Ich mache das bei meinen Hörbuchvorbereitungen so:
- Das Wort im Satz das ich betonen will bekommt auf der entsprechenden Silbe einen Accent aigu. Wichtig, dass es auf der zu betonenden Silbe ist, dann kann man das Hirn später besser abschalten
- Einschübe kennzeichne ich mit einer Z-Linie, am Anfang und Ende des Einschubs. D.h. erste Z-Linie ist der Beginn, und wenn wieder eine kommt weiß ich: da isser rum. WEnn in einem Einschub ein weiterer Einschub kommt mach ich mir zwei Z-Linien ganz eng aneinander.
- Wörtliche Reden färbe ich mir nach Charakter ein. weibliche Hauptfigur meist rosa, die Sidekicks dann gelb für die sanftere und orange für die frechere. rot meist für distinguierte oder edle Damen oder wenn ich eine Frau mit tieferer Stimme anlegen will. Männliche Hauptfigur meist blau, Sidekicks hellgrün und lila, erwachsenere oder mittelalte wichtigere Männer dunkelgrün, alte Leute grau. Kann aber natürlich variieren. Aber so hab ich oft schon ne Tendenz.
- Wichtige Anweisungen die erst am Ende der Wörtlichen Rede stehen, wie "flüsterte er" oder "brüllte sie" unterstreiche ich mir fett schwarz, dan springt mir das ins Auge dass ich da kurz hinschielen muss bevor ich die wörtliche Rede anfange. Manchmal schreib ich mir das noch am Anfang des Satzes daneben, v.a. wenn es hinten nicht steht, ich es aber in Eigenregie auf eine bestimmte Art will, oder weil erst 3 Abschitte später deutlich wird, dass sie sich in ner Disco befinden und daher lauter sprechen etc.
- Gedankenstimmen unterstreiche ich mir dünn in der betreffenden Charakterfarbe, oder mache mir Gänsefüßchen dran.
- wenn ich gebunden über was drübersprechen will unterringel ich den Teil mit einer Wellenlinie. Dann weiß ich: da mit Tempo drüber
- wenn ich keine Zäsur haben will wo aber ein Komma mich dazu verleitet, mach ich einen Bindebogen. Ist oft bei ", dass" und so. So was wie "ich glaube, dass er mich wirklich mag". Da will ich nach glaube nicht absetzen, sondern in einem Rutsch drüber. also verbind ich das mit einem U-Bogen.
- Wenn ich hingegen kurz absetzen will, dann mache ich einen senkrechten Strich rein, für eine Zäsur. Wenn die Zäsur nur kurz sein soll (auch, um für mich bei langen Sätzen die wenig Einschübe haben den Überblick zu behalten) mach ich mir nur ein Hochkomma rein, also quasi einen kurzen senkrechten Strich. Dann weiß ich: nicht ganz so arg.
- Wenn ein Gedankenwechsel erfolgt und die Zäsur daher länger sein soll - vor allem ist das nach manchen Absätzen, dann mach ich mir 2 diagonale Striche unten nebeneinander. das heißt für mich: Pause, längere Zäsur.
- Wenn ich wirklich auf ein "Ende" hin arbeiten will oder eine echt große Pause kommt, nutze ich das Pausenzeichen aus der Musik. Das ist mir v.a. wichtig wenn ein Kapitelende kommt, was ich aber auf der Seite nicht sehe, weil das erst auf der nächsten Seite klar wird. Dann mal ich mir diese "Fettpause" rein, damit ich weiß: holla, im letzten Abschnitt schon Tempo rausnehmen, sonst kommt das zu abrupt.
- Manchmal male ich mir über Sätze noch E für "erklärend" und POV für Point of View drüber. Wenn ich switchen will zwischen "beim Erzählen in den Charakter eintauchen" und "als allwissender Erzähler kurz was erläutern". SO wie ein Kamerawechsel in einem Film.
- Seltener mach ich mir Pfeilchen nach oben oder unten, das ist dann wenn meine Sprachmelodie instinktiv anders wäre beim drüberlesen, als ich es aber interpretieren möchte. Also wenn ich mit der STimme oben bleiben will, aber weiß ich würde da vermutlich nach unten gehen. Dann seh ich auch: hoppla, obacht, oben bleiben. Oder eben: Mädel, hier auf Punkt gehen, wichtig. DAs ist v.a. dann der Fall wenn der Folgesatz wieder die gleiche Melodie hätte und ich da variieren will.