Poldi

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Teufelskicker – 62. Das Wunder von Bert

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Erster Eindruck: Gemeinsam Gutes tun...

„Gemeinsam“ heißt der Titel der Projektwoche an der Schule der Teufelskicker, doch während Mark und Konsorten es sich einfach machen und wählen den wohl einfachsten Kurs „Gemeinsam Lachen“. Doch die Teufelskicker beschließen Gutes zu tun und den alten Menschen im Pflegeheim zu helfen. Das ist ganz schon anstrengend, dabei müssen sich die Fußballspieler auch noch am Ende der Woche in einem kleinen Turnier beweisen...

Ein wirkliches Hauptthema für die 62. Folge der Teufelskicker zu finden fällt schwer, denn in der Handlung sind eine Vielzahl von unterschiedlichen Ideen eingebracht. Die Geschichte hangelt sich allerdings an der Projektwoche der Europaschule entlang, sodass sich viele Szenen direkt hieraus beziehen. Das ist sehr flüssig erzählt und bietet einige sehr hübsche Szenen, doch über allem schwebt immer ein moralischer Unterton, der zu gegenseitiger Hilfe, Fair Play im Sport oder auch eine strebsame Arbeitsweise auffordert. Das ist in dieser Fülle leider etwas zu viel, und auch die unterschiedlichen Themen wollen nicht so recht miteinander harmonieren. So gibt es viele einzelne gelungene Momente und Ansätze, in dieser Masse ist das aber leider recht unstimmig. Gut gefällt mir jedoch das Ende, in der auch Mark mal eine sehr sympathische Seite von sich zeigen kann und vom arroganten Widerling über den verschüchterten Jungen auf einmal richtig nett wird – das sollte noch weiter verfolgt werden und würde viel Entwicklungspotenzial für die weiteren Folgen bieten.

Die Sprecher haben mir hier sehr gut gefallen, sie bringen viel positive Energie mit in die Handlung. Tim Kreuer ist hier wieder in der Rolle des Mark zu hören, besonders die gerade beschriebene Wandlung des Widersachers zum sympathischen Mitschüler ist ihm gut gelungen, dabei kommt er auch etwas von seinem überheblichen Ton herunter. Achim Schülke ist als Opa Bert zu hören, mit seiner mitreißenden und herzlichen Art wird er schnell zum heimlichen Star dieser Folge. Sven Dahlem ist als schusseliger und aufdringlicher Lehrer Kleber zu hören, was er mit viel Ausdruck umsetzt. Weitere Sprecher sind Gabriele Libbach, Michaela Kreißler und Carla Becker.

Akustisch ist das Ganze wieder solide umgesetzt, dabei aber natürlich auf den Geschmack der jüngeren Zuhörer zugeschnitten. So wirken einige Geräusche gewollt künstlich und comichaft, und auch die Musik ist an einigen Stellen etwas zu aufdringlich und präsent geraten. Da nur wenige Fußballszenen vorkommen, ist auch die tolle Stadionatmosphäre mit Sprecher Ulli Potofski nur selten zu hören.

Das Cover spielt mit dem Licht des einfahrendes Zuges, der im Hintergrund am Stadion stehen bleibt, es blendet den Torhüter, gegen den Moritz gerade einen Treffer verwandelt. Eine Szene, die mit ihrem witzigen Comicstil gut in die bisherige Covergalerie passt, aber die Ereignisse aus dem Hörspiel leider schon im Vorraus verrät.

Fazit: Hier wurden ziemliche viele Ansätze miteinander vermischt, was zwar zu einem kurzweiligen Verlauf führt, aber eben auch einige Momente wie durchgespult wirken und zu schnell erzählt werden. Zudem sind die moralischen Aspekte zu deutlich nach außen gekehrt, sodass die Folge einen zwiespältigen Eindruck hinterlässt.

VÖ: 3.Juni 2016
Label: Europa
Bestellnummer: 888751882928
 
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