knilch
Hä? Was heißt das?
- #1
Themenstarter/in
Hallo Zusammen,
ich unterstütze mit meinem Stadtteilprojekt ein Schulprojekt zur Aufarbeitung der Judenverfolgung im Frankfurter Westen. In diesem Projekt haben Schüler mit Hilfe einer Autorin eine Geschichte zweier Kinder (Leni und Eduard) in 9 Szenen zwischen 1933 und 1938 geschrieben. Die Autorin hat diese geschriebenen Szenen lektoriert und 'in einen Guss' gebracht, so dass alles kohärent und in einem Schreibstil vorhanden ist.
Dieses Skript soll nun als Hörspiel produziert und anschließend wie andere Touren vorher bei uns im Stadtteil als Audio-Rundgang verfügbar gemacht werden. Das Jubiläum wird Ende April '24 gefeiert. Das Hörspiel hängt dann eine Zeit lang in Frankfurt Höchst im Stadtteil als QR-Rundgang aus, später als digitaler Rundgang (wie zuletzt die Halloweentour) und wird anschließend auf der Website verfügbar gemacht, die zur Zeit in diesem Projekt mit entsteht und auf dem Schulserver gehostet werden wird. Diese Website soll einen Zeitstrahl über Dokumente, Bilder, Videos, Interviews etc. zwischen '30 und '45 abbilden und wird derzeit erstellt und mit Inhalten gefüllt.
Das Skript selbst ist rein fiktiv, greift aber auf damals existierende Personen zurück und spielt an den damaligen Orten. Die Szenen selbst sind von Interviews einiger der Personen inspiriert. Aber als Disclaimer muss man dazu schreiben, dass hier Textstellen dabei sein werden, die (gerade den Personen, die der Nazi-Ideologie sehr nahe stehenden Rollen verkörpern) wahrscheinlich nicht sehr leicht über die Lippen kommen werden.
Ich suche für die Produktion daher Stimmen für folgende Rollen (Ich habe ein * dazu gesetzt, wenn es sich um Personen mit rassistischen, diskriminierenden Texten oder Texten mit Naziideologie handelt):
Das ganze ist meiner Meinung nach kein einfaches Thema. Zum einen wegen der zur Zeit immer schwieriger werdenden Lage solch ein politisierendes Thema gut umzusetzen und auch der Geschichte hier im Stadtteil gebührend Achtung zu geben. Ich weiß, dass hier im Forum mindestens zwei Hörspiele mit Geschichten aus dieser Zeit entstanden sind und die Produzenten dieser Hörspiele möchte ich explizit noch extra anschreiben. Ich würde aber auch gern abseits davon den Aufruf mitgeben, wenn jemand Tipps hat für mich, um Fallstricke in der Vergangenheitsbewältigung zu vermeiden, bitte schreibt mir eine PN. Ich bin über jeden Tipp dankbar!
Die Rollen werde ich nicht allein aussuchen. Die Schüler des Gymnasiums, die Lehrerin und die Autorin möchten sich gern zusammen für die Stimmen entscheiden (zumindest für die 5 Großen Rollen (Leni, Eduard, Karl-Heinz, Leni (alt) und Eduard (alt)) und so kommen hier unten die Probetakes, die ich euch bitten würde aufzunehmen, wenn ihr euch auf diese Rollen bewerbt.
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Für alle andere Rollen reichen erst einmal die Sprechproben in den Profilen.
Ich setze das Casting jetzt für 4 Wochen auf und würde verlängern, wenn ich bis dahin nicht genügend Rollen zusammen habe. Als grobe Zeitplanung habe ich im Kopf:
Casting bis Anfang Dezember, danach Verteilung der Rollen (Maximal eine Woche), Zusenden des kompletten Skriptes mit der Bitte um Aufnahmen bis spätestens Ende Januar. Den Cut würde ich mit den eintrudelnden Aufnahmen beginnen und hoffe ihn bis Anfang Mitte Februar so weit zu haben, dass man sehen würde, was an Retakes noch benötigt werden würde. Bis Mitte März ist für Sound, Mischen, Musik(?) geplant. Der Rest bis Ende April letztlich als Puffer.
