Es ist ein bißchen "Raider heißt jetzt Twix, sonst ändert sich nix!". (wie
@Ellerbrok schon sagte)
Bloß weil die "Pflicht" ein [intern] für interne Produktionen zu haben wegfällt, geht jetzt nicht gleich das Abendland unter. Wer "nur" auf geprüfte ([intern] oder geprüft oder geknuddelt) Sprechende setzen möchte, dem steht die neue Regelung NICHT im Wege.
Wer auch neuen Talenten eine Chance geben möchte, der kann nun auch auf ein [internes] Hörspiel solche Sprechende besetzen. Was ich als Bereicherung sehe.
Nun sind wir gerade in einer Transistionsphase: Es gibt das bisherigen [intern] nicht mehr und das neue "Geprüft" ist noch nicht fertig definiert und verkündet. (dazu weiter unten mehr)
Auch wenn wir uns vor der Vergabe des [intern] viel Mühe gegeben und den ein oder anderen Aufwand gemacht haben, so ist auch das leider keine Garantie für tontechnisch immer einwandfreie Aufnahmen gewesen.
Wie hinlänglich bekannt, ist es zuweilen die ein oder andere Kleinigkeit, die dabei den Ausschlag gab, wie zwei Zentimeter am Mikrofon vorbeisprechen, ein Handtuch (oder auch drei) auf den Tisch legen ... und erst dann gab es das [intern]. Es waren die Kleinigkeiten, die häufig den Ausschlag gaben!
Die große Mehrheit der Forumsmitglieder sind sehr engagierte und passionierte Hobbyisten im allerbesten Sinne des Wortes!
Sprich, einige sind in der etwas misslichen Lage ihr "Studio" (aka Wäschestativ-Studio) nicht permanent aufgebaut stehen lassen zu können!
Wenn dann eine Rolle "reinkommt", begeben sie sich sofort und engagiert ans Werk. Da wird alles wieder zusammengetragen und das "Studio" wieder aufgebaut. Engagiert werden die Aufnahmen gemacht und abgeliefert. Und dann kommt das, was einige hier dann (zu Recht) als nicht hinreichende Qualität bemängeln.
Und nun? - Was tun?
Wir sollten uns alle hin und wieder vor Augen führen, dass hier Hobby gemacht wird. Mit Anspruch, natürlich, aber immer noch Hobby!
Ich fände es gut, wenn in dem neuen "geprüften Qualität" auch einen Punkt gäbe, "Wie stelle ich diese geprüfte Qualität wieder her, wenn ich mein Studio zwischendurch abbauen muss?"
Es ist eben
nicht einfach nur ein paar Decken, ein Federbett, Mikro aufstellen und auf Aufnahme drücken.
Das entspricht NICHT der Realität!
Und es ist nicht nur einmal vorgekommen, dass es massive Rückschritte im Laufe des [intern] Prozesses gab, weil zwischendurch das Studio abgebaut werden musste, weil der Esstisch für seinen eigentlichen Zweck verwendet wurde.
Es ist auch mit einem neuen "Qualitäts-Siegel" nicht machbar eine immer gleichbleibende und hohe Qualität sicher zu stellen. Das ist fern ab der Realität. Wenn Ihr das sucht, braucht Ihr PROFIS!
So kam es häufig vor, dass die [intern] Aspirant*innen sich manchmal an den Kopf gefasst und mir den virtuellen Vogel gezeigt haben, nach dem Motto, der Spirit328 übertreibt. Nein! Tut er nicht.
Es hat in fast allen diesen Fällen damit zu tun gehabt, dass diese Aspirant*innen einfach noch nicht über die Wahrnehmungserfahrung verfügen, die notwendig ist, um diese (zugegeben) feinen Unterschiede zu hören, bzw. wahrzunehmen.
Ich habe es fast immer empfohlen, dass sich diese Mitglieder ihre ersten Versuche und das "Endergebnis" im A/B Vergleich mal intensiv anhören. Das schult das Gehör und wenn man einmal den Unterschied bewusst wahrgenommen hat, wird das Gehör das NIE wieder verlernen!
Dann sind diese Leute auch in der Lage etwaige Problemchen in ihren Takes SELBER wahrzunehmen und können dann von sich aus an Verbesserungen arbeiten oder sich ein paar Tips bei den Fledermäusen holen. Und ich habe hin und wieder [interne] gehabt, die sich noch mal so ein "Coaching" bei mir geholt haben, weil sie gemerkt haben, DASS sich etwas verändert hat, aber nicht sicher waren WAS. Habe ich immer gerne gemacht!
