@Stefan Hartlein !
FULL ACK!
Das C214 ist ein gutes und preiswertes Sprecher*innen Mikrofon.
Es hat "nur" Nieren Charakteristik und das reicht für 99,95% aller Aufnahme-Situationen aus, die für Sprecher*innen hier in diesem Bereich anfallen.
Auch wenn das Rode NT 1A sich als "Quasi Standard" zu etablieren scheint, möchte ich noch auf das AKG C 3000 hinweisen. Kostet in etwa dasselbe wie ein NT1A ist aber leichter und weniger groß, was in den meisten der hiesigen Studios ein Punkt ist, denn Platz ist da nicht immer viel
Ein AKG C414 (ich würde für Sprache das C 414 XL II einem C 414 XLS jederzeit vorziehen), hat eine hochwertigere Kapsel und noch bessere Elektronik als ein C 214 / 314. Die Frage ist berechtigt, ob es ein C 414 sein muß.
Ich würde das auf jeden Fall von den Ansprüchen abhängig machen, die man erfüllen möchte / muss. Für Einsteiger und ambitionierte Amateure ist das C 214 sicherlich ausreichend. Geht es mehr in Richtung noch höhere Ansprüche kommt man am C 414 XL II vorbei und wer noch höhere Ansprüche stellt, sollte zusehen sein Sparschwein ordentlich zu mästen.
Natürlich ist ein
Brauner VM1 ein richtig, richtig gutes Mikrofon, kostet aber auch richtig, richtig gut.
Und natürlich macht es wenig Sinn ein höher- oder gar hochwertiges Mikrofon an ein weniger gutes Interface anzuschließen.
Da kann das Mikro noch so rauscharm und gut sein, wenn das Rauschen im Interface hinzugefügt wird. Und auch umgekehrt!
Es sollte alles zueinander passen, die Ansprüche erfüllen und ein bißchen Entwicklungsspielraum nach oben haben.
Wenn Ihr die Möglichkeit habt, schließt mal ein Mikro für ~ 700 € an ein I
nterface für 80 € an und danach an
eins für 1.100 €.
Ihr müsst definitiv
kein absolutes Gehör haben, um den Unterschied sofort zu hören
Für einen Einsteiger macht es aber keinen Sinn ein teures Interface zu beschaffen und ein entsprechendes teures Mikrofon, wenn doch gar nicht klar, ist ob man am Sprecher-Dasein überhaupt genügend Spaß hat um Hunderte oder gar Tausende von Euros auszugeben.
Es sei denn, daß Geld bei Euch keine Rolle mehr spielt, aber das sind sicherlich die Allerwenigsten unter uns.
Ich sage es ungern, aber Recht muß Recht bleiben: Die USB Interfaces der Firma mit dem gelben Dreieck und dem Ohr bauen wirklich (qualitativ) brauchbare Interfaces und für den Preis kann man eigentlich nichts falsch machen. Über die Langlebig- und Beständigkeit dieser Interfaces können wir gerne sprechen, aber für einen Einstieg wirklich okay. - Selbst ein ausgebildeter Opernsänger (Kristof!) bekommt sie nicht platt gesungen.
Dazu ein ordentliches XLR Kabel (~ 4 € /lfm), ein (Galgen-) Stativ, wenn nicht schon beim Mikro mitgeliefert, eine sog. Spinne, ein (Einsteiger-) Mikrofon (100 € +) und schon hat man ein Set mit dem man durchaus gute Aufnahmen machen kann. Ein sog. Popschutz hilft dabei seine optimierte Sprechposition schnell und zuverlässig wieder zu finden.
Bei den "Hausmarken" der großen Musikalienhändler gibt es Licht und leider eher mehr Schatten. Deshalb möchte ich als positives Beispiel das t.bone
SCT 2000 vom Hans nennen. Fairerweise sollte ich eigentlich noch all die anderen Mikros nennen, aber dazu habe ich schlicht nicht genügend Zeit.
Es ist ein
Beispiel; nicht mehr, aber auch nicht weniger. Für den Preis ein Röhrenmikrofon mit aus der Ferne steuerbaren Charakteristik? Nicht schlecht!
Am Ende hilft halt immer nur eins: Am besten, testen!
... und bloß weil das Mikrofon X oder Y für Euren Kumpel gut funktioniert, muss das nicht immer auch für Euch so funktionieren. Warum sonst haben Profi-Studios so viele verschiedene Mikrofone im Angebot? Weil einfach nicht jedes Mikrofon mit jeder Stimme gut passt. Aber wenn es doch Euer guter Kumpel ist, probiert das Mikro aus, macht ein paar Test-Aufnahmen und so werdet Ihr schnell EUER Mikrofon finden.
Ja, Ihr könnt gerne am EQ optimieren, aber "garbage in, garbage out".
Oder anders gesagt: Man kann ein sehr, sehr teures Mikrofon klingen lassen wie ein spackes, abgenutztes Bühnenmikrofon (z.B. Shure SM 58), aber leider nicht anders herum
Kurz gesagt: Klärt Eure Ansprüche,
EHRLICH sein bei der Festlegung Eures Budgets, denkt an die "Folgekosten", Meinungen von mehreren Leuten einholen, die die Unterschiede kennen und nicht nur auf eine Marke fixiert sind, weil es für sie gut funktioniert und am Ende: Am besten, testen.
Das ist gegenwärtig etwas schwieriger, aber mit ein bißchen Kreativität kann man doch noch Einiges reißen.
Ich hoffe Euch damit geholfen zu haben.