Ich denke letztendlich ist das eine Frage des Geschmacks aber im Rahmen meiner Ausbildung habe ich gelernt dass Exposés in der Gegenwartsform zu schreiben sind à la
Aber auch @allgemein:
Das liegt daran, dass Dialogbücher immer in der Gegenwart geschrieben werden, weil du nicht mit dem Publikum kommunizierst sondern mit den Leuten, die das dem Publikum kommunizieren sollen.
In Büchern ist das anders, aber da kommunizierst du ja auch mit dem Publikum/Leser.
Praktisches Beispiel:
John hielt eine Tasse in der Hand.
JOHN
Ich glaub' ich nehm noch nen Kaffee.
Wenn du das jetzt spielen musst ist die Verwirrung sofort da, weil hält er jetzt noch die Tasse oder hat er die Tasse abgestellt?
Im Dialog kannst du das machen:
ERZÄHLER
John hielt eine Tasse in der Hand.
JOHN
Ich glaub ich nehm noch nen Kaffee.
Weil jetzt ist die Vergangenheit Gegenwart, als John die Tasse hielt.
Deswegen werden Dialogbücher im Präsens verfasst. Wegen der Kommunikation. Und das hat sich dann auf Exposes ausgeweitet, durch die Branchen die Dialogbücher verkaufen (durch Theaterproduktion, Radio & TV-Film).
In nem Buch (der Vollständigkeit halber)
John hielt eine Tasse in der Hand.
"Ich glaub ich nehm noch nen Kaffee", sagte er.
Also Karl May oder Goethe, haben mit Sicherheit ihre Exposes verfassen können wie sie wollten.
Ist ne Industrie-Sache und hat nen logischen Sinn, weil du erst noch umsetzen musst.
Und Vergangenheit und Zukunft verwirren.
Aus Spaß:
Wir werden sehen, wie eine Sonne im Mittleren Westen aufgeht. Drei Männer werden auf ihren Pferden reiten, die schon eine lange Reise hinter sich hatten.
Ist die Frage sofort da: Ist das schon im Bild? Oder passiert da was - noch nebenher?^^
Daher Präsens. Ist eindeutig. Damit jeder weiß - WAS ist im Stück und was nicht.
Und im Expose:
John trinkt einen Kaffee (('obwohl er vermutete, dass Jane nur Tee hat') - in dem Fall könnte es eine Motivation sein, um noch mal die Wichtigkeit des Kaffeetrinkens zu betonen).
Es hat nen logischen kommunikativen Sinn im Präsens alles zu schreiben, was aufgeführt werden muss.
Weil ansonsten sorgt das für Verwirrung.
Romeo liebte Julia. (Wieso denn jetzt nicht mehr? Was ist passiert?)
Romeo
Ich liebe dich, Julia.
(Jetzt doch wieder. Ist aber sehr unentschlossen der Typ).^^
Julia
Ich dich auch, Romeo.
(Ah, sie hat das noch nicht migekriegt. - Gleich kommt die böse Überraschung.)
Und so lebten beide glücklich, bis in alle Tage.
(Hä? o.Ô Ich hab ne Menge Fragen jetzt.^^) - Präsens ist das eindeutiger. Gerade wenn es eine Vorgeschichte gibt (also auch im Expose) die das Setting beschreibt:
Es herrscht Krieg in der Galaxie, die Rebellen haben die Pläne des Todessterns gestohlen...
Prinzessin Leia flüchtet in der Tantive IV vor einem Sternenzerstörer. - Piuu-Piuu - Piuu-Piuu- Bumm.
Ist eindeutig.