OldNick!
Beide haben mir in ihren Rollen ausserordentlich gut gefallen. Dagmar als von die Emotionen, Scham und Schmerz gepeinte Jugendliche, die ihren einzigen Ausweg, ihren Weg in die Freiheit im Suizid findet. Und OldNick als Kommissar Lubenau, der achtsam aber zielstrebig die Ermittlungen durchfuehrt, um an Ende... naja, das muss man schon selber hoeren, denke ich.

Als Lektor hatte ich das "Vergnuegen" das Skript zu bearbeiten und ich bin froh, dass Martin sich von meinem knallharten, "ersten Angriff" nicht hat ins Bockshorn jagen lassen, sondern motiviert war, am Skript zu arbeiten. Der grosse Gewinn ist sicherlich die emotionalen Rueckblenden, denn das ist es, was einem erst "ohnmaechtig" werden laesst. Denn ohne diese waere das Bild dieses "zerstoerten Kinderlebens" nur ein blasses, ja farbloses Bild von vielen anderen geworden.

Auch die anderen Sprecher haben sich sehr gut ihren Rollen angepasst und diverse unstimmige Betonungen koennen hier schlicht mit einem Achselzucken zur Seite geschoben werden.

Die Musik war schlicht und einfach, wie eigentlich die Geschichte an sich. "Vergiftet" durch vorherige Posts konnte ich mich mit dem Saxophon auch nicht unbedingt anfreunden. Aber ich glaube, dass dies wirklich reine Geschmackssache ist.

Zum Schnitt mag ich nicht viel sagen, da ich OHNMACHT waehrend der Autofahrt gehoert habe. Die Geraeusche waren fuer mich ausreichend und gaben einem wirklich das Gefuehl, man wuerde das Hoerspiel im Radio praesentieren. Dennoch sind mir ein paar Sachen aufgefallen. Das Lispeln kann einem schon ein wenig auf die Sense springen, und das ist sicherlich etwas, was man, meines Erachtens, unbedingt vermeiden muss. Selbstverstaendlich weiss ich, woher es kommt, aber da frage ich mich: Muss das denn sein? Denn wir leben ja nicht in einer tonlosen Welt. Und das fiel dann auch in Szene 16 auf, als Dagmar aka Katharina von dem T-Shirt erzaehlt. Sicherlich hat Dagmar ein Rauschen drauf, aber diese tonleeren Pausen waren leider sehr auffaellig. Irgendwie schade.

Irgendwo wurde das Thema des Fesselns angesprochen, was ich als nicht unbedingt grossartiges Problem empfand. Vielmehr fiel mir auf, das Katharina waehrend der "Behandlung" auf dem Stuhl kontinuierlich, ohne Unterbrechung, weitersprach. Da haetten fuer mich ein paar Unterbrechungen sein muessen. Aber eine Kleinigkeit. Weiter nichts.

Das Hoerspiel hat mich sehr angesprochen und Dagmars Spiel hat mich ausserordentlich beruehrt. Obwohl ich denke, dass hier viele Klischees bedient und die Meinung in eine bestimmte Richtung gedraengt wurde, ist es ein feines Hoerspiel, dass zum Hoeren animiert.

Hoechstdringliche Hoerempfehlung!!!
 

Dagmar

I'm not weird, I'm gifted
Sprechprobe
Link
AW: Ohnmacht

Boah, vielen herzlichen Dank für das Lob *rotwerd*
 

Marc Schülert

Sprecher & Cutter
Sprechprobe
Link
AW: Ohnmacht

obwohl es in "ohnmacht" aus meiner sicht viel licht und schatten in den verschiedensten bereichen gibt, ist es - um dies einmal grundsätzlich vorweg zu schicken - und gutes und schwergewichtiges hörspiel geworden. der grad zwischen klischee und authentizität ist hier sehr schmal, um mal gelingt der drahtseilakt darauf, manchmal aber auch nicht. dennoch vermochte mich das hörspiel die ganze zeit bei sich zu halten.
die sprecherleistungen sind größtenteils sehr gut, wobei ich hier natürlich dagmar besonders für ihre intensiven momente gegen ende des hsp. applaudieren möchte. das war schon sehr eindringlich! sehr überzeugend und gut gecastet fand ich auch die "bösen buben". die überbordende gewalt des vaters und die kalte doppelmoral des priesters wurden von ronald und oliver hervorragend rübergebracht (stichwort "authentizität").
beim kommisar und seinem assi fand ich das zusammenspiel manchmal etwas unglücklich...hier kam leider immer wieder mal unser manko des dezentralen einsprechens zum tragen. grade bei den takes von marcel-andré gab es viele 50:50 passagen. mal fand ich ihn richtig toll und authentisch (wie so´n leicht angestaubter 70er jahre kommissar ala "derrick" oder "der alte"), und dann mal wieder zu übertrieben. ausserdem kamen mir vom skript her seine mutmaßungen hin und wieder ein bisschen zu unprofessionell vor. obwohl die beweise fehlten, war er für meinen geschmack schon zu früh bei einer schlussfolgerung. ist aber letztlich alles noch im toleranzbereich.

