Poldi
Mitglied
- #1
Themenstarter/in
Terra Incognita
Erster Eindruck: Genremix aus den 60er Jahren
Kurz vor seinem Nachmittagstee möchte der gealterte Professor Sir William Stacey noch einen kurzen Spaziergang in seinem Garten machen – ganz zum Missfallen seiner Haushälterin. Doch der an Arthritis erkrankte Mann kehrt nicht zurück, Scotland Yard wird eingeschaltet. Zuerst lassen sich keine nennenswerten Spuren verzeichnen, weder eine Entführung per Auto noch eine Flucht durch die Luft scheint möglich. Doch dann verschwindet noch jemand unter ähnlichen Umständen…
1962 produzierte der BR eine vierteilige Hörspielserie mit dem Titel „Terra Incognita“, nachdem die englische Version vier Jahre zuvor schon ein voller Erfolg war. Auch in Deutschland hörten viele Radiohörer zu, viele haben die Produktion in bester Erinnerung. Nun ist die Serie erstmals käuflich erhältlich, in seiner Reihe von Wiederveröffentlichungen alter Radiohörspiele hat Pidax-Film den Science Fiction-Grusel-Krimi auf MP3-CD gepresst und auf den Markt gebracht. Natürlich ist die Führung der Handlung eine ganz andere als heutzutage, die einzelnen Szenen sind deutlich länger, was sich dann auch in der Laufzeit niederschlägt. Jedoch muss man dazu sagen, dass man schon nach kurzer Zeit in die Handlung einsteigt, das Verschwinden des Professors geschieht schon nach einigen Minuten und ist ein interessanter Ausgangspunkt für die Geschichte. Die weitere Entwicklung geht recht langsam vonstatten, und einige langwierige Passagen haben sich dabei schon eingeschlichen. Die Charaktere werden ausführlich vorgestellt und von verschiedenen Seiten beleuchtet, haben aber nicht alle das Potenzial, den Hörer zu fesseln. Die Idee hinter der Geschichte ist eine sehr gute und sorgt für einige gelungene Entwicklungen, kann aber den Spannungsbogen nicht über die lange Laufzeit tragen und hat ein seltsam überraschendes Ende, das wie abgeschnitten wirkt und dem Hörer viel Platz für eigene Interpretationen lässt. Durchaus hörenswert für Hörspielnostalgiker, ansonsten ist diese Veröffentlichung doch etwas zäh geraten.
Die Sprecher sind sehr gut gewählt und hinterlassen allesamt einen positiven Eindruck. Der Bekannteste unter ihnen dürfte von Horst Tappert sein, der als Dr. Andrew Gauge sein Können präsentieren kann und unterschiedliche, aber stets glaubwürdige Dialoge zum Besten gibt. Der Ermittler bekommt durch ihn Farbe und Ausdruck. Heinz Schimmelpfennig spricht Inspektor Adams, auch er kann mit standfester Stimme und gekonnter Betonung punkten. Marlies Schönau hat als Helen Lomax eine etwas größere Nebenrolle, die sie mit ihrem angenehmen Klang gut auskleidet. Weitere Sprecher sind Albert C. Weiland, Peter Lühr und Nora Minor.
Anfangs erklingt eine beschwingte und passende Melodie, während der Handlung sind aber kaum musikalische Einlagen zu verzeichnen. Dafür werden die Dialoge ab und an von Geräuschen unterstützt, die die aktuellen Ereignisse glaubwürdiger macht. Diese klingen durchaus realistisch und sind in die Handlung gut eingefügt, hätten für meinen Geschmack aber durchaus reichhaltiger ausfallen können.
Auf dem Titelbild lässt sich erst einmal nicht viel erkennen, was das Konstrukt aus verschiedenen Formen mit dem prägnanten Dreieck in der Mitte einem sagen soll erschließt sich nicht so gleich. Wirklich ansprechend ist es nicht gelungen, zu konfus wirkt das Ganze – ein Eindruck, der durch die zahlreichen und überfrachtet wirkenden Schriftzüge noch deutlich verstärkt wird.
Fazit: Die Grundidee vermag überzeugen, bei der Umsetzung sind neben den hervorragenden Sprechern leider auch einige Längen und ein überhastetes Ende zu verzeichnen.
