Da mein Eingengstext doch recht diffus war und scheinbar doch ein Paar Leute interesse haben, versuche ich mal, mögliche Ziele oder Vorgehensweisen runterzschreiben:
1) Text + sprechen
- Einfach gemeinsam lesen
Das macht schlicht und einfach Spaß und nebenbei lernt man Dialoge. Man bekommt dadurch Feingefühl für Timing und all diesen Kleinkram, der Dialoge ausmacht. Ich halte dieses Feingefühl für elementar wichtig um Aufnahmen fürs X-en zu machen. Betonung wäre auch noch zu nennen
- Rollenarbeit
Man macht beschäftigt sich mit der Rolle die man übernimmt, bespricht das vielleicht in der Runde. Was für ein Typ ist das, der ich sein soll? was macht der, wie sieht der aus, was interessiert ihn?
- Improvisation
Häufig fange ich während irgend welcher Aufnahmen an den Text zu verändern, denn beim Probieren und spätestens beim Aufnehmen kommen mir immer wieder kleine Ideen, wie man den Text etwas oder etwas mehr verändern könnte, weil es z.B. flüssiger wird, besser zur Person paßt oder schlicht und einfach glaubhafter von mir rübergebracht werden kann.
Das alles kann man wunderbar gemeinsam machen, eben im direkten Dialog. es kann einen "Spielleiter" geben, der dann halt immer wieder reingrätscht und kritisiert, oder es sagt einfach jeder, was ihm auffällt.
2) Regie üben
Möchte jemand mal Regie üben? Dafür wäre das auch eine Gelegenheit. Derjenige kann für sich z.B. die Rollen sehr fein runterdefinieren und dann versuchen, das mit den Sprechern umzusetzen. Oder er hat eine bestimmte Vorstellung, wie das jeweils inszeniert / umgesetzt werden könnte - das könnte hier ausprobiert werden.
3) Rohmaterial für Shorties
wir haben soooo viele tolle Shorties und Geschichten im HT rumzuliegen, die vollkommen unberechtigt eine dicke Staubschicht angesammelt haben. Leider gibts teilweise nur für wenige Rohmaterial zum Schnippeln üben. jemand, der das gerne üben würde und noch dazu neu im HT ist, traut sich vielleicht nicht, einen Aufruf zu starten. So kann man das Rohmaterial herunterladen, und falls es nichts wird, ist es auch egal.
4) Kleine Hörspielproduktion
Man könnte dann aus der Gruppe heraus auch gemeinsam ein Hörspiel produzieren, so mit alles und scharrrf.
Das alles ist nicht neu und wir hatten das auch schon mal. Früher oder später wurde es dann immer wieder ruhig um solche Grüppchen. Ich würde daher dringend empfehlen, das ganz ohne großen Zwang aufzuziehen, also nicht regelmäßig jede Woche am Mittwoch von 19:00 - 22:00 und das auf unbegrenzte Zeit. Das wird früher oder später scheitern. Im Gegensatz zu z.B. einem Verein haben wir nämlich ein nicht zu unterschätzendes Problem: Wir treffen uns nicht räumlich, ratschen nicht unbedingt miteinander privat und gehen hinterher nicht zusammen einen trinken.
Ich persönlich mag eine Art "blockweises" arbeiten, also man setzt z.B. 5 Termine an, trifft sich recht dicht hintereinander, vielleicht zwei, drei mal die Woche, und dann ist das auch ausdrücklich beendet. Dann kann man erstmal pausieren. Oder eine neue Gruppe findet sich zusammen und geht wieder ein Thema an. So entfällt allzu doller Zwang. Und meiner Erfahrung nach neigen Projekte ohne ausdrückliches Ende dazu, sich früher oder später tot zu laufen.
Bei so einer unbegrenzt laufenden Gruppe könnte es auch schwierig werden für Neueinsteiger. Wenn die Übungsgruppen dagegen jedes mal neu zusammenfinden und dann für den Arbeitsblock so bleiben, tun sich vielleicht Neulinge leichter, weil die dann eben von Anfang bis Ende dabei sind.
Es muß nicht alles wirklich gemacht werden, was ich oben geschrieben habe, meistens werden es wahrscheinlich einfache Experimentier- und Übungsrunden. Aber auch die wären schon viel wert.
Sooo, das war der Versuch, meine wirren Gedanken dazu zu sortieren. Ich hoffe, daß mein Geschreibsel halbwegs verständlich ist.