die technischen "unschönheiten" wurden ja bereits mehrfach angesprochen, wobei ich letztlich aber die atmosphärische umsetzung gut fand. sehr passende geräusche (von pio selbst gemacht? applaus!!!) und die aus meiner sicht ebenfalls geschmackvolle musikalische untermalung haben ein absolut stimmiges bild ergeben. lediglich irritiert hatten mich an zwei stellen der anhaltende raumhall, obwohl ich die protagonisten bereits ausserhalb des betreffenden raumes wähnte. ein beispiel wäre da die szene, in der lubenau nach dem ersten gespräch mit dem priester den raum verlässt und zum auto geht.

den dialogschnitt fand ich weitgehend in ordnung, wobei es immer wieder stellen gab, wo die dias sekundenbruchteile zu weit auseinander lagen. hier wäre noch luft nach oben.

bleibt noch zu erwähnen, dass das cover toll gemacht ist, ich jedoch genau deswegen immer eine viel jüngere katharina im kopf hatte.
 

Andrea

Autorin, Sprecherin
Sprechprobe
Link
AW: Ohnmacht

Ich habe das Hörspiel nun auch in Ruhe angehört und möchte allen Beteiligten (außer mir, weil sich selbst beglückwünscht man nicht) zu diesem tollen Werk gratulieren. Was ich total interessant fand war, dass ich das Skript beim lesen zwar gut, aber nicht halb so spannend fand, wie jetzt das Hörspiel anzuhören. Und ich glaube das spricht für die Sprecher und die Umsetzung. Die Musik finde ich sehr gut gelungen. Es sind sehr viele liebevolle kleine Atmo-Geschichten drin, die man tatsächlich nur auf guten Boxen oder mit Kopfhörern hört. Ich weiß nicht, ob das normal ist. Ich habe dann jedenfalls auch die Kopfhörer gewählt. Also mir hat es super gefallen!!!
 
AW: Ohnmacht

Schön, dass es euch gefallen hat :) Dann hat sich die Mühe ja gelohnt, Vielen Dank nochmal an Pio, der da so viel Engagement reingesteckt hat!
 
AW: Ohnmacht

Ich hab's auch heute morgen über Kopfhörer gehört und mir gefiel es auch. Hatte ein bisschen was von Columbo, fand ich. Dagmars Leistungen waren spitze, die Geräusche eher dezent, aber passend und die Musik gefiel mir ausserordentlich. Und das Cover sollte auch nicht unerwähnt bleiben. Sehr schön!
 

Wolfram Damerius

www.playtaste.de
AW: Ohnmacht

Habe das Hörspiel jetzt erst gehört, da ich bei der Premiere leider nicht dabei sein konnte.

Mein erster Eindruck ist ein positiver. Das Thema selbst ist ein brisantes und stehts aktuelles, welches im Unterhaltungssektor sicherlich nicht alzu oft thematisiert wird.
Das macht das Projekt schon im Vorfeld zu einer tollen Sache, da ich im Hörspielbereich soetwas kaum wieder finde. Das läßt den Vergleich zum Radiohörspiel mit teils ernsteren und schwermütigeren Themen erinnern.

Man ist sofort ohne große Umschweife in der Handlung der Geschichte drin. An der Seite der Ermittler und erfährt immer mehr über Katharinas Vergangenheit und begreift so die Zusammenhänge, die zu dieser Tragödie führten. Das ist vom Skriptaufbau her sehr gut umgesetzt worden. Sehr stimmungsvoll sind da sie Tagebucheinträge.

Das Spiel der beiden Polizisten konnten mich im Zusammenspiel nicht voll überzeugen. Die sehr angenehme, reifere Stimme des Lubenau hat mir gut gefallen aber das sehr überzogene und überbetonte Spiel hat die Natürlichkeit der Figur etwas getrübt.

Dagmars Performance in den sehr emotionalen Momenten war auf den Punkt und hat stark zur Atmosphäre beigetragen.
Die technischen Mängel bei den bereits angesprochenden Figuren war auch für mich zu hören, hat mich aber nicht groß aus dem Hören rausgerissen. Hier wäre aber ein kritischer Betahörer sinnvoll gewesen und gegebenenfalls Retakes.

Geräusch- und Musikkulisse ist angenehm unaufdringlich und lenkt somit nicht von dem sehr ernsten Thema ab. Das Cover ist technisch schön umgesetzt worden und spiegelt unaufdringlich die entsprechende Atmosphäre des Hörspiels gut wieder.

Bei der Gradlinigkeit des Handlungsverlaufes ist das einsetzen der Tagebucheinträge ein schönes und geschicktes Stilmittel.

Schöne Arbeit!
 
G

Gelöschtes Mitglied 1722

AW: Ohnmacht

Das Spiel der beiden Polizisten konnten mich im Zusammenspiel nicht voll überzeugen.

