Poldi
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The Border – 3. Der Ungebetene
Erster Eindruck: Radioreportage außer Kontrolle
Ein junger Reporter erstellt eine Radio-Reportage zum Thema Geister und Horror. Neben einer Passantenbefragung interviewt er dafür auch einen Professor, der sich mit dem Übernatürlichem beschäftigt. Doch der zuständige Redakteur ist alles andere als begeistert und lehnt es schlichtweg ab, das aufgenommene Material zu senden. Doch von seinem Schaffen überzeugt wendet er sich erneut an den Professor und bittet ihn um Hilfe – um recht ungewöhnliche Hilfe...
Mit „The Border“ hat sich Hörspielmacher Oliver Döhring eine Spielwiese geschaffen, auf der er sich im Horrorgenre ordentlich austoben kann. Als Reihe mit immer neuen Geschichten und Protagonisten konzipiert waren schon die ersten beiden Teile voneinander recht unterschiedlich, mit „Der Ungebetene“ begibt sich Döring aber in eine völlig neue Richtung. Es handelt sich um kein klassisches Hörspiel, sondern um die fiktiven Aufnahmen des jungen Reporters, die schnipselartig aneinandergereiht sind – einige Sequenzen dauern weniger als 10 Sekunden. Dabei wird nicht nur die eigentliche Geschichte erzählt, sondern eben auch Teile aus der Reportage und seiner weiteren Arbeit eingebaut. Da gibt es Gespräche mit seinem Redakteur, seiner Freundin, einem unheimlichen Mann auf einer einsamen Parkbank, da sind aber auch nur Selbstgespräche in einer gruseligen Nacht zu hören. Trotzdem wird konsequent die Handlung weiterentwickelt, die an sich nicht sonderlich Aufsehen erregend ist, durch die ungewöhnliche Inszenierung aber sehr gut zur Geltung kommt. Sehr düster, unglaublich spannend und packend wird es dabei, man wird tief in die Welt der dunklen Magie hereingezogen und weiß später selbst kaum zwischen Wahn und Realität zu unterscheiden. Auch das packende Finale ist bestens umgesetzt worden und jagt zumindest mit den einen oder anderen Gänsehautschauer über den Rücken. Feinsinnige Verknüpfungen, packende Szenen, leiser Grusel und krasse Actionelemente – ein absolut gelungenes, experimentierfreudiges Hörspiel.
Sebastian Rüger übernimmt hier die Hauptrolle und damit den weitaus größten Teil der Handlung. Bisher ist er mit in keinem Hörspiel aufgefallen, hier liefert er dennoch eine sehr professionelle und saubere Leistung ab. Mit seiner sehr variablen Stimme kann er die verschiedenen Gefühlslagen des engagierten Reporters sehr gut einfangen und sorgt immer wieder für unheimliche und gruselige Momente. Besonders die aufkommende Panik bei Nacht und die totale Verängstigung gegen Ende sind sehr eindringlich und emotional gespielt. Unterstützt wird er dabei unter anderem von Marco Göllner, Axel Siefer und Michael-Che Koch.
Da es sich hier nur um real wirkende Aufzeichnungen handelt, wurde auf den Einsatz von Musik komplett verzichtet. Dafür wurden umso mehr Geräusche eingebaut, mal dezent als Hintergundgestaltung, mal sehr offensiv und sehr, sehr laut als Schockeffekt. Das hinterlässt einen sehr realistischen Eindruck und steigert die unheimliche Stimmung immer weiter. Auch auf kleine Details wie das Knacken eines Mikrofons beim Ausschalten oder unterschiedliche Lautstärken der Sprecher wurde geachtet. Die kleinen gesprochenen Anmerkungen, zu welcher Zeit welches Tondokument entstanden ist, helfen bei der Orientierung in der zeitlichen Kontinuität.
In weiß leuchtender Schrift, die einzelnen Letter zerbrochen, prangt der Serientitel im oberen Drittel des Cover, während sind unten eine düstere Szenerie ausbreitet. Das vor Angst verzerrte Gesicht des jungen Mannes, der sich die Finger tief in die verwundete Stirn gräbt, fängt die Stimmung des Hörspiels gut ein. Schade ist, dass in dem kleinen Booklet die Sprecher nicht den jeweiligen Rollen zugeordnet sind – wenigstens bei den wichtigsten Charakteren hätte ich dies eigentlich erwartet.
Fazit: Oliver Döring präsentiert eine sehr düstere und packende Geschichte voller dunkler Magie, in dem die Bedrohung stetig wächst. Die ungewöhnliche Inszenierung in Form von real wirkenden Aufnahmen ist sehr gut gelungen und macht aus der Handlung etwas ganz besonderes, lässt sie sehr nahbar und realistisch wirken. Schockeffekte kommen dabei ebenso gut zur Geltung wie leiser Grusel.