Wer es bis hier her geschafft hat, vielen Dank! Ich freue mich über eure Bewerbungen und beantworte auch gern alle Fragen, die ihr habt (hier im Thread oder per PN).
Liebe Grüße!
ich unterstütze mit meinem Stadtteilprojekt ein Schulprojekt zur Aufarbeitung der Judenverfolgung im Frankfurter Westen. In diesem Projekt haben Schüler mit Hilfe einer Autorin eine Geschichte zweier Kinder (Leni und Eduard) in 9 Szenen zwischen 1933 und 1938 geschrieben. Die Autorin hat diese geschriebenen Szenen lektoriert und 'in einen Guss' gebracht, so dass alles kohärent und in einem Schreibstil vorhanden ist.
Nach vielen Jahren treffen sich Eduard und Leni bei der Einschulung ihrer Enkelkinder an der Helene-Lange-Schule wieder: Während ihrer Kindheit und Jugendzeit, die sie beide in Höchst verbringen, sind sie eng befreundet. Doch mit der Machtergreifung Hitlers gerät diese Freundschaft immer mehr zwischen die Fronten: Denn Leni ist Jüdin, während sowohl Eduards Vater Hermann als auch sein Freund Karl-Heinz überzeugte Nazis sind und Eduard auf ihre Seite zu ziehen versuchen.
Obwohl die zunehmenden Schikanen, denen die jüdische Bevölkerung ausgesetzt ist, die beiden zunächst auseinandertreiben: Als es im November 1938 zur Reichspogromnacht kommt und die Synagoge in Brand gesetzt wird, weiß Eduard wieder ganz genau auf welcher Seite er steht: Lenis.
Als sie mit ihrer Familie emigriert müssen die beiden Abschied nehmen – doch jetzt, da sie gemeinsam die wichtigsten Stationen ihres Lebens aufsuchen, finden sie wieder zusammen.
Obwohl die zunehmenden Schikanen, denen die jüdische Bevölkerung ausgesetzt ist, die beiden zunächst auseinandertreiben: Als es im November 1938 zur Reichspogromnacht kommt und die Synagoge in Brand gesetzt wird, weiß Eduard wieder ganz genau auf welcher Seite er steht: Lenis.
Als sie mit ihrer Familie emigriert müssen die beiden Abschied nehmen – doch jetzt, da sie gemeinsam die wichtigsten Stationen ihres Lebens aufsuchen, finden sie wieder zusammen.
Dieses Skript soll nun als Hörspiel produziert und anschließend wie andere Touren vorher bei uns im Stadtteil als Audio-Rundgang verfügbar gemacht werden. Das Jubiläum wird Ende April '24 gefeiert. Das Hörspiel hängt dann eine Zeit lang in Frankfurt Höchst im Stadtteil als QR-Rundgang aus, später als digitaler Rundgang (wie zuletzt die Halloweentour) und wird anschließend auf der Website verfügbar gemacht, die zur Zeit in diesem Projekt mit entsteht und auf dem Schulserver gehostet werden wird. Diese Website soll einen Zeitstrahl über Dokumente, Bilder, Videos, Interviews etc. zwischen '30 und '45 abbilden und wird derzeit erstellt und mit Inhalten gefüllt.
Das Skript selbst ist rein fiktiv, greift aber auf damals existierende Personen zurück und spielt an den damaligen Orten. Die Szenen selbst sind von Interviews einiger der Personen inspiriert. Aber als Disclaimer muss man dazu schreiben, dass hier Textstellen dabei sein werden, die (gerade den Personen, die der Nazi-Ideologie sehr nahe stehenden Rollen verkörpern) wahrscheinlich nicht sehr leicht über die Lippen kommen werden.
