Poldi
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The Border – 1. Der Weg in die Hölle
Erster Eindruck: Kurzgeschichte von Oliver Döring
Dr. Robert Quiller und Dr. Penelope Walker haben eine unterirdische Forschungsstation aufgebaut, in der die Zukunft der Nahrungsmittelbeschaffung liegen soll. Hier kann kostengünstig hervorragendes Fleisch produziert werden, die von der Außenwelt hermetisch abgeriegelten Probanden vertragen es sehr gut und wirken gesund. Nach dem lange laufenden Test sollen nun Malcolm Slade und Paul Evans eventuelle Fehler feststellen, doch sie sind vorerst über das Projekt schockiert…
Mit „The Border“ hat Oliver Döring, einer der Großmeister des modernen Hörspiels, nun eine neue Reihe geschaffen, in der in sich abgeschlossene Horror-Geschichten erzählt werden. Die Handlungen sind eigens für diese Reihe konzipiert worden, sodass sich Döring hier völlig austoben kann. „Der Weg in die Hölle“ ist der erste Teil und setzt die Messlatte gleich ziemlich hoch. Zu Beginn werden kurz die Charaktere vorgestellt, und schon bald darauf geht es in die unterirdische Forschungsstation, völlig in sich abgeschlossen und ohne Kontakt zur Außenwelt. So entsteht trotz der harmonischen Stimmung und den scheinbar glücklichen Menschen eine beklemmende Atmosphäre, die in der Beschreibung der Fleischproduktion ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht. Unweigerlich stellt sich der Hörer die Frage: Ist dies moralisch zu vertreten? Doch dies steht nicht im Vordergrund, bleibt aber als Frage im Hinterkopf. Denn schnell entwickelt sich eine dynamische Handlung mit ganz unterschiedlichen Themenansätzen und Situationen. Das ist vielleicht der kleine Schwachpunkt des Hörspiels, das im letzten Drittel etwas überladen wirkt. Die eingebauten Kurzinterviews mit den Bewohnern der Station, die Nachforschungen der beiden Besucher und der Verzicht auf einen Erzähler lassen hier ein sehr starkes Hörspiel entstehen. Immer weiter steigert sich die Handlung und wird zu einem wahren Sturm aus beklemmenden und bedrohlichen Situationen, das Ende wurde sehr offen gehalten, sodass der Hörer sich den weiteren Fortlauf selbst zusammenreimen kann. Ein sehr gelungener Start in die Reihe, die Lust auf weitere Geschichten macht.
Auch für diese Produktion hat Döring wieder eine illustre Sprecherrunde zusammengestellt, wobei die vier Stimmen der Hauptcharaktere deutlich im Vordergrund stehen und beispielsweise durch Joachim Kerzel, Sascha Rothermund, Luisa Wietzorek und Kim Hasper ausgeschmückt werden. Bernd Vollbrecht und Tobias Kluckert spielen als Malcolm Slade und Paul Evans sehr gut zusammen und können mit ihren markanten Stimmen den nötigen Nachdruck verleihen. Hans Bayer ist als Robert Quiller zu hören, mit seiner sehr betonten und intensiven Sprechweise schafft er einen glaubhaften und präsenten Charakter. Katrin Fröhlich hat mir als Penelope Walker ebenfalls sehr gut gefallen, sie kann den Spagat zwischen Privatperson und knallharter Forscherin schlagen.
Oliver Döring ist normalerweise bekannt für seine eingebauten, lautstarken Schockeffekte, die sowohl bei seinem Wirken bei John Sinclair als auch bei seiner Weltuntergangsserie End of Time ihren festen Platz hatten. Hier sind diese jedoch nicht zu hören, die Handlung wirkt hier eher ruhig. Gerade dadurch entsteht eine so intensive Atmosphäre, die sich auf die Dialoge konzentriert. Ausgemalt wird das Ganze mit einigen sehr stimmungsvollen Melodien und Geräuschen, die aber eher zurückhaltend eingebaut sind.
Das Cover stammt von Timo Wuerz, der hier ein für seinen Stil untypisches Bild geschaffen hat: In einer kühlen, weißen Atmosphäre, die in dem unterirdischen Bunker anzusiedeln ist, liegt ein umgekippter Bürostuhl sowie die Leiche eines Menschen, dessen Blut auf den Betrachter hinzufließen scheint. Eingerahmt wird dies zwischen zwei tiefschwarzen Balken, auf denen die Titel von Serie und Folge zu sehen sind.
Fazit: Eine bedrückende Atmosphäre, starke Charaktere, eine spannende und vielschichtige Handlung, ein interessantes und moralisch fragwürdiges Experiment – das sind die Zutaten für „Der Weg in die Hölle“. Immer weiter steigert sich die Geschichte und nimmt den Hörer schon kurz nach Beginn gefangen. Ein sehr gelungener Auftakt zur neuen Horror-Thriller-Reihe.
