Poldi

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Wickie und die starken Männer - 1. Die Stadt der Tyrannen -1-

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Erster Eindruck: Der cleverste der Wickinger

Wickie, sein Vater Halvar und die Mannschaft des Wikingerschiffes wollen von nun an friedlichen Tauschhandel bertreiben. Auf ihrer Fahrt landen sie in einer merkwürdigen Stadt, die durch einen Fluss geteilt ist. Auf der einen Seite sind die Leute bettelarm, auf der anderen leben sie in größtem Luxus. Günther von Münster, ein bekannter Dichter, erklärt ihnen, wie es dazu gekommen ist...

"Wickie und die starken Männer" ist als Zeichentrickserie aus den 70er Jahren bis heute präsent und erfreut Generationen von Kindern. Durch die Realverfilmung des Stoffes sind die Abenteuer der Wikinger wieder in aller Munde. Grund genug, ihm eine eigene Hörspielserie zu widmen, das dachte sich das neue Studio100 und hat gleich vier Folgen produziert und startet mit dem Zweiteiler "Stadt der Tyrannen". Anfangs werden die Wikinger ausführlich vorgestellt, längere Zeit ist eine Szene auf See ohne große Handlung zu hören. Das ist wichtig für das Verständnis und sicherlich auch unterhaltsam, nimmt aber viel Tempo aus dem Hörspiel und lässt es recht langgezogen wirken. Denn auch nach der Ankunft in der seltsamen Stadt geht es mit dem verwirrten Dichter Günther von Münster humorig weiter, aber hier hören wir lediglich Beschreibungen der Umstände und kaum Handlung. Doch gerade bei einer Abenteuergeschichte, wie Wickie sie nun einmal ist, wäre dies wünschenswert gewesen. Doch die liebevolle Beschreibung der Charaktere kann einiges wieder wett machen, sei es der miesepetrige Tjure, der vergessliche Günther von Münster oder der clevere, aber ängstliche Wickie selbst. Eine typische erste Folge, die vor allem der Charaktervorstellung dient und dabei etwas die Geschichte vernachlässigt. Trotzdem unterhaltsam.

Gerade bei einer Geschichte, die für viele Kindheitserinnerungen beinhalten, ist die Wahl der Sprecher äußerst wichtig, schließlich sollen zwar etwas eigenes entwickeln, dabei aber nicht allzu sehr von den bekannten Stimmen der TV-Serie abweichen. Studio100 hat dies gut gelöst: Wickie wird von Andi Wittmann gesprochen, der die Charakterzüge der Hauptfigur gut darstellt und ziemlich pfiffig klingt. Tjure, der Störenfried auf dem Wikingerschiff, wird von Karlo Hackenberger sehr streitlustig und griesgrämig gesprochen, was eine zusätzliche humorige Komponentemit einbringt. Halvar, der Häuptling der Wickingerbande, wird von Jürgen Kluckert gesprochen, der ein wenig zu niedlich für diese Rolle zu sprechen scheint. Andere Sprecher sind Tetje Mierendorf, Rainer Fritzsche und Peter Groeger.

Die akkustische Gestaltung wird dem Anspruch eines Kinderhörspieles gerecht. Hier wird kaum Musik eingesetzt, die Atmosphäre wird lediglich aus einigen Geräuschen gezogen, die sinnvoll eingesetzt sind. Als Titelsong hören wir den bekannten Song aus der Zeichentrickserie, den wohl jeder mitsingen kann.

Auch das Covermotiv orientiert sich an den bekannten Figuren der Serie, allerdings ist der Stil doch etwas anders und wirkt unsauberer. Leider versprüht es auch nicht den Charme der Vorlage und ist zu schlicht. Schön ist, dass auf der Rückseite noch ein Eindruck aller Wikinger gegeben wird, die dort noch einmal abgebildet wurden.

Fazit: Tolle Charakterisierung der Wikinger, wenig Handlung. Trotzdem weckt das Hörspiel viele schöne Kindheitserinnerungen.

VÖ: 18. September 2009
Label: Studio100
Bestellnummer: 5414233123316
 
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