Ich suche für die Produktion daher Stimmen für folgende Rollen (Ich habe ein * dazu gesetzt, wenn es sich um Personen mit rassistischen, diskriminierenden Texten oder Texten mit Naziideologie handelt):
Charakter | Takes | Beschreibung | Sprecher |
Leni (alt) | 73 | Ca. 72jährige Frau | |
Eduard (alt) | 68 | Ca. 72jähriger Mann | |
Leni | 110 | Zu Beginn der Handlung 12 Jahre alt | |
Eduard | 90 | Zu Beginn der Handlung 12 Jahre alt | |
Elisabeth | 13 | Lenis Mutter | |
Hermann* | 15 | Eduards Vater | |
Paul | 4 | 10jähriger Enkelsohn von Eduard (alt) | |
Antonia | 4 | 10jährige Enkeltochter von Leni (alt) | |
Karl-Heinz* | 28 | Gleichaltriger Freund von Eduard | |
Monika | 7 | Verkäuferin im Kaufhaus Schiff, jüdisches Kaufhaus in Frankfurt Höchst | |
Lotti Levi | 10 | Schulkollegin von Leni | |
Lehrer | 7 | Lehrer des Lyzeums, heute Helene-Lange-Schule | |
Dr. Vloch* | 16 | Experte in Rassenlehre | |
Herta Neumann | 10 | Schulkollegin von Leni | |
Kalmann Levi | 17 | Religionslehrer (Zusammenfassung der Familie Levi in Höchst) | |
Herr Neumann | 5 | Hertas Vater | |
Hitlerjungs 1-4* | 5 | im gleichen Alter wie Eduard und Karl-Heinz, abseits der Takes eventuell noch 'statistentakes' notwendig. | |
Marktfrauen 1-3* | 16 | Marktfrau 1 im Gespräch, 2 und 3 sind eher Statistentakes | |
Klasse | | Diverse Mädchen aus Lenis Klasse | |
Polizist* | 5 | | |
Passanten 1-4* | | Statistentakes, Rufe aus der Masse | |
Das ganze ist meiner Meinung nach kein einfaches Thema. Zum einen wegen der zur Zeit immer schwieriger werdenden Lage solch ein politisierendes Thema gut umzusetzen und auch der Geschichte hier im Stadtteil gebührend Achtung zu geben. Ich weiß, dass hier im Forum mindestens zwei Hörspiele mit Geschichten aus dieser Zeit entstanden sind und die Produzenten dieser Hörspiele möchte ich explizit noch extra anschreiben. Ich würde aber auch gern abseits davon den Aufruf mitgeben, wenn jemand Tipps hat für mich, um Fallstricke in der Vergangenheitsbewältigung zu vermeiden, bitte schreibt mir eine PN. Ich bin über jeden Tipp dankbar!
Die Rollen werde ich nicht allein aussuchen. Die Schüler des Gymnasiums, die Lehrerin und die Autorin möchten sich gern zusammen für die Stimmen entscheiden (zumindest für die 5 Großen Rollen (Leni, Eduard, Karl-Heinz, Leni (alt) und Eduard (alt)) und so kommen hier unten die Probetakes, die ich euch bitten würde aufzunehmen, wenn ihr euch auf diese Rollen bewerbt.
