Poldi

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Traumwandler – 4. Muster

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Erster Eindruck: Ein Papyrus und zwei Götter…

Jonathan Drake versucht weiterhin sich vor der geheimnisvollen roten Frau zu verstecken, die ihn langsam in den Wahnsinn treibt. Doch auch die Unterkunft bei seinen Eltern beschwört neues Unheil herauf. Währenddessen erfährt Tim Carter von Dr. Seward von einem geheimnisvollen Papyrus aus dem alten Ägypten, das neben zwei Göttern noch eine dritte Figur zeigt, die ihm zumindest aus Beschreibungen bekannt ist…

Nachdem sie sechsteilige Serie „Traumwandler“ eine lange Pause nach Folge drei eingelegt hat, dürfte der Einstieg in Nummer vier der Reihe recht schwer fallen – denn auch eine Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse wurde verzichtet. So dauert es ein wenig, bis man sich wieder der Stimmung hingeben und auch der Story wieder voll folgen kann, doch nach einigen Minuten ist dies bereits geschehen. Das liegt zum einen daran, dass die Atmosphäre in diesem Teil sehr dicht ist und den Hörer sofort gefangen nimmt – insbesondere liegt es aber an der Geschichte, die einem dem Geheimnis der Traumwandler ein gewaltiges Stück näher bringt. Das oben bereits erwähnte Papyrus wird dabei zum Kernstück, doch auch etliche weitere Informationen über die dämonischen Gestalten werden geliefert. Das gefällt sehr, da man nicht mehr im Dunkeln herumstochert und trotzdem noch viele Fragen offen sind, sodass es weiterhin spannend bleibt. Der Verlauf der Geschichte ist geprägt von vielen Szenenwechseln und schnellen Schnitten, es geht temporeich und dynamisch zu. Dabei steht gerade in der zweiten Hälfte Jonathan Drake eher im Hintergrund, das Geschehen schwenkt auf seinen besten Freund Tim Carter und die immer noch rätselhafte Betty Cross um. Auch die beiden können die Handlung tragen und mit düsterer Stimmung füllen. Es gibt einige heftige Szenen, die prägend für die weitere Entwicklung der Charaktere sein werden, zum Beispiel in Jonathans Elternhaus, aber eben auch genügend Fortlauf der Geschichte, um eine spannende Stunde zu garantieren. Traumwandler meldet sich mit einem Ruck zurück, die vorliegende Folge ist bisher der beste Teil der Serie.

Jens Wesenmann spricht hier wieder den Jonathan Drake und kann mit seiner markanten Stimme gut das Gehetzte und Verängstigte, aber auch Starke und Kämpferische einfangen. Die immer noch geheimnisvolle Betty Cross wird Julia Casper gesprochen, ihre helle und klare Stimme passt wunderbar zu dem Charakter, zudem kann sie durch ihr Spiel etwas sehr undurchsichtiges und damit spannendes schaffen. Al Jonathans Mutter ist Anja Topf zu hören, die in einer ganz bestimmten Szene richtig auffahren kann und hier eine sehr gute Leistung abliefert. Weitere Sprecher sind Erik Schäffler, Antje Roosch und Michael Grimm.

In Sachen Akustik schwimmt Traumwandler auf der Welle der opulent ausgestatteten Hörspiele mit und kann auch durch eine dichte Atmosphäre punkten. Die Musikstücke gehen ineinander über und schaffen so eine hintergründige, aber stets den Hörer beeinflussende Atmosphäre. Nur manche der Melodien wirken ein wenig unbeholfen und scheinen nicht so recht in das Hörspiel zu passen, insgesamt aber eine durchaus gelungene Leistung.

Auf dem Cover wird die Szene gezeigt, die auch auf dem Papyrus zu sehen ist – was dem Hörspiel in diesem Moment etwas an Überraschung nimmt. Die schattenhaften Umrisse der ägyptischen Götter und die omnipräsente rote Traumwandlerin sind aber ein gutes Motiv, das durch den umgekehrten Stern, den schlichten Hintergrund und der ausstrahlenden Düsternis recht ansprechend wirkt. Auch die restliche Gestaltung kann sich sehen lassen.

Fazit: Hier nimmt die Geschichte um die Traumwandler mal so richtig Fahrt auf, da viele Geheimnisse geklärt werden und auch die Charaktere starke Wandlungen durchmachen. Sehr hörenswert!

VÖ: 30.März 2012
Label: iListen
Bestellnummer: 978-3-9430-5616-7
 
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