VÖ: 22.Mai 2015
Label: Imaga
Bestellnummer: 978-3-941082-84-7
Erster Eindruck: Radioreportage außer Kontrolle
Ein junger Reporter erstellt eine Radio-Reportage zum Thema Geister und Horror. Neben einer Passantenbefragung interviewt er dafür auch einen Professor, der sich mit dem Übernatürlichem beschäftigt. Doch der zuständige Redakteur ist alles andere als begeistert und lehnt es schlichtweg ab, das aufgenommene Material zu senden. Doch von seinem Schaffen überzeugt wendet er sich erneut an den Professor und bittet ihn um Hilfe – um recht ungewöhnliche Hilfe...
Mit „The Border“ hat sich Hörspielmacher Oliver Döhring eine Spielwiese geschaffen, auf der er sich im Horrorgenre ordentlich austoben kann. Als Reihe mit immer neuen Geschichten und Protagonisten konzipiert waren schon die ersten beiden Teile voneinander recht unterschiedlich, mit „Der Ungebetene“ begibt sich Döring aber in eine völlig neue Richtung. Es handelt sich um kein klassisches Hörspiel, sondern um die fiktiven Aufnahmen des jungen Reporters, die schnipselartig aneinandergereiht sind – einige Sequenzen dauern weniger als 10 Sekunden. Dabei wird nicht nur die eigentliche Geschichte erzählt, sondern eben auch Teile aus der Reportage und seiner weiteren Arbeit eingebaut. Da gibt es Gespräche mit seinem Redakteur, seiner Freundin, einem unheimlichen Mann auf einer einsamen Parkbank, da sind aber auch nur Selbstgespräche in einer gruseligen Nacht zu hören. Trotzdem wird konsequent die Handlung weiterentwickelt, die an sich nicht sonderlich Aufsehen erregend ist, durch die ungewöhnliche Inszenierung aber sehr gut zur Geltung kommt. Sehr düster, unglaublich spannend und packend wird es dabei, man wird tief in die Welt der dunklen Magie hereingezogen und weiß später selbst kaum zwischen Wahn und Realität zu unterscheiden. Auch das packende Finale ist bestens umgesetzt worden und jagt zumindest mit den einen oder anderen Gänsehautschauer über den Rücken. Feinsinnige Verknüpfungen, packende Szenen, leiser Grusel und krasse Actionelemente – ein absolut gelungenes, experimentierfreudiges Hörspiel.
Sebastian Rüger übernimmt hier die Hauptrolle und damit den weitaus größten Teil der Handlung. Bisher ist er mit in keinem Hörspiel aufgefallen, hier liefert er dennoch eine sehr professionelle und saubere Leistung ab. Mit seiner sehr variablen Stimme kann er die verschiedenen Gefühlslagen des engagierten Reporters sehr gut einfangen und sorgt immer wieder für unheimliche und gruselige Momente. Besonders die aufkommende Panik bei Nacht und die totale Verängstigung gegen Ende sind sehr eindringlich und emotional gespielt. Unterstützt wird er dabei unter anderem von Marco Göllner, Axel Siefer und Michael-Che Koch.
Da es sich hier nur um real wirkende Aufzeichnungen handelt, wurde auf den Einsatz von Musik komplett verzichtet. Dafür wurden umso mehr Geräusche eingebaut, mal dezent als Hintergundgestaltung, mal sehr offensiv und sehr, sehr laut als Schockeffekt. Das hinterlässt einen sehr realistischen Eindruck und steigert die unheimliche Stimmung immer weiter. Auch auf kleine Details wie das Knacken eines Mikrofons beim Ausschalten oder unterschiedliche Lautstärken der Sprecher wurde geachtet. Die kleinen gesprochenen Anmerkungen, zu welcher Zeit welches Tondokument entstanden ist, helfen bei der Orientierung in der zeitlichen Kontinuität.
In weiß leuchtender Schrift, die einzelnen Letter zerbrochen, prangt der Serientitel im oberen Drittel des Cover, während sind unten eine düstere Szenerie ausbreitet. Das vor Angst verzerrte Gesicht des jungen Mannes, der sich die Finger tief in die verwundete Stirn gräbt, fängt die Stimmung des Hörspiels gut ein. Schade ist, dass in dem kleinen Booklet die Sprecher nicht den jeweiligen Rollen zugeordnet sind – wenigstens bei den wichtigsten Charakteren hätte ich dies eigentlich erwartet.
Fazit: Oliver Döring präsentiert eine sehr düstere und packende Geschichte voller dunkler Magie, in dem die Bedrohung stetig wächst. Die ungewöhnliche Inszenierung in Form von real wirkenden Aufnahmen ist sehr gut gelungen und macht aus der Handlung etwas ganz besonderes, lässt sie sehr nahbar und realistisch wirken. Schockeffekte kommen dabei ebenso gut zur Geltung wie leiser Grusel.
VÖ: 22.Mai 2015
Label: Imaga
Bestellnummer: 978-3-941082-84-7