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Sherlock Holmes & Co – 16. Das Erbe der Familie Chambois

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Erster Eindruck: Geistererscheinung auf französischem Landsitz

Auguste Dupin bekommt einen Brief, in dem er um Hilfe gebeten wird. Obwohl der Inhalt recht wage ist, interessiert sich der Detektiv für den Fall und reist mit seinem Chronisten Edgar Allan Poe zum Sitz der Familie Chambois. Der Hausherr Chavalier de Chambois wird allnächtlich von Stimmen gequält, die scheinbar von den Vorfahren seiner altehrwürdigen Familie stammen. Bald werden Dupin und Poe selbst Zeuge dieser Erscheinungen...

„Sherlock Holmes & Co“, die Krimireihe mit den wechselnden Ermittlern, widmet sich in der 16. Folge mal wieder seiner französischen Seite und Auguste Dupin, der wie immer mit seinem treuen Begleiter Edgar Allan Poe unterwegs ist. Der Aufbau der Handlung ist dabei sehr klassisch: Zu Anfang wird in einer stimmungsvollen und unheimlichen Szene die Bedrohung von Chavalier de Chambois dargestellt, danach folgen die Ermittlungen von Dupin, in der immer mehr Details offenbart werden, bis in der Schlussszene der Täter samt Motiv und Handlungsweise entlarvt wird. Dabei weist auch dieser Fall natürlich einige Besonderheiten auf, die geübten Krimihörern jedoch streckenweise schon bekannt vorkommen dürften. Das Rad wird also nicht neu erfunden, dafür ist alles sehr unterhaltsam und kurzweilig erzählt. Der große Charme der Charaktere, die Stimmung im Chateau und die unheimlichen Elemente sind gut zusammengestellt und sinnvoll zusammengefügt. Eine große Überraschung stellt sich dann auch gegen Ende ein, die man so nicht unbedingt erwarten dürfte, ebenso wie die Verknüpfung zu einer anderen Geschichte aus der Feder von Edgar Allan Poe hergestellt wird. „Das Erbe der Familie Chambois“ hält genau das, was die Serie verspricht: Gut produzierte, klassische Kriminalfälle, in denen eine anfangs undurchsichtige Tat durch Ermittlungen und Befragungen langsam aufgedeckt wird.

Der wunderbare Peter Weiß ist hier als Hugo de Chambois zu hören, seine eingängige Sprechweise mit der glaubhaften Betonung schafft einen prägnanten Charakter, der gerade in der ersten Szene sehr positiv auffällt. Christine Pappert ist als Pauline zu hören, ihre sehr variable Stimme passt sich gut den verschiedenen Situationen an und verleiht ihr Ausdruck und Authentizität. Erzähler ist Douglas Welbat, der wie immer charmant und kurzweilig seine Passagen umsetzt. Weitere Sprecher sind Martin May, Asad Schwarz und Daniela Hoffmann.

Die Serie ist auch akustisch hochwertig umgesetzt, der Klang kommt sehr klar, kaut und gut verständlich aus den Boxen. Die eingebaute Musik hält sich dabei insgesamt eher zurück, unterstreicht aber besonders dramatische Szenen oder sorgt für geschmeidige und stimmungsvolle Szenenübergänge. Auch Geräusche wurden nicht um Übermaß eingesetzt, wirken glaubhaft und sind präzise eingesetzt.

Die Serie fällt auch immer wieder durch ihre Cover auf, die ein schlichtes Motiv im Stil einer alten schwarz-weißen Fotografie hat. Zu sehen sind die verschwommenen, dunklen Konturen einer Gestalt, die in einem hell beleuchteten Flur steht. Beim näherer Betrachtung offenbaren sich noch einige weitere Details, die beim ersten Ansehen nicht gleich auffallen. Der orangefarbene Rahmen steht hierzu wieder im krassen Gegensatz.

Fazit: Ein klassischer Aufbau und bereits bekannte Motive, dennoch kann die Folge streckenweise überraschen und bietet sehr solide und unterhaltsame Krimikost. Die prägnanten Charaktere und besonders die gelungene, nicht unbedingt vorhersehbare Auflösung sorgen für einen kurzweiligen Handlungsverlauf.

VÖ: 19.Juni 2015
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-159-4
 
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