VÖ: 11.April 2014
Label: Imaga
Bestellnummer: 978-3-941082-68-7
Erster Eindruck: Kurzgeschichte von Oliver Döring
Dr. Robert Quiller und Dr. Penelope Walker haben eine unterirdische Forschungsstation aufgebaut, in der die Zukunft der Nahrungsmittelbeschaffung liegen soll. Hier kann kostengünstig hervorragendes Fleisch produziert werden, die von der Außenwelt hermetisch abgeriegelten Probanden vertragen es sehr gut und wirken gesund. Nach dem lange laufenden Test sollen nun Malcolm Slade und Paul Evans eventuelle Fehler feststellen, doch sie sind vorerst über das Projekt schockiert…
Mit „The Border“ hat Oliver Döring, einer der Großmeister des modernen Hörspiels, nun eine neue Reihe geschaffen, in der in sich abgeschlossene Horror-Geschichten erzählt werden. Die Handlungen sind eigens für diese Reihe konzipiert worden, sodass sich Döring hier völlig austoben kann. „Der Weg in die Hölle“ ist der erste Teil und setzt die Messlatte gleich ziemlich hoch. Zu Beginn werden kurz die Charaktere vorgestellt, und schon bald darauf geht es in die unterirdische Forschungsstation, völlig in sich abgeschlossen und ohne Kontakt zur Außenwelt. So entsteht trotz der harmonischen Stimmung und den scheinbar glücklichen Menschen eine beklemmende Atmosphäre, die in der Beschreibung der Fleischproduktion ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht. Unweigerlich stellt sich der Hörer die Frage: Ist dies moralisch zu vertreten? Doch dies steht nicht im Vordergrund, bleibt aber als Frage im Hinterkopf. Denn schnell entwickelt sich eine dynamische Handlung mit ganz unterschiedlichen Themenansätzen und Situationen. Das ist vielleicht der kleine Schwachpunkt des Hörspiels, das im letzten Drittel etwas überladen wirkt. Die eingebauten Kurzinterviews mit den Bewohnern der Station, die Nachforschungen der beiden Besucher und der Verzicht auf einen Erzähler lassen hier ein sehr starkes Hörspiel entstehen. Immer weiter steigert sich die Handlung und wird zu einem wahren Sturm aus beklemmenden und bedrohlichen Situationen, das Ende wurde sehr offen gehalten, sodass der Hörer sich den weiteren Fortlauf selbst zusammenreimen kann. Ein sehr gelungener Start in die Reihe, die Lust auf weitere Geschichten macht.
Auch für diese Produktion hat Döring wieder eine illustre Sprecherrunde zusammengestellt, wobei die vier Stimmen der Hauptcharaktere deutlich im Vordergrund stehen und beispielsweise durch Joachim Kerzel, Sascha Rothermund, Luisa Wietzorek und Kim Hasper ausgeschmückt werden. Bernd Vollbrecht und Tobias Kluckert spielen als Malcolm Slade und Paul Evans sehr gut zusammen und können mit ihren markanten Stimmen den nötigen Nachdruck verleihen. Hans Bayer ist als Robert Quiller zu hören, mit seiner sehr betonten und intensiven Sprechweise schafft er einen glaubhaften und präsenten Charakter. Katrin Fröhlich hat mir als Penelope Walker ebenfalls sehr gut gefallen, sie kann den Spagat zwischen Privatperson und knallharter Forscherin schlagen.
Oliver Döring ist normalerweise bekannt für seine eingebauten, lautstarken Schockeffekte, die sowohl bei seinem Wirken bei John Sinclair als auch bei seiner Weltuntergangsserie End of Time ihren festen Platz hatten. Hier sind diese jedoch nicht zu hören, die Handlung wirkt hier eher ruhig. Gerade dadurch entsteht eine so intensive Atmosphäre, die sich auf die Dialoge konzentriert. Ausgemalt wird das Ganze mit einigen sehr stimmungsvollen Melodien und Geräuschen, die aber eher zurückhaltend eingebaut sind.
Das Cover stammt von Timo Wuerz, der hier ein für seinen Stil untypisches Bild geschaffen hat: In einer kühlen, weißen Atmosphäre, die in dem unterirdischen Bunker anzusiedeln ist, liegt ein umgekippter Bürostuhl sowie die Leiche eines Menschen, dessen Blut auf den Betrachter hinzufließen scheint. Eingerahmt wird dies zwischen zwei tiefschwarzen Balken, auf denen die Titel von Serie und Folge zu sehen sind.
Fazit: Eine bedrückende Atmosphäre, starke Charaktere, eine spannende und vielschichtige Handlung, ein interessantes und moralisch fragwürdiges Experiment – das sind die Zutaten für „Der Weg in die Hölle“. Immer weiter steigert sich die Geschichte und nimmt den Hörer schon kurz nach Beginn gefangen. Ein sehr gelungener Auftakt zur neuen Horror-Thriller-Reihe.
VÖ: 11.April 2014
Label: Imaga
Bestellnummer: 978-3-941082-68-7