Genau hier trennt sich dann aus meiner Sicht ein bißchen die Spreu vom Weizen. Es macht einen Unterschied, ob ich "nur" einmal über eine 2,26 m hoch liegende Latte springen kann oder mehrmals.
In eigentlich jedem [intern] Prozess kann man nachlesen, dass es in den aller wenigsten Fällen auf Anhieb geklappt hat. Häufig war es ein mehrstufiges Heranarbeiten an das individuelle "Optimum".
Das dieses "Optimum" nur in den seltensten Fällen zu einer Qualität geführt hat, die selbst Profi-Studios in Staunen versetzen, liegt in der Natur der Sache. - Wir machen hier Hobby.
Deswegen gibt es leider diese Unterschiede bei den [intern] Aufnahmen für eine Produktion.
Jetzt stellt Euch nur für ein paar Sekunden mal den Frust vor, wenn wir alle [internen] auf dasselbe Niveau und Klangbild getrimmt hätten. Dann wären es vielleicht 10 oder maximal 20 [Interne]. Der Rest hätte sich entweder frustriert abgewendet oder hätte das Forum verlassen!
Wir haben hier ein hohes Qualitätsniveau (nicht nur tontechnisch) und es war viel Arbeit es zu etablieren und es zu halten. Ist es noch!
Damit wir alle zu einer guten Lösung kommen können, wäre es sicherlich hilfreich, wenn wir im besten Sinne einer "Community" genau diese Vielfalt zu unserer aller Vorteil nutzen.
Sie dafür zu nutzen, die Kriterien für ein neues "Qualitäts-Siegel" eben GEMEINSAM zu diskutieren und zu definieren.
Vielleicht hilft es uns allen, wenn wir dabei folgenden Ansatz verwenden:
"Ich als Sprecher möchte gerne ...."
"Ich als Cutter benötige ...."
"Ich als Produzent brauche ...."
"Ich als Autor hätte gerne ...."
usw. usw.
So schaffen wir es uns gegenseitig verständlich zu machen, wer was braucht und am besten sogar verstehen warum.
Denn vielfach wird es so sein, dass die eine "Rolle" (z.B.: Sprecher) sagt: "Eh, ist kein Problem für mich, wenn ich meine fertigen Takes als einzelne WAV Dateien auf den Server hochlade", denn damit liefert er der Cutterin die Dateien so, wie sie sie am besten verarbeiten kann. (
Achtung! Das ist nur ein BEISPIEL!!!!)
Wenn er das aber nicht weiß, liefert er alle Takes in einer großen WAV Datei und die Cutterin ist genervt.
Man kann es nie allen recht machen! Aber wir können uns sicherlich auf ein Vorgehen verständigen, dass möglichst viele Aspekte und Herausforderungen abdeckt und löst.
Und welcher Produzent welche Sprechenden besetzt ist davon doch völlig unabhängig. Und dass es zuweilen notwendig ist, sich auf einen Projekt-spezifischen-Standard zu verständigen ist für mich leicht nachvollziehbar.
NATÜRLICH kann man alles komplett anders machen! Warum denn nicht? Und vielleicht führt das sogar dazu, dass der "Standard" verändert bzw. weiter verbessert wird. Warum denn nicht? Hier ist doch nichts in Stein gemeißelt!
Deswegen würde ich vorschlagen, dass wir einen neuen Thread aufmachen, wo jede und jeder seine Anforderungen, Ideen, Wünsche und Vorschläge reinstellt.
1. Regel: Alle Beiträge als "Ich als <Funktion in einem Hörspiel> benötige/brauche/schlage vor/könnte mir vorstellen/ .... " und wenn möglich eine kurze Erklärung, warum dieser Vorschlag gemacht wird (bessere Verständlichkeit für alle!)
2. Regel: Diskussionen werden in einem anderen Thread geführt. Das erhöht die Übersichtlichkeit dieses Threads
3. Regel: Dieser Thread ist für
A L L E Mitglieder offen. Wirklich
A L L E !
Es gibt keinen Vorschlag oder Idee, die doof ist oder die frau/man zurückhalten sollte, bloß weil frau/man noch nicht so lange dabei ist.
A L L E meint:
A L L E!
Auf Basis der so gesammelten Vorschläge und Ideen wird dann itterativ der neue Kriterien-Katalog definiert und kann so von allen akzeptiert und getragen werden.
Das sollte doch funktionieren, oder?