VÖ: 19.April 2013
Label: Pidax-Film
Bestellnummer: 4260158192613
Erster Eindruck: Genremix aus den 60er Jahren
Kurz vor seinem Nachmittagstee möchte der gealterte Professor Sir William Stacey noch einen kurzen Spaziergang in seinem Garten machen – ganz zum Missfallen seiner Haushälterin. Doch der an Arthritis erkrankte Mann kehrt nicht zurück, Scotland Yard wird eingeschaltet. Zuerst lassen sich keine nennenswerten Spuren verzeichnen, weder eine Entführung per Auto noch eine Flucht durch die Luft scheint möglich. Doch dann verschwindet noch jemand unter ähnlichen Umständen…
1962 produzierte der BR eine vierteilige Hörspielserie mit dem Titel „Terra Incognita“, nachdem die englische Version vier Jahre zuvor schon ein voller Erfolg war. Auch in Deutschland hörten viele Radiohörer zu, viele haben die Produktion in bester Erinnerung. Nun ist die Serie erstmals käuflich erhältlich, in seiner Reihe von Wiederveröffentlichungen alter Radiohörspiele hat Pidax-Film den Science Fiction-Grusel-Krimi auf MP3-CD gepresst und auf den Markt gebracht. Natürlich ist die Führung der Handlung eine ganz andere als heutzutage, die einzelnen Szenen sind deutlich länger, was sich dann auch in der Laufzeit niederschlägt. Jedoch muss man dazu sagen, dass man schon nach kurzer Zeit in die Handlung einsteigt, das Verschwinden des Professors geschieht schon nach einigen Minuten und ist ein interessanter Ausgangspunkt für die Geschichte. Die weitere Entwicklung geht recht langsam vonstatten, und einige langwierige Passagen haben sich dabei schon eingeschlichen. Die Charaktere werden ausführlich vorgestellt und von verschiedenen Seiten beleuchtet, haben aber nicht alle das Potenzial, den Hörer zu fesseln. Die Idee hinter der Geschichte ist eine sehr gute und sorgt für einige gelungene Entwicklungen, kann aber den Spannungsbogen nicht über die lange Laufzeit tragen und hat ein seltsam überraschendes Ende, das wie abgeschnitten wirkt und dem Hörer viel Platz für eigene Interpretationen lässt. Durchaus hörenswert für Hörspielnostalgiker, ansonsten ist diese Veröffentlichung doch etwas zäh geraten.
Die Sprecher sind sehr gut gewählt und hinterlassen allesamt einen positiven Eindruck. Der Bekannteste unter ihnen dürfte von Horst Tappert sein, der als Dr. Andrew Gauge sein Können präsentieren kann und unterschiedliche, aber stets glaubwürdige Dialoge zum Besten gibt. Der Ermittler bekommt durch ihn Farbe und Ausdruck. Heinz Schimmelpfennig spricht Inspektor Adams, auch er kann mit standfester Stimme und gekonnter Betonung punkten. Marlies Schönau hat als Helen Lomax eine etwas größere Nebenrolle, die sie mit ihrem angenehmen Klang gut auskleidet. Weitere Sprecher sind Albert C. Weiland, Peter Lühr und Nora Minor.
Anfangs erklingt eine beschwingte und passende Melodie, während der Handlung sind aber kaum musikalische Einlagen zu verzeichnen. Dafür werden die Dialoge ab und an von Geräuschen unterstützt, die die aktuellen Ereignisse glaubwürdiger macht. Diese klingen durchaus realistisch und sind in die Handlung gut eingefügt, hätten für meinen Geschmack aber durchaus reichhaltiger ausfallen können.
Auf dem Titelbild lässt sich erst einmal nicht viel erkennen, was das Konstrukt aus verschiedenen Formen mit dem prägnanten Dreieck in der Mitte einem sagen soll erschließt sich nicht so gleich. Wirklich ansprechend ist es nicht gelungen, zu konfus wirkt das Ganze – ein Eindruck, der durch die zahlreichen und überfrachtet wirkenden Schriftzüge noch deutlich verstärkt wird.
Fazit: Die Grundidee vermag überzeugen, bei der Umsetzung sind neben den hervorragenden Sprechern leider auch einige Längen und ein überhastetes Ende zu verzeichnen.
VÖ: 19.April 2013
Label: Pidax-Film
Bestellnummer: 4260158192613