Poldi
Mitglied
- #1
Themenstarter/in
Wallanders erster Fall - Ein Wallander-Hörspiel
Erster Eindruck: Es war einmal...
Kurt Wallander, Anfang zwanzig und kurz vor seiner Beförderung, die ihm vom tristen Alltag eines Streifenpolizisten erlösen soll, findet seinen Nachbarn tot in dessen Wohnung, erschossen mit der Waffe, die er selbst noch in der Hand hält. Für alle ist klar, dass es ein Selbstmord war - nur für Wallander nicht, der auf eigene Faust Ermittlungen anstellt...
Wie war eigentlich Kurt Wallanders Leben vor seinem Job als Kommissar bei der schwedischen Polizei? Wer sich diese und andere Fragen rund um Henning Mankells Kultfigur Kurt Wallander gestellt hat, ist mit dem Hörspiel "Wallanders erster Fall" bestens bedient. Christian Hagitte und Simon Berteling erzählen in etwa einer Stunde Laufzeit eine Geschichte, die uns einen jungen, noch recht unverbrauchten und nach mehr strebenden Wallander zeigt. Dieser neue Aspekt aus dem Leben des späteren Ermittlers komplettiert die Figur, immer tiefer dringt man in seine Lebensgeschichte und kann spätere Entwicklungen besser nachvollziehen. Auch der Fall an sich ist spannend wie immer, nur vielleicht etwas simpler aufgebaut als die späteren Romane. Nicht ganz so verzwickte Zusammenhänge, nicht allzu viele falsche Fährten auf dem Weg zur Auflösung. Trotzdem ein guter und interessanter Krminalfall, der sich zum Ende hin zu steigern weiß. Begeisterte Hörer der anderen Wallander-Vertonungen können beruhigt zugreifen und sich an der "jüngeren" Version erfreuen, Neueinsteigern würde ich jedoch zu einem anderen Fall raten.
Andreas Bisowski ist als Kurt Wallander zu hören und zeichnet den Weg zum eigensinnigen und zurückgezogenen Kommissar gut ab, indem er in Ansätzen genau diese Themen aufgreift. Hörspiellegende Jürgen Thormann spricht Hemberg, Wallanders Vorgesetzten, und kann seinen ganz eigenen Klang mit dem Charakter verschmelzen und gibt wie immer eine gute Darstellung ab. Die unverkennbare Stimme von Yara Blümel ist auch hier wieder in kleines Highlight. Weitere Sprecher sind unter anderem Luise Lunow, Jürgen Wolters und Peter Groeger.
Wie immer sehr gut in Szene gesetzt wird bei Christian Hagitte und Simon Berteling die Musik. Nicht eindeutig im Vordergrund nimmt sie gerade so viel Einfluss auf die Handlung, dass eine merkliche Spannungssteigerung spürbar ist. Keine unnötige Effekthascherei, sondern Konzentration auf Sprecher und Dialogen. Und das steht dem Hörspiel äußerst gut.
Auf einem dem Cover eines Kriminalhörspiels ein simples, blutbeschmiertes Messer zu präsentieren, ist ebenso einfach wie genial. Besonders vor dem rein-schwarzen Hintergrund verfehlt das Motiv seine Wirkung nicht. Wie alle CDs der Neuauflagen der Wallander-Krimis ist auch hier die Aufmachung nicht sonderlich aufwändig, aber vollkommen ausreichend.
Fazit: Interessant, diesen jungen Wallander zu erleben. Der Fall ist zwar etwas schlichter angelegt, aber immer noch sehr hörenswert.
VÖ: Mai 2010
Label: Der Hörverlag
Bestellnummer: 978-3-86717-604-0
Erster Eindruck: Es war einmal...
Kurt Wallander, Anfang zwanzig und kurz vor seiner Beförderung, die ihm vom tristen Alltag eines Streifenpolizisten erlösen soll, findet seinen Nachbarn tot in dessen Wohnung, erschossen mit der Waffe, die er selbst noch in der Hand hält. Für alle ist klar, dass es ein Selbstmord war - nur für Wallander nicht, der auf eigene Faust Ermittlungen anstellt...
Wie war eigentlich Kurt Wallanders Leben vor seinem Job als Kommissar bei der schwedischen Polizei? Wer sich diese und andere Fragen rund um Henning Mankells Kultfigur Kurt Wallander gestellt hat, ist mit dem Hörspiel "Wallanders erster Fall" bestens bedient. Christian Hagitte und Simon Berteling erzählen in etwa einer Stunde Laufzeit eine Geschichte, die uns einen jungen, noch recht unverbrauchten und nach mehr strebenden Wallander zeigt. Dieser neue Aspekt aus dem Leben des späteren Ermittlers komplettiert die Figur, immer tiefer dringt man in seine Lebensgeschichte und kann spätere Entwicklungen besser nachvollziehen. Auch der Fall an sich ist spannend wie immer, nur vielleicht etwas simpler aufgebaut als die späteren Romane. Nicht ganz so verzwickte Zusammenhänge, nicht allzu viele falsche Fährten auf dem Weg zur Auflösung. Trotzdem ein guter und interessanter Krminalfall, der sich zum Ende hin zu steigern weiß. Begeisterte Hörer der anderen Wallander-Vertonungen können beruhigt zugreifen und sich an der "jüngeren" Version erfreuen, Neueinsteigern würde ich jedoch zu einem anderen Fall raten.
Andreas Bisowski ist als Kurt Wallander zu hören und zeichnet den Weg zum eigensinnigen und zurückgezogenen Kommissar gut ab, indem er in Ansätzen genau diese Themen aufgreift. Hörspiellegende Jürgen Thormann spricht Hemberg, Wallanders Vorgesetzten, und kann seinen ganz eigenen Klang mit dem Charakter verschmelzen und gibt wie immer eine gute Darstellung ab. Die unverkennbare Stimme von Yara Blümel ist auch hier wieder in kleines Highlight. Weitere Sprecher sind unter anderem Luise Lunow, Jürgen Wolters und Peter Groeger.
Wie immer sehr gut in Szene gesetzt wird bei Christian Hagitte und Simon Berteling die Musik. Nicht eindeutig im Vordergrund nimmt sie gerade so viel Einfluss auf die Handlung, dass eine merkliche Spannungssteigerung spürbar ist. Keine unnötige Effekthascherei, sondern Konzentration auf Sprecher und Dialogen. Und das steht dem Hörspiel äußerst gut.
Auf einem dem Cover eines Kriminalhörspiels ein simples, blutbeschmiertes Messer zu präsentieren, ist ebenso einfach wie genial. Besonders vor dem rein-schwarzen Hintergrund verfehlt das Motiv seine Wirkung nicht. Wie alle CDs der Neuauflagen der Wallander-Krimis ist auch hier die Aufmachung nicht sonderlich aufwändig, aber vollkommen ausreichend.
Fazit: Interessant, diesen jungen Wallander zu erleben. Der Fall ist zwar etwas schlichter angelegt, aber immer noch sehr hörenswert.
VÖ: Mai 2010
Label: Der Hörverlag
Bestellnummer: 978-3-86717-604-0