Mich auch nicht, Wolfram - und ich war immerhin einer der beiden :) Im Ernst: Es gab ja gar kein Zusammenspiel der beiden Polizisten, die hatten ja nicht einen einzigen Dialog miteinander. Dann noch die unterschiedlichen Aufnahmeorte und -geräte und die beiden wirken fast wie Fremdkörper. Hier hätte, bei den wenigen Takes der beiden, ganz einfach ein Polizist gereicht, der dann im Zusammenspiel mit Lubenau am Tatort rum-handlangert. Ist ein gutes Beispiel für das oft zitierte Problem der Einzelaufnahmen, die meist jeder bei sich zu Hause macht und wodurch so etwas entsteht. Speziell, wenn zwei Minirollen in einer Szene aufeinander treffen.
 
AW: Ohnmacht

Ich muss schon sagen, dass mir das Hörspiel sehr zugesagt hat. Das Thema war mal etwas anderes und sehr ansprechend aufgearbeitet. Die Leistung von Dagmar als Katharina ist wirklich sehr überzeugend und erzeugt eine tolle Intensität.

Super Hörspiel!
 
AW: Ohnmacht

Danke für eure Kritiken :) Ich bin froh, dass ich das Thema weitestgehend so umsetzen konnte, dass es recht ansprechend und angemessen geworden ist. (Eurer Meinung nach :) )
 

Civok

Drück mein Bäuchlein!
AW: Ohnmacht

Ich habe jetzt auch endlich mal in "Ohnmacht" reingehört und muss leider sagen, dass ich doch ziemlich enttäuscht war und es aus dem Grund auch nicht ganz gehört habe. Hatte aufgrund der sehr vielen positiven Stimmen in diesem Thread und der Empfehlungen während des IHW ein anderes Bild im Kopf. Habe jetzt einen Tag mit mir gehadert, ob ich überhaupt was posten soll, aber ich riskiere es mal, auch auf die Gefahr hin jetzt als Arsch dazustehen.

Nach den ersten drei oder vier Szenen bin ich dazu übergegangen, mir nur noch die Tagebucheinträge anzuhören, weil ich Dagmars Spiel richtig klasse fand. Für mich der große Lichtblick. Ich habe Dagmar in der Vergangenheit sehr deutlich kritisiert, aber hier liefert sie eine verdammt tolle Performance ab. Das war reduziert, das war leise und hat immer den richtigen Ton getroffen. Chapeau!
Was ich nicht verstehe, ist die technische Seite. Ich bin in dieser Hinsicht ja totaler Laie, habe auch im Workshop rein gar nix kapiert. Aber wenn ich mit meinem Standardequipment hier zu Hause ein permanentes Lispeln von Dagmar im Ohr habe (Boxen und Kopfhörer), ist das enttäuschend. Ist mir bisher auch bei keinem anderen Hörspiel vom Hörspielprojekt untergekommen. Gerade weil die darstellerische Leistung hervorragend war, ist dieser technische "Fehler" in meinen Augen noch derber. Möglicherweise liegt es an "billigem" Audioequipment meinerseits, aber wie gesagt: Weder hier im Hörspielprojekt, noch bei kommerziellen-, oder Radioproduktionen ist mir vergleichbares aufgefallen. Auch ein "Privat*sch*phäre" mitten drin, stieß mir sauer auf. Finde ich richtig doof, weil damit Dagmars bisher beste Leistung hier im Hörspielprojekt deutlich herabgewürdigt wird. Ärgerlich gerade weil ihre Takes in allen anderen Hörspielen diesen Makel nicht aufweisen.

Zum Thema Skript möchte ich eigentlich nicht viel sagen, außer: Bei so einem ernsten und wirklich fantastisch ausgewähltem Thema, muss jede Dialogzeile absolut sitzen. Mein Anspruch an Unterhaltungsproduktionen ist bei weitem nicht so hoch und da kann auch mal eine ganze Passage voll ins Aus gehen, aber bei inhaltlich so gehaltvoller und ernster Thematik, erwarte ich einfach ein wenig mehr Fingerspitzengefühl vom Autor, aber auch vom Lektor. Weiß jetzt nicht wem aus dem Lektorenteam ich gerade ans Bein pisse aber eine Dialogfolge wie in Szene 4 ab 0:25 darf das Lektorat nicht überleben. "Freunde?" - "Ihre Klassenlehrerin heißt Stieglitz." Auch wenn der Rest des Dialoges in die richtige Richtung geht, habe ich als Hörer bei dieser Replik schon abgeschaltet. Waren noch ein paar merkwürdige Dialogzeilen drin, die ich von der Formulierung her nicht gut fand. Stichwort: "hölzern".
Hervorragend fand ich aber wiederum die Tagebucheinträge. Das war atmosphärisch dicht, wundervoll geschrieben und durch die tolle Sprecherperformance auch richtig packend.

Werde das Hören des gesamten Hörspiels auch noch einmal nachholen und dann auch die übrigen Sprecherleistungen kommentieren, die jetzt leider unter den Tisch fallen, weil mir der erste Durchgang gleich von Beginn keinen Spaß gemacht hat. Schade.
 
Oben