Poldi

Mitglied
Sonderberg & Co. - 6. und der Spiegel von Burg Vischering

sonderbergco-6.jpg


Erster Eindruck: Zu Besuch auf einer Burg

Es sollten ein paar ruhige Tage sein, die Professor Sonderberg mit seiner Haushälterin Minnie Cogner verbringt. Doch in der Lüdinghausener Burg treiben sich merkwürdige Gestalten herum und erschweren das Leben von Kaspar Fucke, einem alten Schulfreund, der in dem alten Gemäuer lebt. Natürlich ist Sonderberg schnell mitten in einem neuen Fall...

Sechs Folgen gibt es erst von Sonderberg & Co., doch man hat sich so schnell mit den Charakteren, dem Ambiente und den unterhaltsamen Geschichten angefreundet, dass es einem schon viel mehr vorkommt. Vor einiger Zeit gab es sogar ein interessantes Live-Event zu dem Fall „und der Spiegel von Burg Vischering“, der auch als sechste Folge der Serie erschienen ist. Wieder sticht besonders die Stimmung der Serie hervor: Das Setting im ausgehenden 19. Jahrhundert beeinflusst die ganze Geschichte, überdeckt sie aber nicht. Die beiden Hauptcharaktere, Professor Sonderberg und Minnie Cogner, harmonieren wieder prächtig, wobei der resoluten Haushälterin hier wieder eine größere Rolle zukommt. Doch auch die Handlung weiß hier zu überzeugen und bekommt durch den Schauplatz der alten Burg noch einmal mehr Stimmung und Atmosphäre verpasst – bedrückend, intensiv und manchmal sogar ein wenig gruselig. Die Handlung ist verschlungen und vielschichtig, immer neue Pfade ergeben sich und setzen langsam ein komplettes Bild zusammen. Die Spannung bleibt hier bis zum Schluss aufrecht, erst ganz am Schluss werden alle Geheimnisse und Zusammenhänge aufgedeckt, die vorangegangenen Hinweise sind kryptisch genug, dass man wirklich miträtseln kann. Wieder eine hervorragende Folge der pfiffigen Detektivserie, die richtig Spaß gemacht hat.

Frank Jordan ist in dieser Folge als Kaspar Funcke zu hören und hat damit eine bedeutende Rolle in dieser Folge inne. Mit seiner getragenen und eindringlichen Stimme passt er wunderbar in das Ambiente der Serie und kann seinen Charakter sehr gut auf den Hörer wirken lassen. Achim Schülke spricht Dr. Halverstedt, und auch er kann mit einem ebenso flüssigen wie ausdrucksstarken Spiel überzeugen. Julia Fölster beweist hier als Anna Liebesehl, dass ihre Stimme auch für ernsthafte Rollen in anspruchsvollen Produktionen absolut treffend sein kann. Weitere Sprecher sind Klaus Dieter Klebsch, Tim Kreuer und Andreas Schmidt.

Trotz der interessanten Umgebung, die viel Platz für Spielereien geboten hätte, lässt sich das Produktionsteam hier nicht zu opulenten Sounds oder Musikstücken hinreißen, sondern bleibt dem etwas nüchternen Stil der Serie treu. So bekommen die wenigen eingesetzten Stilmittel mehr Gewicht. Alles wirkt hier stimmig und verleiht der Folge ihre ganz eigene Stimmung.

Das grundlegende Design der Folge ist bereits bekannt, eine schwarz-weiße Zeichnung, die an alte Bilder aus Tusche erinnert, ist mit einigen Farbklecksen aufgepeppt. Neben dem dominanten Grün dieser Folge ist auf dem Titelbild für die Burg auch ein wenig Braun zu sehen. Das ansprechende Cover wird durch das hochwertige Digipack noch unterstrichen.

Fazit: Düster, eindrucksvoll und mit einer wunderbaren Handlung, die dem Hörer immer neue Rätsel aufgibt – ein hervorragendes Hörspiel.

VÖ: 29.Juni 2012
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 4047179679329
 
Oben