Leni (alt): | Meine Güte, der Weiher! In Höchst hat sich so vieles verändert, aber hier vor dem Weiher, da kommt es mir vor, als wäre ich eben noch auf dem Eis gestanden. |
Eduard (alt): | Und warum machst du dann so trauriges Gesicht? Ich war doch immer derjenige, der auf seinem Hinterteil gelandet ist, nicht du. |
Leni (alt): | Du übertreibst. (Wieder ernst). Wir sind alle recht hart auf dem Boden der Realität gelandet … damals im Januar 1933. Wie alt waren wir? Zwölf? |
Eduard (alt): | Ich war jedenfalls alt genug, um in dich verliebt zu sein. |
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Leni (alt): | Was für ein trauriger Ort. In der Synagoge herrschte ein reges Gemeindeleben. Manchmal war ich mit meinen Eltern dort. Meine Mutter und ich saßen dann immer auf der Empore, die für die Frauen vorgesehen war. |
Eduard (alt): | Im Krieg hat man das leer gebrannte Gebäude als Luftschutzkeller genutzt. |
Leni (alt): | Und heute gehen hier viele Menschen vorbei, die sich kaum noch an die Zeit erinnern, da das jüdische Leben in Frankfurt geblüht hat. |
Eduard (alt): | An jenem verhängnisvollen Novembertag brach das erste Feuer schon in den Morgenstunden aus. Es konnte noch gelöscht werden. Aber dann … zur Mittagszeit … |
Leni (alt): | (düster) … waren wir hautnah dabei. |
Karl-Heinz | So ein Schwachsinn! Hör auf, schlecht über Hitler zu reden. |
Karl-Heinz schubst Leni auf den Boden. | |
Leni | Hey? Du hast mich umgestoßen Was soll das? (schluchzt auf) |
Eduard | Komm, ich helfe dir hoch. Gott sei Dank scheinst du nicht ernsthaft verletzt zu sein. |
Karl-Heinz | Lass sie liegen. Mit einer Jüdin kannst du nicht befreundet sein. Von denen weiß man schließlich, dass sie gern lügen und stehlen. |
Leni | Stehlen? Was habe ich dir denn je gestohlen? Deine Dummheit kannst du gern für dich allein behalten. |
Karl-Heinz | Zu behaupten, dass Adolf Hitler schlecht für unser Land ist – das ist dumm. Kommst du jetzt Eduard? An einem Tag wie heute, muss man sich entscheiden, auf welcher Seite man steht. |
Eduard | An einem Tag wie heute will ich Schlittschuhlaufen, sonst gar nichts. |
Karl-Heinz | Wusst‘ ich‘s doch, dass du ein Idiot bist. |
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Karl-Heinz | He, was macht ihr denn hier? |
Eduard | Ach, Karl-Heinz. Wonach sieht’s wohl aus? Wir wollen ein bisschen Sonne genießen. Was bei eurem Gegröle nicht so leicht ist. |
Karl-Heinz | Warum sitzt die da auf der Bank? |
Leni | Mein Name ist nicht Die-da, sondern Leni. |
Karl-Heinz | Steh sofort auf! Und dann haust du ab! |
Eduard | Sag mal, spinnst du? Was soll dieser Blödsinn? |
Karl-Heinz | (drohend) Könnt ihr beide nicht lesen? Diese Bank hier ist nur für Arier! Hier steht’s: (jedes Wort betonend) Für Juden verboten. |
Leni | (fassungslos) Aber … aber das ist doch … |
Für alle andere Rollen reichen erst einmal die Sprechproben in den Profilen.
Ich setze das Casting jetzt für 4 Wochen auf und würde verlängern, wenn ich bis dahin nicht genügend Rollen zusammen habe. Als grobe Zeitplanung habe ich im Kopf:
Casting bis Anfang Dezember, danach Verteilung der Rollen (Maximal eine Woche), Zusenden des kompletten Skriptes mit der Bitte um Aufnahmen bis spätestens Ende Januar. Den Cut würde ich mit den eintrudelnden Aufnahmen beginnen und hoffe ihn bis Anfang Mitte Februar so weit zu haben, dass man sehen würde, was an Retakes noch benötigt werden würde. Bis Mitte März ist für Sound, Mischen, Musik(?) geplant. Der Rest bis Ende April letztlich als Puffer.
Wer es bis hier her geschafft hat, vielen Dank! Ich freue mich über eure Bewerbungen und beantworte auch gern alle Fragen, die ihr habt (hier im Thread oder per PN).
Liebe Grüße!