Poldi

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TKKG – 190. Der eiskalte Clown

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Erster Eindruck: Erpresser hat TKKG im Griff

Tim besucht Gaby und ihre Eltern zum Abendessen, als plötzlich in den Laden von Gabys Mutter eingebrochen wird. Die Aufregung ist groß, obwohl nichts gestohlen wird. Doch als Gaby wieder in ihr Zimmer kommt, fehlt ihr Tagebuch. Kurz darauf werden peinliche Passagen daraus im Internet veröffentlicht, Gaby wird zum Gespött der Schule. Und die Forderungen des Diebs sind heftig...

TKKG kennen sich schon ewig, und auch Gabys Eltern wurden von Anfang an mit in die Handlung einbezogen. Merkwürdig nur, dass es bei der Eröffnungsszene wirkt, als würden sich Tim und Gabys Eltern kaum kennen, so unbeholfen ist das Verhalten der Charaktere. Und auch im weiteren Verlauf der Handlung verhalten sich die Figuren nicht so, wie man es von ihnen kennt: Gaby ist ungewohnt zickig und terrorisiert ihre Kollegen von TKKG regelrecht, Tim ist von mutigen Haudegen zum zurückhaltenden Sprücheklopfer geworden. Dabei ist der Einstieg in die Handlung gar nicht so schlecht gelungen, das Thema des Cybermobbings ist gut dargestellt (auch wenn die veröffentlichten Passagen aus dem Tagebuch so fürchterlich peinlich gar nicht sind), und auch die Verlagerung der Geschichte in die Ugebung der Schule erinnert an gute alte Zeiten. Doch danach entwickelt sich die Geschichte recht merkwürdig und bringt zu viele Themen mit ein, die sich nicht so recht miteinander vertragen wollen. Immer wieder muten einzelne Szenen komisch an, sodass der Gesamteindruck deutlich getrübt wird. Schade, denn reduzierter hätte die Folge durchaus gut funktionieren können.

Rhea Harder bringt Gaby wieder mit viel Energie und Schwung herüber, neigt bei den zickigen Szenen des tierlieben Mädchens aber etwas zur Übertreibung. Gefreut habe ich mich über Renate Pichler-Grimm als ihre Mutter Margot, die mit ihrer sehr weichen und warmherzigen Stimme eine angenehme Atmosphäre schaffen kann. Julia Fölster hat als Sabine zwar keine allzu große Rolle, kann diese aber sehr gut herüberbringen. Weitere Sprecher sind Tim Kreuer, Jona Mues und Stephan Benson.

Musikalisch ist das Hörspiel durchaus rund und stimmig umgesetzt worden, wobei wieder auf das Archiv des Labels zurückgegriffen wurde. Die ausgewählten Melodien passen aber gut zu den verschiedenen Stimmungen der Handlung und gestalten besonders die Szenenwechsel angenehm. Wie immer wurden auch zahlreiche Geräusche eingebaut, die die Szenerie lebendiger machen.

Natürlich ist der eiskalte Clown, der als Titelfigur dieser Folge fungiert, auch auf dem Cover abgebildet. Mit dem roten Haarkranz und dem zum breiten Grinsen verzogenen Mund erinnert er stark an den Clown aus der Stephen-King-Verfilmung „Es“ und wirkt recht unheimlich. Gaby steht einige Meter weiter weg und schaut ihn erschrocken an, der Rest der Bande ist auf diesem Cover nicht zu sehen.

Fazit: Hier fallen die ungewohnten Verhaltensweisen der Charaktere und die Vielzahl an angesprochenen Themen negativ auf, dabei sind viele passende Ansätze erkennbar, ab und an kann auch Spannung aufkommen. Insgesamt scheint die Handlung aber nicht ganz in die Serie zu passen und konnte mich nicht so recht überzeugen.

VÖ: 13.Februar 2015
Label: Europa
Bestellnummer: 888750377425
 
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